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„REGIONEN KÖNNEN SICH
BESSER POSITIONIEREN“
Wie kommt
das neue
Tourismusgesetz (mehr
dazu auf Seite 96) in
der Branche an? Wir
haben nachgefragt.
Einer der großen Tourismusverbände
des Landes ist die Urlaubsregion Vital-
welt Bad Schallerbach. Geschäftsfüh-
rerin Karin Pernica sieht das neue Ge-
setz positiv: „Weil nun die mehr als 100
verschiedenen Tourismusverbände ihre
Kräfte bündeln, kann man eine viel ge-
balltere Marketingkraft auf den Markt
bringen.“ Manche Verbände hätten zwar
Sorge, nun an Relevanz zu verlieren oder
gar unterzugehen. Das Gegenteil dürfte
der Fall sein, denkt Pernica. „Man sieht
es ja am eigenen Urlaubsverhalten: Je
weiter man wegfährt, desto weiträumi-
ger denkt man als Gast. Durch die Bün-
delung können sich Regionen als Ganzes
besser positionieren.“ Die Tourismusab-
gaben zu vereinheitlichen sei ein richti-
ger Schritt. „Momentan gibt es Orte mit
zwei Euro Tourismusgabe, und wenige
Meter Luftlinie entfernt andere, wo die
Abgabe nur 1,30 Euro beträgt – der Gast
versteht nicht, warum er da mehr und
dort weniger zahlen muss“, erklärt die
Geschäftsführerin. Für die Urlaubsregi-
on Vitalwelt Bad Schallerbach wird sich
durch das neue Tourismusgesetz ver-
mutlich nicht so viel ändern wie für an-
dere Tourismusregionen. Bereits jetzt ist
man ein mehrgemeindiger Tourismus-
verband, der alle im neuen Gesetz gefor-
derten Schwellwerte mehr als doppelt
erfüllt. „Unser derzeitiger Status quo ist,
dass wir so bleiben, wie wir sind“, sagt
REDAKTION_VALENTIN LISCHKA
FOTOGRAFIE_VITALWELT
ILLUSTRATION_THINKSTOCK
Pernica, „vermutlich bekommen wir kei-
ne neuen Mitglieder.“
Stärkere Kooperation
„Durch die viel intensivere Kooperation
werden wohl mehr gemeinsame Pro-
jekte umgesetzt werden, was natürlich
auch Sinn macht“, sagt Pernica. Beson-
ders gespannt ist man in Bad Schaller-
bach deswegen auf die neue Landestou-
rismusstrategie – in Anlehnung daran
muss dann jeder Verband seine eigene
Strategie aufstellen, die fünf Jahre Gül-
tigkeit haben wird. Die Vitalwelt könnte
wieder Vorreiter sein für neue Projekte.
„Wir waren beispielsweise die ersten, die
flächendeckend das elektronische Mel-
dewesen für unsere Betriebe eingeführt
haben, da soll jetzt ganz Oberösterreich
nachziehen“, erklärt die Geschäftsfüh-
rerin, die als nächstes Pilotprojekt ein
„Datawarehouse“ als hochintelligentes
Marketinginstrument anpeilt.
Die Urlaubsregion
Vitalwelt Bad Schallerbach
Welchen Stellenwert der im Hausruck-
viertel situierte Verband im heimischen
Tourismus hat, zeigt sich bei den Näch-
tigungen: Bad Schallerbach ist nach
Linz Oberösterreichs Gemeinde mit
den meisten Nächtigungen. Im ver-