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Printmedien, Plakatwände, Onlinemedien, Facebook, Twitter, LinkedIn
und viele mehr. Die Möglichkeiten für Unternehmen, nach außen zu
kommunizieren, sind durch die Digitalisierung noch einmal kräftig
gestiegen. Doch
wie kommuniziert man richtig mit potentiellen
Kunden und Partnern und was geht gar nicht? Dazu fünf Punkte, die
sich im Gespräch mit fünf Experten herauskristallisiert haben. Häufig
recht banal. Aber mit erstaunlicher Wirkung!
BANAL. ABER WICHTIG!
REDAKTION_SABRINA KAINRAD
FOTOGRAFIE_THINKSTOCK,
KIRCHMAYR: TGW LOGISTICS GROUP /
LINDINGER: MARIO RIENER / PANHOLZER UND
PRIZOVSKY: WOLFGANG LEHNER / WÜHRER: JKU
ILLUSTRATION_THINKSTOCK
01
Hauptsache
auffallen.
So lautet bei vielen Unternehmen das
Motto ihrer Unternehmenskommunika-
tion. Doch das ist grundfalsch, sind sich
die Experten einig.
„Der größte Ressourcenfresser ist der
Aktionismus – solche Maßnahmen ver-
puffen ohne jegliche nachhaltige Wir-
kung“, sagt Othmar Prizovsky von der
Linzer Kommunikationsagentur Pri-
zovsky & Partner. Viel zu häufig werde
ohne durchgehende Strategie gearbei-
tet. Es fehle häufig die Kernbotschaft,
wenn immer wieder alle möglichen
Sachen ausprobiert werden, so Klaus
Lindinger, Inhaber und Geschäfts-
führer der Leondinger Werbeagentur
Conquest. Die Kommunikationsstrate-
gie muss laut Gerhard A. Wührer, Vor-
stand am Institut für Handel, Absatz
und Marketing der Johannes Kepler
Universität (JKU) Linz, immer von den
definierten Unternehmenszielen ab-
geleitet werden. Als Richtwert für eine
grobe Rohplanung nennt Wührer einen
Zeithorizont von zwei bis drei Jahren.
Insgesamt sei in Zeiten der Digitali-
sierung die Entwicklung unvorherseh-
barer geworden, Firmen müssten im
Vergleich zu früher häufiger kurzfristig
eingreifen.
Martin Kirchmayr, Director Marketing
& Communications beim Welser Logis-
tikanlagenbauer TGW Logistics Groups,
erfährt das regelmäßig in der Praxis:
„Nicht alles ist zu 100 Prozent planbar.
Es gibt immer wieder gute Ideen, die
wir kurzfristig umsetzen und dafür et-
was anderes weglassen.“ Marketing
und Kommunikation richten sich bei
TGW nach der Fünf-Jahres-Strategie
der Gruppe aus. Jährlich stimmt Kirch-
mayr die Schwerpunkte und das dafür
benötigte Budget mit der Geschäfts-
führung ab. Wie von den Kommuni-
kationsexperten empfohlen, ist die
Abteilung in der Holding direkt der Ge-
schäftsführung unterstellt. Kirchmayr
hat ein Team von sechs Mitarbeitern,
das für die weltweit tätige Gruppe mit
2.800 Mitarbeitern die Leitlinien und
den Inhalt für das zentrale Marketing
erstellt. In den ausländischen Toch-
terunternehmen verwerten Mitarbeiter
diesen Inhalt passend zu ihrem Markt.
Die Umsetzung erfolgt TGW-intern,
Hilfe von Agenturen holt man sich für
kreativen Input: „Wenn man mit dem
Tagesgeschäft eingedeckt ist, wird man
schnell einmal betriebsblind.“ Eine
gute Zusammenarbeit zwischen Agen-
tur und Unternehmen habe laut Lin-
dinger „immer ein bisschen etwas mit
Hose runterlassen zu tun“. Die Agen-
turen brauchen alle vorhandenen Infor-
mationen von den Firmen.
Zum Thema Budget sagt Kirchmayr:
„Es kostet nicht alles so viel, wie man-
che glauben. Nicht immer ist die ers-
te auch die beste Idee, mit Kreativität
kann man viel erreichen.“ Wührer emp-
fiehlt für die Bemessung des Werbe-
budgets, sich daran zu orientieren, wie
die Wirtschaft insgesamt und die Bran-
che im Speziellen wachsen. Große Ein-
sparungen bei schlechten Wirtschafts-
lagen könnten später teuer zu stehen
kommen: „Unregelmäßigkeiten kann
man nur mit einem überdurchschnitt-
lich hohen Beitrag wieder gut machen.“
„Es kostet nicht alles so viel,
wie manche glauben. Nicht
immer ist die erste auch
die beste Idee und auch mit
Kreativität kann man viel
erreichen.“
Martin Kirchmayr
Director Marketing &
Communications,
TGW Logistics Group