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Arbeitskräfte. Wir müssen daher viel 

Zeit und Geld investieren, um Arbeits-

kräfte zu bekommen, und setzen viele 
Maßnahmen, um die Mitarbeiterbin-
dung ständig zu stärken.“ Weiters soll 
auch die Steigerung der Bekanntheit 
der Firma Rico im Zentralraum beim 
Finden der dringend benötigten Mit-
arbeiter helfen. Griesbaum erklärt die 
geringe Bekanntheit mit dem von An-
fang an hohen Exportanteil von über 

90 Prozent. Vor drei Jahren wurde eine 
erste Imagekampagne mit Anzeigen 
und Plakaten gestartet. Diese habe 

Wirkung gezeigt und mit einer neuen 
Kampagne wolle man in nächster Zeit 
noch eines draufsetzen.

Rico biete seinen Mitarbeitern viel. 
Das Betriebsklima ist laut Griesbaum 
gut, die Fluktuation gering. Einige Mit-
arbeiter sind seit mehr als 20 Jahren 
im 23 Jahre alten Unternehmen tätig. 
Unabhängig von der Entlohnung, die 
im Zentralraum Oberösterreich sowie-
so sehr hoch sei, werde kontinuierlich 
an einer starken Arbeitgebermarke 
gearbeitet und etwas für die Mitarbei-
ter verbessert. Griesbaum nennt als 
Beispiel ein seit 2016 vorhandenes Be-
triebsrestaurant. Der Kunststoff- und 
Silikon-Experte stellte dafür einen 
Koch an, es wird täglich frisch gekocht. 
Motivation geht eben auch durch den 
Magen._

Die Rico-Eigentümer (von links) Gerhard Kornfelder, 

Johannes Grabner und Alfred Griesbaum. 

„Wir mussten einen

 

Weg finden, wie

 

wir nicht unser

ganze Technol

ogie 

ausverkaufen.“

Alfred Griesbaum

Mitgründer und Mit

eigentümer, 

Rico Group

RICO GROUP

Im Jahr 1994 gründeten Johannes Grabner, Gerhard Kornfelder und 
Alfred Griesbaum die Kunststoff-Firma Rico Elastomere Projecting 
GmbH in Wels. Sieben Jahre später, 2001, bezog man das neu errichtete 
Firmengebäude in Thalheim bei Wels. 2016 wurde die Rico Group als 
Holding für die vier Unternehmen Rico, die US-Firma Simtec, das 
Schweizer Unternehmen Silcoplast und HTR gegründet. Bei der HTR, 
die neben der Firma Rico in Thalheim bei Wels ihren Sitz hat, ist Rico 

75-Prozent Eigentümer. Das im Jahr 2000 gegründete Unternehmen hat 

sich im Bereich Härtereitechnik spezialisiert. 

Am Schweizer Unternehmen Silcoplast hält Rico seit 2015 ein Drittel 
der Anteile. Silcoplast ist auf die Produktion von hochpräzisen Teilen 

in geringen Stückzahlen spezialisiert – dies besonders auch für 
die Medizintechnik durch die Produktion in einem Reinraum. „Wir 
hatten immer wieder Anfragen mit geringen Stückzahlen aus der 
Medizintechnik, die wir bisher mit unserer Technologie nicht abdecken 
konnten“, erklärt Griesbaum, warum sie sich nach einem Partner 
umgeschaut und die Möglichkeit genutzt haben, sich an einem 
ehemaligen Kunden zu beteiligen. 

Passend zur Firmenstrategie, mit der Produktion von Kunststoffteilen 
zu wachsen, kaufte Rico rund ein halbes Jahr nach der Beteiligung 
in der Schweiz, im April 2016, die Firma Simtec in Florida. „Wir 
betreuen den amerikanischen Markt schon seit 20 Jahren mit 
Spritzgusswerkzeugen. Die Produktion von Teilen muss aber vor Ort 
passieren und mit der Simtec wollen wir den gesamten amerikanischen 
Markt plus Südamerika und Mexiko abdecken.“