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Für gewöhnlich macht der
Hotel- und Erlebnisgutscheinanbieter Invent die Hälfte seines
Jahresgeschäfts im letzten Quartal des Jahres, denn da hat das Schenken Hochsaison. 2017 war jedoch
bereits das erste Halbjahr das beste der 23-jährigen Unternehmensgeschichte. Geschäftsführer Christian
Klar verrät, welche Investitionen und Innovationen dafür nötig waren.
„WIR MUSSTEN UNS VOLLKOMMEN
NEU ORIENTIEREN“
REDAKTION_MICHAELA ALBRECHT
FOTOGRAFIE_MARIO RIENER
ILLUSTRATIONEN_THINKSTOCK
Grinsend öffnet Christian Klar seine
Bürotür, den Blick auf seine Hände
gerichtet, in denen er ein Exemplar
des ersten Hotelcheckhefts von 1994
hält. „Damals ist dieses eine Heft er-
schienen. Unser erstes Produkt waren
zwei Nächte mit Frühstück und einem
Restaurantgutschein in einem von 16
Hotels“, erzählt der Gründer, während
er durch die fast schon nostalgische
Broschüre blättert. Inzwischen koope-
riert Invent mit rund 1.000 Hotels und
zählt mehrere tausend Firmenkunden
zu seinen Geschäftspartnern. Das Ge-
schäftsmodell – nämlich Kurzurlaube
in Form von Gutscheinheften anzubie-
ten – sei zwar grundsätzlich gleich ge-
blieben, habe sich im Laufe der Jahre
aber dennoch verändert: „Die ganze
Infrastruktur hat sich verändert – in-
zwischen gibt es ein Onlinebuchungs-
system, zu 70 Prozent läuft alles übers
Internet. Und wir treten ganz anders
als früher an unsere Kunden heran.“
len Strategiewechsels ist, andererseits
aber auch am aktuell positiven Wirt-
schaftsklima liegt, das dabei hilft, die-
sen auch erfolgreich im Unternehmen
umzusetzen.
Wenn aus der Not
eine Tugend wird
Allerdings liefen die Dinge nicht immer
so. Als man Anfang der 2010er-Jahre
mit den Investitionstätigkeiten begann,
wollte man sich damit in erster Linie
aus der Finanzkrise retten. „Die haben
wir recht deutlich gespürt“, erinnert
sich Klar. „Und dann waren da auch
noch etliche Skandale rund um das
Thema Compliance. Unsere Firmen-
kunden, darunter viele Finanzdienst-
leister und Konzerne, waren plötz-
lich sehr eingeschränkt, wiederum
ihren Geschäftspartnern und Kunden
mit Gutscheingeschenken Incentives
zu bieten. Alles über 40 Euro galt ja
Beispielsweise durch den Einsatz von
Analysetools sowie Business Intelli-
gence und durch Betreiben von dif-
ferenziertem Direktmarketing. Eine
Notwendigkeit, um im Online-Bereich
wachsen zu können? „Definitiv. Wir
haben unsere Marketingabteilung voll-
kommen neu strukturiert und setzen
moderne Online-Marketing Instru-
mente ein, und zwar sehr intensiv und
systematisch“, sagt Klar. Eine große
Investition, in dessen Materie man
sich erst einarbeiten habe müssen.
Inzwischen sitzen im Büro in der Lin-
zer Hopfengasse von 40 Mitarbeitern
sieben Personen im Marketing. „Das
kostet natürlich Geld, aber es macht
gesundes Wachstum möglich.“ Ge-
nau dieses Wachstum spürt man jetzt
auch im Unternehmen. Seit zwei Jah-
ren steigen die Verkäufe stark an, das
aktuelle Geschäftsjahr läuft so gut wie
noch nie. Was für den Geschäftsführer
einerseits das Ergebnis eines radika-
„Ziel ist die
eindeutige
Marktführerschaft.“
Christian Klar
Gründer und
Geschäftsführ
er, Invent