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Es ist geschafft! Die Tschechin Barbora Strýcová hat soeben 

die Upper Austria Ladies 2017 gewonnen.

Art selbstreproduzierender Effekt: Je 
besser meine Organisation und je bes-
ser meine internationale Reichweite, 
desto attraktiver bin ich für Top-10-Spie-

lerinnen. „Das ist ein Ganz-Jahres-Job 
und ein Mix aus verschiedenen Fakto-
ren“, so Reichel, denn „man muss die 
WTA-Tour das ganze Jahr mitverfolgen, 
um zu wissen, wer die ‚Next Rising’-
Stars sind. Dann muss man herausfin-
den, wie die Netzwerke der Spielerinnen 
funktionieren, also wer welchen Einfluss 
auf die Akteure hat, damit man sie auch 
überzeugen kann. Schlussendlich muss 
man sehen, welche Spielerinnen man 
sich wünscht und versuchen, sie zu be-
kommen.“ 

In den Top-10 beliebt

Und in der Regel funktioniert dieser 
Versuch sehr gut. Denn in den vergan-
genen Jahren spielten auch sehr viele 

Top-10-Spielerinnen bei mir. „Wir hatten 

2010 einmal keine Top-10-Spielerin am 
Start, die nächsten sieben Jahre schon 

wieder. 2017 hatten wir keine, das war 
großes Pech aufgrund eines privaten 
Sorgerrechtsstreits, den die ehemalige 
Weltranglisten-Erste Viktoria Azarenka 
mit dem Vater ihres Sohnes führt und 
Verletzungen der jeweiligen Spielerin-
nen. Wenn man aber den Durchschnitt 
der letzten Jahrzehnte betrachtet, ist 

es uns immer gelungen, Top-Namen 
nach Oberösterreich zu holen. Wir hat-
ten zudem bereits 17 ehemalige Num-
mer Eins-Spielerinnen, diese Konstanz 
schätzen die Sponsoren, Partner und 

Tennisfans.“ Man dürfe sich auch nicht 

immer an den großen Namen aufhän-
gen, das Feedback meiner Besucher 
unterstreicht das: „Die Leute waren 
happy, die Matches extrem gut und das 
Niveau sehr hoch.“ Die Begeisterung 
meiner Sponsoren und Fans hängt in 
der Regel einerseits von meiner erst-
klassigen Organisation und anderer-
seits vom Netzwerk-Effekt Reichels in 

der WTA-Tour und den eingesetzten 
Botschaftern wie der ehemaligen Welt-
klasse-Damenspielerin Barbara Schett, 
ab. Man ist ständig mit meinen Spon-
soren in Kontakt und will diesen auch 
Side-Events bieten, die mein Programm 
während der neun Tage, an denen ich 
stattfinde, abrunden. Beispielsweise 
machte man im Paneum von Backal-
drin ein Fotoshooting mit Spielerinnen 
im Dirndl, also im „Upper Austria“-Look. 
Mit diesen Fotos bekommen sowohl die 
Spielerinnen als auch ich eine große, in-
ternationale Reichweite. Ebenfalls freue 
ich mich auf regelmäßige Besuche ehe-

maliger Tennisgrößen wie dem mehrfa-
chen Grand-Slam-Sieger Mats Wilander. 

„Diese Kombination von Tennis-Persön-

lichkeiten wie Wilander und der Turnier-
Botschafterin Schett ist beispielsweise 
bei einem Meet-and-Greet sowohl für 
die Sponsoren als auch für die Fans eine 
tolle Sache“, so Reichel. Besondere Auf-
merksamkeit bei meinen Side-Events 
wird auch der Jugend gewidmet, eine 
Herzensangelegenheit Reichels: „Wir 
hatten wieder bis zu 800 Jugendliche 
beim Turnier – wenn man das Leuchten 
in deren Augen sieht, wenn sie Barbara 
Schett oder Mats Wilander sehen, da be-
komme ich Gänsehaut. Man lernt schon 
als Kind und Jugendlicher so viel über 
den Sport. Hier etwas dazu beizutragen 
ist toll.“ Strýcová hat sich inzwischen 
den Schweiß von der Stirn gewischt 
und ihren Tennisschläger weggepackt. 
Während sie ihren Siegerpokal entge-
gennimmt, weicht die Anstrengung ei-
nem großen Siegerlächeln. Lautstarker 

Applaus: nicht nur für die Siegerin, auch 

für meine Organisatoren und für mich._

BLICK HINTER DIE KULISSEN 

Was fasziniert Sie persönlich am Tennis?
REICHEL
_Die Power und die Mischung aus Athletik, Kraft und trotzdem 

einer gewissen Weiblichkeit zu sehen. Dieses Spiel live zu erleben 
beeindruckt mich jedes Mal wieder.

Woher haben Sie die Leidenschaft zur Eventorganisation?
REICHEL
_Ich will etwas bewegen, kann schnell reagieren und bin dieser 
aktive Event-Typ, der in kurzer Zeit viel organisieren kann und schnell 
Probleme löst. Event ist lebendig, das ist mein Naturell.

Was war das größte Highlight und das größte Schockerlebnis 

bei einem Turnier bisher?
REICHEL
_Jedes Turnier ist speziell und ein Highlight für sich. Das 
Schönste ist, wenn die Zuschauerränge am Center Court gefüllt sind 
und es heißt: Walk on Court! Da erfasst mich jedes Mal ein Gänsehaut-
Feeling. Dieser Augenblick ist auch für die Spielerinnen und Tennisfans 

ein Highlight. Und das Gefühl der Freude nach einem Turniersieg 
mitzuerleben, bleibt unvergessen. Ein Beispiel: Die diesjährige Gewinnerin 
hat uns erzählt, dass sie gerne kocht und mit Vorliebe Kaiserschmarrn 
isst, aber noch nie einen selbst zubereitet hat.  Dann haben wir sie bei 
der Pressekonferenz mit einer Portion Kaiserschmarrn überrascht – sie 
war total überwältigt. Und ich habe in diesem Moment auch an mein 
tolles MatchMaker-Team gedacht, das spontan reagiert hat, um das zu 
ermöglichen. Ich bin stolz auf mein Team, das mit viel Leidenschaft und 
Herzblut am Werk ist. Das größte Schockerlebnis war vor einigen Jahren, 
als sich die Französin Mary Pierce schwer verletzte. Diese Schreie auf dem 
Center Court und die Tränen, die sie dann vergossen hat, werde ich nie 
vergessen.