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Die Mischung
macht’s.
„Dann machen wir halt mal wieder
eine Pressekonferenz!" „Da jetzt alle
auf Instagram sind, sollten wir uns das
auch überlegen."
Alles abzudecken, weil es die anderen
auch machen und weil man schon mal
davon gehört hat, bringt laut Nina
Panholzer von Prizovsky & Partner
nichts: „Da sind wir wieder beim
Aktionismus.“ Man müsse sich bei
jeder Maßnahme fragen, was man
damit erreichen wolle. Erstens gelte
es zu entscheiden, welche Botschaften
man vermitteln möchte, und zweitens,
den dafür geeigneten Kanal zu finden.
Die Informationsflut ist mit den vielen
Medien groß geworden, es muss eine
gewisse Relevanz aufgebaut werden.
Lindinger nennt als zwei häufige Feh-
ler den zu wenig herausgearbeiteten
USP und die zu technische Kommuni-
kation: „Fakten holen heutzutage kei-
nen mehr ab. Wir müssen Geschichten
erzählen und die Produkte mit Emoti-
onen verknüpfen.“ Am besten funktio-
niert der Medienmix, wenn crossme-
dial gearbeitet wird: „Online ist in den
vergangenen fünfzehn Jahren zu einer
nicht mehr wegzudenkenden Größe
geworden. Print ist aber noch lange
nicht tot.“ Im Onlinebereich hätten
Firmen den Vorteil, sehr fokussiert
ihre Zielgruppe bewerben zu können.
Bei TGW habe man sich deswegen
Anfang 2016 für eine Facebook-Seite
entschieden und bewirbt dort nun
beispielsweise auch bestimmte Jobs,
erklärt Kirchmayr: „Wir suchen über-
wiegend neue technische Mitarbeiter
und können diese online sehr gezielt
ansprechen.“ Als die zwei wesentli-
chen Zielgruppen will TGW potentielle
Kunden und damit rein b2b und neue
Mitarbeiter ansprechen. Bei den Maß-
nahmen wird unterschieden zwischen
Steigerung der Markenbekanntheit
und der gezielten Unterstützung des
Recruitings für bestimmte Stellen.
Bei der Themenauswahl für die Me-
dien hat TGW das Problem, dass vie-
le Projekte, die für namhafte Firmen
auf der ganzen Welt umgesetzt wer-
den, nicht öffentlich genannt werden
dürfen.
Für das kräftige Unternehmens-
wachstum und die dafür benötigten
Mitarbeiter wurde im Herbst 2015 eine
intensive Werbekampagne mit klassi-
schen Medien, von großen Plakaten
und Printanzeigen bis hin zum Online-
bereich, gestartet. Im vergangenen
Geschäftsjahr bis Ende Juni ist die
Gruppe um 400 Mitarbeiter gewach-
sen, im laufenden Jahr soll es ein
Plus von 500 geben. Um das Bild als
attraktiver Arbeitgeber zu schärfen,
setzt die TGW Gruppe auch auf per-
sönliche Kontakte bei Messen, unter-
stützt Studiengänge, vergibt Stipendi-
en und fördert gleichzeitig im Rahmen
der Stiftung, in deren Eigentum das
Unternehmen steht, die Bildung und
Entwicklung von Kindern und Jugend-
lichen mit zahlreichen unterschiedli-
chen Projekten. Als einen „sehr guten
Schachzug“ bezeichnet Kirchmayr die
Umbenennung des LASK-Stadions in
die TGW-Arena: „Das funktioniert per-
fekt, dadurch sind wir in vieler Munde.“
„Fakten holen heutzutage
keinen mehr ab. Wir
müssen Geschichten
erzählen und die Produkte
mit Emotionen verknüpfen.“
Klaus Lindinger
Geschäftsführer,
Werbeagentur Conquest