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„Es war die Landschulwoche in Nuss-
dorf, da habe ich die Liebe zum Was-
ser entdeckt. 2002 kaufte ich mir
mein erstes Boot, später investierte
ich in ein größeres Modell“, erzählt
mir Verkaufscoach Christian Dick-
mann, während wir auf einem – wie
ich hoffe, noch seetauglichen - Se-
gelboot stehen. Seine Wasserliebe in
allen Ehren, ich versuche mit meinem
Körpergewicht die wogenden Wellen
auszugleichen und halte mich da-
bei an einem Flipchart-Ständer fest.
Nein, falsch gedacht! Das ist gar nicht
seltsam. Wenn man genauer darüber
nachdenkt, macht das nämlich abso-
lut Sinn. Denn es gibt zahlreiche Pa-
rallelen zwischen dem Vertrieb und
dem Segeln.
Spielball der Wellen?
Wie schaffe ich es denn im Vertrieb,
der Konkurrenz den Wind aus den
Segeln zu nehmen? „Dazu braucht
es drei Regeln: eine gute Verkaufs-
gesprächsführung, eine emotionale
Kundenbindung sowie unternehme-
risches Denken und Handeln. Dabei
muss man zwei Sachen kapieren: Ich
muss den Kunden verstehen und der
Kunde muss mich verstehen.“ Aha,
ich verstehe... „Eine Parallele ist die
Zielorientierung. Wenn ich mit dem
Boot rausfahre und nicht weiß, wo ich
hinwill, werde ich auch nirgends an-
kommen. Wenn du aber einen klaren
Fokus hast, dann kommst du auch
an. Das brauchst du im Verkauf auch:
ein klares Ziel. Was will ich beim je-
weiligen Kundengespräch erreichen?
Wenn man das nicht weiß, dann ist
man ein Spielball des Windes und der
Wellen.“ Und worauf muss ich wäh-
rend des Verkaufsgesprächs achten?
„Das Wichtigste ist, den Kunden nicht
nur fachlich, sondern auch emotional
zu überzeugen und eine Wohlfühlat-
mosphäre zu kreieren.“ Dazu braucht
es sieben Punkte, die man einhalten
sollte. „Ich nenne das die 7-Schritte-
Empfehlungs-Gespräch-Formel. Der
erste und siebte Schritt sind außer-
halb des Verkaufsgesprächs. Der
erste Schritt ist die Vorbereitung auf
das Gespräch, in dem ich mir ein Ziel
setze. Der letzte Punkt ist die Haus-
übung, die ich machen muss. Das ist
eine Art Nachbereitung, bei der ich
mir alles notiere, was ich beim Ge-
spräch gehört habe.“ Während des
Gesprächs bleiben fünf Punkte übrig.
Zuerst sollte man es schaffen, mit
dem Gesprächspartner eine Bezie-
hung aufzubauen, die auf gegensei-
tiger Sympathie beruht. Der nächste
… sagt
Christian Dickmann, Verkaufscoach von Seven Tools Consulting, „es kommt vor allem auf
die emotionale Komponente an. Das checken allerdings nur die wenigsten“, fügt er augenzwinkernd
hinzu. Wie man der Konkurrenz im Vertrieb den Wind aus den Segeln nimmt, erklärt er mir mit drei
simplen Regeln auf einem Segelboot am Attersee.
„KONZENTRIER’ DICH NICHT
NUR AUF ZAHLEN UND FAKTEN“
REDAKTION_SEBASTIAN LUGER
KREATIV DIREKTION_ALEXANDRA AUBÖCK
FOTOGRAFIE_MARIO RIENER
ILLUSTRATION_ALEXANDRA AUBÖCK
„Wenn man nur Zahl
en
vergleicht und die
emotionale Komponente
vergisst, ist das ein
komplett verf
ehlter
Ansatz.“
Christian Dickmann
Verkaufscoach,
Seven Tools Consulting