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Zu Besuch in der Promenade 37 in Linz. Ein Interview mit dem oberösterreichischen Landesrat für 
Integration, Umwelt, Klima- und Konsumentenschutz, Rudi Anschober, steht an. Soweit noch nichts 
Ungewöhnliches. Doch dann geht die Tür auf und ein Golden Retriever steht schwanzwedelnd vor einem 
und – das ist wohl wirklich alles andere als gewöhnlich – macht einen Knicks. Die Zweibeiner nehmen am 
runden Tisch Platz, der Vierbeiner darunter. Das Interview beginnt. Ebenso auf eine ungewöhnliche Art und 
Weise – denn die Fragen sind nicht von unserer Redaktion, sondern von unseren Lesern, unterschiedlichen 
Menschen aus Oberösterreichs Wirtschaftswelt.

REDAKTION_SUSANNA WURM

FOTOGRAFIE_PFAHNL: PFAHNL / STRASSER: MELANIE PILS / 

WÖLFEL: BMW GROUP WERK STEYR / DOPPLER: CLAUS SCHEUCHER 

/ REINGRUBER: REINGRUBER TRACHT MIT STIL / WEIXELBAUMER: 

FLORIAN VIERHAUSER

ILLUSTRATION_ALEXANDRA AUBÖCK

01

 250.000 Elektroautos im 

Jahr 2020 – davon geht das 

Umweltbundesamt aufgrund des 
Regierungsbeschlusses aus. Ich 
selbst fahre seit drei Jahren mit 
Begeisterung ein Elektroauto – 
leider hat sich die Ladeinfrastruktur 
in Oberösterreich nicht wesentlich 
verbessert. Wie sieht die Zukunft 
diesbezüglich aus? Sind auf 
Parkplätzen, in öffentlichen 
Einrichtungen und im Sozialen 
Wohnbau Ladestationen angedacht?

ANSCHOBER

_Das ist eine ganz 

entscheidende Frage! Wir haben noch 
zwei große Problemzonen im Bereich 
der Elektromobilität – das eine ist 
die Distanz, die Elektroautos ohne 
Auftanken fahren können. Das zweite 
ist die Infrastruktur der Ladestationen. 
Aus meiner Sicht ist es absolut 
vorrangig, bei der Infrastruktur für die 
Ladestationen anzusetzen. Ich denke, wir 
müssen spätestens 2019/2020 so weit 
sein, dass wir in Oberösterreich eine 
flächendeckende Infrastruktur haben, 
die jederzeit gut erreichbar und nicht 
überlastet ist. In der Abstellordnung 
ist es ja verpflichtend vorgesehen, 
dass man eine bestimmte Anzahl von 
Parkplätzen haben muss – genauso 
selbstverständlich sollte es in Zukunft 
sein, dass die Ladestruktur vorhanden 
ist. Wir arbeiten im Augenblick mit 
dem Umweltministerium und dem 
Verkehrsministerium daran. 

SAGEN SIE MAL, 

HERR LANDESRAT …

02

 Der Greenpeace Bericht 

Landeshauptstädte-Ranking 2017 
stellt der oberösterreichischen 
Landeshauptstadt im Bereich der 
Öffentlichen Verkehrsmittel ein 
sehr gutes Zeugnis aus; in anderen 
Bereichen wie dem Radwegenetz, 
Fußgängerfreundlichkeit, 

Alternativer Individualverkehr gibt 
es schlechte Bewertungen – wie kann 

Ihre Partei in der Landesregierung 
Ideen zur Verbesserung vorbringen, 
die auch umgesetzt werden?

ANSCHOBER

_Kernstück ist eine 

Attraktivierung des gesamten 
umweltverträglichen Verkehrs. Dazu 
zählt im Großraum, also für die 
Pendler, der Ausbau der öffentlichen 
Verkehrsmittel und im Stadtgebiet 
die Verbesserung für Fußgänger und 
Radfahrer. Wir müssen erreichen, 
dass wir mehr Menschen durch 
einen attraktiven Umweltverbund 
zum Umsteigen vom Auto auf 
umweltschonende Verkehrsmittel 

bewegen. Das geht aus meiner Sicht 
nur durch Attraktivitätsverbesserungen. 
Oberösterreich hatte in den letzten 

Jahrzehnten eine ganz starke Priorität 

beim Straßenbau. Jetzt muss das 

Jahrzehnt des umweltverträglichen 

Verkehrs kommen – in Bezug auf 
Infrastruktur und Investitionen. 
Deswegen auch unsere Kritik am 
Westring. Weil hier sehr viel Geld 
gebunden wird. Würde man das