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Was bedeutet die DSGVO für die Unter-

nehmen konkret?

BURGSTALLER_Es gibt das Daten-

schutzgesetz aus dem Jahr 2000, da-
hinter steht eine Richtlinie der EU 
aus dem Jahr 1995. Diese Richtlinie 
und das Datenschutzgesetz regeln 
im Wesentlichen bereits das, was die 
neue 

Datenschutzgrundverordnung 

regeln wird. Unser Datenschutz ist 
inhaltlich mindestens genauso streng 
wie die kommende Verordnung. Es 
ist ein Schritt der EU, eine einheitli-
che Regelung zu schaffen. Es ist ein 
Kompromiss aus den Datenschutz-
rechten, die bis jetzt minimal umge-
setzt wurden (Luxemburg, Irland) und 
Datenschutzrechten, die bis jetzt ma-
ximal umgesetzt wurden (Österreich, 
Deutschland). In Wahrheit wird es für 
österreichische Unternehmen, die sich 
bisher an die Gesetze gehalten haben, 
einfacher, auf der anderen Seite wer-
den die Betriebe vor allem mit dem 
Datenverarbeitungsverzeichnis 

ein 

bisschen Arbeit kriegen.

Wie sieht es mit dem Sonderfall 

„WhatsApp“ aus?

BURGSTALLER_In den ABGs von 
WhatsApp steht, dass ich die App nur 

zu Privatzwecken verwenden darf, dar-
unter fällt lediglich der Austausch zwi-
schen Verwandten und engen Freun-
den. Sobald ich diesen Privatbereich 

verlasse, verletze ich die Lizenz, die 
von WhatsApp bestimmt wurde. Zu-
dem erlaube ich mit dem Installie-

ren der App der Firma WhatsApp auf 
meine Kontaktdaten zuzugreifen. Da 
diese im Regelfall personenbezogene 
Daten sind, müsste ich sie schützen. 
Wenn ich diese weitergebe – was ich 
ja somit tue – müsste ich eigentlich 
eine Einwilligungserklärung der Kon-
takte einholen. Das macht niemand, 
ist aber tatsächlich notwendig. Das 
hat aber nicht nur etwas mit der neu-
en Verordnung zu tun, das ist an sich 
mit unseren jetzigen Datenschutzbe-
stimmungen schon rechtswidrig. Das 
heißt, eigentlich darf ich auf meinem 
Firmenhandy WhatsApp grundsätzlich 
nicht verwenden. Wesentlich wird sein, 
wie streng dies in Zukunft kontrolliert 
wird. Bis heute sind mir in Österreich 
keine gemeldeten Straffälle bekannt.

Wird dann der Anbieter bestraft 
oder der Mitarbeiter?

BURGSTALLER_Das kann theoretisch 

sowohl den Anbieter als auch die Mit-
arbeiter treffen. Man könnte die Firma 
WhatsApp verklagen, weil man sagen 
könnte, die stellen ein System zur Ver-
fügung, welches ganz überwiegend 
(datenschutzrechtlich) illegal verwen-
det wird und dazu auch keine geeig-
neten Aufklärungen gegeben werden. 
Auf der anderen Seite könnte man es 
ja auch legal verwenden, ich kann mir 
die Einwilligungen der Privatperso-
nen und die Genehmigung der Daten-
schutzbehörde holen. Als Mitarbeiter 
verletze ich aber auch die Lizenzbe-
stimmungen von WhatsApp mit Blick 
auf die Privatnutzungsverpflichtung.

Herausforderungen der DSGVO

Die neue, EU-weit gültige, Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) tritt 
am 25. Mai 2018 in Kraft und regelt den Umgang mit personenbezoge-
nen Daten. Peter Burgstaller, Anwalt und Professor mit Schwerpunkt 
IT-Recht an der FH Hagenberg, über Herausforderungen und Sonder-
fälle der DSGVO.

Worauf muss ich als Unternehmen 

noch achten?

BURGSTALLER_Beim Einsatz von 
Google Analytics räume ich der Firma 
Google das Recht ein, dass Daten, bei-

spielsweise die IP-Adresse, von Google 
verwendet werden dürfen. Ich müsste 
hier einen Vertrag mit Google abschlie-
ßen, dass sie sich verpflichten, die IP-
Adressen zu pseudonymisieren, also 
die letzten drei Ziffern als XXX darzu-
stellen. Anonymisierte Daten darf man 
ja verwenden. Ein weiteres Beispiel 
ist, wenn ich auf meiner Firmenhome-
page einen Facebook-Plug-in-Button 
installiere. Dort wird ebenfalls die 
IP-Adresse des Webseitenbesuchers 
gespeichert und IP-Adressen sind per-
sonenbezogene Daten im Sinne des 
Datenschutzrechtes. Und ich weiß ja 
nicht, was Facebook mit diesen Daten 
macht. So eine Datenschutzerklärung 
mit Facebook kann ich machen, aber 
die wenigstens haben sie. In Öster-
reich kenne ich hierzu aber kein einzi-
ges Verfahren._

„Unser Datenschutzgesetz aus dem 

Jahr 2000 ist inhaltlich mindestens 

genauso streng wie die kommende EU-

Datenschutzgrundverordnung und regelt 

im Wesentlichen bereits das, was die neue 

Datenschutzgrundverordnung regeln wird.“

PETER BURGSTALLER

ANWALT UND PARTNER, HINTERMAYR UND PARTNER