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Name, Vorname des V
ersicherten
Rosa Rauch
Arzneimittel / Hilfsmittel / Heilmittel
nicht rauchen
regelmäßige Bewegung
an der frischen Luft
einen möglichst
ruhigen Kopf
bewahren
Prävention liegt mir am Herzen! Denn
zu einem gewissen Maß sind die Men
-
schen selbst ihres Glückes Schmied.
Und wenn Symptome auftreten, dann
bitte nicht zu lange warten, bis Sie
einen Arzt aufsuchen. Gerade bei
Krankheiten am Herzen geht es darum,
diese so früh wie möglich zu erkennen
und zu behandeln.
Unterschrift
des Arztes
Dr. Ronald K. Bind
er
Operationen am Herzen werden für
den Patienten also immer schonender.
Aber wie lebt es sich nach so einem
Eingriff?
BINDER_In der Therapie haben wir
deutliche Fortschritte gemacht, vor al-
lem auch in Bezug auf das Langzeit-
überleben. Während vor zwanzig Jahren
etwa ein Drittel der Patienten nach ei-
nem Herzinfarkt nach drei Jahren ver-
storben ist, sind es jetzt nur noch circa
zwölf Prozent. Durch die moderne The-
rapie und die schnelle Behandlung des
Herzens hat sich das Überleben im und
auch nach dem Krankenhaus deutlich
verbessert.
ZIERER_Eine Herzoperation ist natür-
lich ein ganz einschneidendes Erlebnis
für einen Patienten. Danach braucht es
auch sehr viel Eigenverantwortung in
Bezug auf Ernährung und Bewegung.
Wir empfehlen unseren Patienten im-
mer, eine dreiwöchige Kur zu machen.
Dort gibt es Physiotherapeuten, Er-
nährungsberater und man trifft andere
Patienten. In diesen drei Wochen hat
man Zeit sich abseits des Alltags mit
der Krankheit auseinanderzusetzen
und dann für sich selbst einen Plan zu
schmieden, wie man damit umgeht.
Wie fühlt man sich nach der Operation?
ZIERER_Meistens können die Patienten
drei, vier Tage nach der Operation wie-
der schmerzfrei auf dem Gang herum-
spazieren. Früher lag man da noch auf
der Intensivstation.
Wie wird diese Entwicklung fortgeführt?
Welche Forschungsschwerpunkte gibt
es, was wird in Zukunft noch besser
werden?
ZIERER_Forschungsschwerpunkte sind
die neuesten Generationen an Kathe-
derklappen, die man entweder über die
Leiste oder über die Herzspitze platziert.
Außerdem gibt es viele Forschungsbe-
strebungen im Bereich der Kunstherzen.
Im Falle einer Herzinsuffizienz, wenn
das Herz schwächer pumpt und man im
Endstadium nur noch die Hoffnung auf
eine Transplantation hat, ist das Kunst-
herz eine Alternative. Das ist eine Pum-
pe, die einen Teil des Blutes durch den
Körper pumpt, um dadurch das Herz zu
entlasten.
Wird dieses Herz dann schon bald
aus dem 3D-Drucker kommen?
ZIERER_Ja, genau, das ist schon re-
lativ nahe an der Realität. Zumindest
Klappenvorlagen kann man schon im
3D-Drucker erstellen. Auf diesen Scha-
blonen kann man dann Klappengewebe
anzüchten. Ob man irgendwann ein gan-
zes Herz mit dem 3D-Drucker nachah-
men kann, wird sich zeigen - ich halte es
aber prinzipiell nicht für unmöglich.
Revolutionäres passierte bereits im Juli
2017 am Klinikum Wels-Grieskirchen:
Erstmals in Österreich konnten zwei
Herzklappen gleichzeitig in einem
minimalinvasiven Eingriff behandelt
werden.
BINDER_Das ist ein weiterer Schritt in
die Zukunft, wo es darum geht, mit im-
mer schonenderen Methoden für die
Patienten immer komplexere Eingriffe
zu machen. Wir haben das Glück, hier
in Wels/Grieskirchen in einem Kranken-
haus auf internationalem Niveau zu ar-
beiten, wo wir sämtliche medizinischen
Möglichkeiten haben und auch neue
Entwicklungen aufgreifen und sie unse-
ren Patienten anbieten können, um sie
auf bessere sowie schonendere Weise
zu behandeln. Ein wichtiger Punkt ist für
mich, dass der Patient im Mittelpunkt
der Behandlung steht und dass wir Pa-
tienten so behandeln, wie wir in dieser
Situation selbst gerne behandelt werden
möchten.
Sie haben beide jahrelang im Ausland
gearbeitet. Warum sind Sie jetzt hier in
Oberösterreich?
ZIERER_Weil wir mit dem Referenzzen-
trum nun das größte Zentrum für Herz-
chirurgie in Österreich haben, wo das
komplette Spektrum an Behandlungs-
möglichkeiten angeboten wird. Somit
sind wir auch bei Studien mit dabei und
können die neuesten Behandlungsme-
thoden anbieten. Ich war immer an einer
Uniklinik tätig, weil ich nicht nur selbst
am Ball bleiben, sondern die Entwick-
lung mitgestalten will.
Herr Zierer, Sie sind ja auch Professor
an der Medizinischen Fakultät der JKU.
Wie erleben Sie dort die Medizinstu-
denten verglichen mit Ihrer Studien-
zeit?
ZIERER_Es ist alles wesentlich persön-
licher und familiärer, als ich es damals
in Wien erlebt habe, wo zum Teil 1.500
Leute bei den Vorlesungen waren. Natür-
lich ist es nach wie vor ein anstrengendes
Studium, in dem man viel lernen muss,
aber durch kleinere Unterrichtsgruppen