57
merkt, dass die Matura die Erfüllung der
Wünsche und Träume der Eltern ist. Zu-
erst sagen immer noch die Eltern, was
der Jugendliche für einen Beruf ergreifen
soll. Die Information ist hier zu schwach,
ein alternatives Berufsbild wird oft gar
nicht vermittelt. Dort, wo es erlaubt wird,
gehen wir in die Schulen und informieren.
Wir wollen vermitteln, dass man auch
mit einer Lehre was wert ist und gut ver-
dienen kann.“ Ein weiterer Punkt sei das
öffentlich vermittelte soziale Prestige der
Lehre, das jedoch laufend aufgewertet
werde. Was die Qualität der Lehre anbe-
langt, habe man ein starkes Signal, so
Mayr: „Der Lehrabschluss ist mittlerwei-
le am gleichen Level des Nationalen Qua-
lifikationsrahmens wie die Matura, das
hilft in der öffentlichen Wahrnehmung.“
Heikles Nebenrecht
Eine viel diskutierte Materie in der Öf-
fentlichkeit war in den letzten Wochen
und Monaten hingegen die Reform der
Gewerbeordnung. Noch im Jänner wur-
de die Gesetzesvorlage von Seiten der
Wirtschaftskammer stark kritisiert, da
sie aufgrund der Ausweitung der Ne-
benrechte im unreglementierten Gewer-
be auf bis zu 30 Prozent eine massive
Rechtsunsicherheit für Betriebe und
Auftraggeber bringe. Zudem sollte die
viel geforderte One-Stop-Shop-Rege-
lung eine bürokratische Verwaltungs-
erleichterung bringen, die aber keine
Zwei-Drittel-Mehrheit im Nationalrat zu-
sammenbrachte. Dazu Mayr: „Dass die
vollständige One-Stop-Shop-Regelung
im Betriebsanlagenrecht nicht umge-
setzt wurde, ist enorm bedauerlich. Denn
wir wollten, dass sich Unternehmen
nicht mit zig unterschiedlichen Behör-
den für das gleiche Verfahren herumquä-
len müssen.“ Ganz heikel sei die Debatte
um die Nebenrechte im freien Gewerbe,
wo es um die Nachvollziehbarkeit gehe.
Bei der Ausübung der Nebenrechte in
ein reglementiertes Gewerbe seien die-
se nachvollziehbar, weil sie auftrags-
bezogen sind. Nicht glücklich sei man
hingegen mit der 30 Prozent-Regelung
im freien Gewerbebereich: „Weil wir uns
die Frage stellen, wer das kontrollieren
soll. Die 30 Prozent sind auf den Jahres-
umsatz und nicht auf den Auftrag bezo-
gen. Das sind Dinge, die der Gesetzgeber
ordnungspolitisch offengelassen hat.“
Trotz der ausgeweiteten Nebenrechte
im freien Gewerbe und der gescheiter-
ten One-Stop-Shop-Regelung begrüßen
WKO-Präsident Christoph Leitl und die
Obfrau der Bundessparte Gewerbe und
Handwerk Scheichelbauer-Schuster die
neue Gewerbeordnung, weil sie Qualifi-
kation und Qualität sichere. Wie viel von
der neuen Gewerbeordnung begrüßt
man tatsächlich? Dazu Mayr: „Es ist im-
mer die Frage, von welcher Seite man
das sieht. Wenn man berücksichtigt, was
alles diskutiert wurde, können wir mit
dem Resultat gut leben. Die Diskussion
wird aber noch nicht zu Ende sein, da die
Nebenrechtsthematik samt Kontrolle für
uns ein völlig ungelöstes Thema ist.“_
„Wir wollen
vermitteln,
dass man auch mit
einer Lehre was w
ert
ist und gut
verdienen kann.“
Leo Jindrak
Spartenobmann Ge
werbe
und Handwerk, WK
OÖ
Neue Technologien und Innovationen machen die Arbeit in der Industrie sicher und
abwechslungsreich. Schwere und monotone Arbeiten erledigen zunehmend Roboter und
Maschinen für uns. Heute arbeiten in Oberösterreich mehr Menschen denn je in der Industrie.
Damit profitieren alle vom technischen Fortschritt.
WIR ARBEITEN MIT KÖPFCHEN UND KNÖPFCHEN.
UNSERE OÖ. INDUSTRIE:
SCHAFFT HOCHWERTIGE
ARBEITS-
PLÄTZE
CLIP ANSEHEN & BMW 5er
FÜR 1 JAHR GEWINNEN
www.wirerzeugenzukunft.at