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merkt, dass die Matura die Erfüllung der 
Wünsche und Träume der Eltern ist. Zu-
erst sagen immer noch die Eltern, was 
der Jugendliche für einen Beruf ergreifen 
soll. Die Information ist hier zu schwach, 
ein alternatives Berufsbild wird oft gar 
nicht vermittelt. Dort, wo es erlaubt wird, 
gehen wir in die Schulen und informieren. 
Wir wollen vermitteln, dass man auch 
mit einer Lehre was wert ist und gut ver-
dienen kann.“ Ein weiterer Punkt sei das 
öffentlich vermittelte soziale Prestige der 
Lehre, das jedoch laufend aufgewertet 
werde. Was die Qualität der Lehre anbe-
langt, habe man ein starkes Signal, so 
Mayr: „Der Lehrabschluss ist mittlerwei-
le am gleichen Level des Nationalen Qua-
lifikationsrahmens wie die Matura, das 
hilft in der öffentlichen Wahrnehmung.“

Heikles Nebenrecht

Eine viel diskutierte Materie in der Öf-
fentlichkeit war in den letzten Wochen 
und Monaten hingegen die Reform der 

Gewerbeordnung. Noch im Jänner wur-
de die Gesetzesvorlage von Seiten der 
Wirtschaftskammer stark kritisiert, da 
sie aufgrund der Ausweitung der Ne-
benrechte im unreglementierten Gewer-
be auf bis zu 30 Prozent eine massive 
Rechtsunsicherheit für Betriebe und 
Auftraggeber bringe. Zudem sollte die 
viel geforderte One-Stop-Shop-Rege-
lung eine bürokratische Verwaltungs-
erleichterung bringen, die aber keine 

Zwei-Drittel-Mehrheit im Nationalrat zu-

sammenbrachte. Dazu Mayr: „Dass die 
vollständige One-Stop-Shop-Regelung 
im Betriebsanlagenrecht nicht umge-
setzt wurde, ist enorm bedauerlich. Denn 

wir wollten, dass sich Unternehmen 
nicht mit zig unterschiedlichen Behör-
den für das gleiche Verfahren herumquä-
len müssen.“ Ganz heikel sei die Debatte 
um die Nebenrechte im freien Gewerbe, 
wo es um die Nachvollziehbarkeit gehe. 
Bei der Ausübung der Nebenrechte in 

ein reglementiertes Gewerbe seien die-
se nachvollziehbar, weil sie auftrags-

bezogen sind. Nicht glücklich sei man 
hingegen mit der 30 Prozent-Regelung 
im freien Gewerbebereich: „Weil wir uns 
die Frage stellen, wer das kontrollieren 
soll. Die 30 Prozent sind auf den Jahres-
umsatz und nicht auf den Auftrag bezo-
gen. Das sind Dinge, die der Gesetzgeber 
ordnungspolitisch offengelassen hat.“ 

Trotz der ausgeweiteten Nebenrechte 

im freien Gewerbe und der gescheiter-
ten One-Stop-Shop-Regelung begrüßen 
WKO-Präsident Christoph Leitl und die 
Obfrau der Bundessparte Gewerbe und 
Handwerk Scheichelbauer-Schuster die 
neue Gewerbeordnung, weil sie Qualifi-
kation und Qualität sichere. Wie viel von 
der neuen Gewerbeordnung begrüßt 
man tatsächlich? Dazu Mayr: „Es ist im-
mer die Frage, von welcher Seite man 
das sieht. Wenn man berücksichtigt, was 
alles diskutiert wurde, können wir mit 
dem Resultat gut leben. Die Diskussion 
wird aber noch nicht zu Ende sein, da die 
Nebenrechtsthematik samt Kontrolle für 
uns ein völlig ungelöstes Thema ist.“_

„Wir wollen 

vermitteln, 

dass man auch mit

 

einer Lehre was w

ert

 ist und gut 

verdienen kann.“

Leo Jindrak

Spartenobmann Ge

werbe 

und Handwerk, WK

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