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RICHARD ECKER

VORSTAND, 

VOLKSBANK OÖ

„Beim 

Crowdfunding 

steckt man sein 

Geld in eine 

Blackbox – man 

weiß nicht, was 

damit passiert.“

ANDREAS 

PIRKELBAUER

VORSTAND, 

VOLKSBANK OÖ

„Wir werden 

unsere Abläufe 

weiter so 

verändern und 

automatisieren, 

dass wir die 

Kapazitäten noch 

mehr in Richtung 

Kundenberatung 

bringen.“

Banken haben mittlerweile aus den 
neuen Richtlinien gelernt. 

PIRKELBAUER_Herr Staudinger hat 
gesagt, er habe nach Alternativen ge-

sucht, weil er keine Finanzierung nach 
seinen Vorstellungen bekommen habe. 
Die Vorstellungen von Kunden und Ban-
ken gehen natürlich öfters auseinander …

ECKER_… da sind wird dann wieder 
beim Bonitätsthema: Wenn die wirt-

schaftliche Situation des Unterneh-
mers in Ordnung ist, ist die Kreditver-
gabe weniger ein Problem, als wenn 
diese schlecht ist. Unabhängig da-
von muss es aber ein Regulativ beim 
Crowdfunding geben, damit die Anle-
ger geschützt sind. Es wäre ein Wahn-
sinn, wenn man hier eine Tür öffnen 

würde – dann hätten wir wieder das-

selbe Thema, das man jetzt über Jahr-
zehnte bei den Banken regelt.

Von der Vergangenheit zur Zukunft: 

Die Bankenbranche befindet sich im 
Umbruch. Mit Ende 2017 ist der Fusi-
onsprozess der selbstständig geführten 

Volksbanken zur Volksbank OÖ mit 
30 Standorten abgeschlossen. Ist man 

nun für die Zukunft gerüstet?

ECKER_Wir sind schon relativ gut un-
terwegs, wo andere Mitbewerber erst 
jetzt so richtig beginnen. Der Großteil 
unseres neuen Filialkonzeptes mit je-
weils einem Berater für den Wohnbau, 
das Wertpapiergeschäft und das Kom-
merzgeschäft für Klein- und Mittelbe-
triebe in jeder Filiale ist abgeschlossen. 

PIRKELBAUER_Unsere Mitarbeiteran-

zahl von rund 500 werden wir in den 
nächsten zwei bis drei Jahren noch um 
zehn bis 20 Prozent reduzieren. Wir 

werden die Abläufe so verändern und 
automatisieren, dass wir die Kapazi-
täten noch mehr in Richtung Kunden-
beratung bringen – mit unseren jetzi-
gen Standorten mit sechs bis sieben 
Mitarbeitern gelingt das nun wesent-
lich besser. Ob es bei den aktuellen 
30 Standorten bleibt, wissen wir noch 
nicht. Wir müssen immer wieder eine 
betriebswirtschaftliche Rechnung auf-

stellen und schauen, ob die Struktur 
noch wirtschaftlich ist oder nicht._

sie. Aber die Anleger sollten sich das 
gut überlegen. Bei Crowdfunding ist 
man einem ganz anderen Risiko aus-
gesetzt, als wenn man bei der Bank für 
seine Spareinlagen eine Verzinsung be-
kommt und diese das Risiko trägt. Da-
rum wird Crowdfunding aber auch kein 
flächendeckendes Modell sein können, 

weil die Bereitschaft, sein Geld nach 
dem Motto „Es wird schon gut gehen“, 
anzulegen, nicht so hoch ist. 

ECKER_Beim Crowdfunding steckt 
man sein Geld in eine Blackbox – man 
weiß nicht, was damit passiert –, es 
gibt keine gesetzliche Einlagensiche-
rung.

Haben Banken in der Vergangenheit 
Fehler gemacht, die zu diesen 
Entwicklungen geführt haben?

ECKER_Laut Medienberichten war es 

etwa bei Herrn Staudinger schon eine 
Aktion aufgrund einer gewissen Un-
zufriedenheit. Aber wie schon gesagt, 
sowohl die Unternehmen als auch die 

KMU-MILLIARDE

Die Volksbank stellt für 2017 bis 2019 eine „KMU-Milliarde“ zur 
Verfügung. Es soll österreichweit eine Milliarde Euro an Krediten 
mit einem gestützten Zinssatz für Unternehmen in den Bereichen 
Gewerbe, Großhandel, Handel, Fremdenverkehr, Freie Berufe, Land- und 
Forstwirtschaft sowie Verkehr platziert werden. Die Volksbank hat in 
Österreich einen Marktanteil von 24 Prozent bei KMU-Krediten. 

120 Millionen Euro davon sind für die Volksbank OÖ eingeplant. Im ersten 

halben Jahr wurde davon rund ein Drittel platziert. „Wir gehen davon 
aus, dass wir unseren Anteil auf die vorgesehene Zeit platzieren werden“, 
sagt Vorstand Richard Ecker. Die Volksbank OÖ hat 8.000 KMU als 
Kunden. In den ersten neun Monaten 2017 hat die Volksbank OÖ mit acht 
Prozent Wachstum im gesamten Kreditgeschäft das Ziel von fünf Prozent 
überschritten. 2018 will man wiederum um fünf Prozent wachsen. Die 
Kredite gehen etwa zu einem Drittel an KMU, in den Immobilien- und den 
Wohnbereich.