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Unternehmen und Leitbetriebe mit 
an Bord holen“, so Eisler. Die Digi-
talisierung sorgt für einen Umbruch 
der Wirtschaftswelt – sie eröffnet 
Unternehmen große Chancen, stellt 
sie aber gleichzeitig auch vor große 
Herausforderungen. Startup300 will 
Corporates bei der Bewältigung von 
Herausforderungen helfen. Dazu Eis-
ler: „Im größten Start-up-Ökosystem 
in Österreich finden innovative Unter-
nehmen und Leitbetriebe Antworten 
auf Fragen über Innovationen und die 
digitale Transformation.“ Weidinger 
ergänzt: „Unternehmen müssen neue 
Wege finden, wohin sie sich entwi-
ckeln können, um im Bereich der Di-
gitalisierung nicht den Zug der Zeit zu 
verpassen und auch in fünf, zehn Jah-
ren noch ihre Marktposition halten zu 
können sowie die Nähe zu den Kunden 
nicht zu verlieren.“ Oft hätten gerade 
Start-up-Gründer eine gute Idee oder 
technische Innovationen, es fehle ih-
nen aber an Anwendungsfällen: „Wenn 
man Corporates, die möglicherweise 
Anwendungsfälle und eine entspre-
chende Vertriebsstruktur haben, und 
technische Innovatoren mit neuen 
Ideen zusammenbringt, kann wieder 
etwas Neues entstehen und wachsen.“ 

KPMG versteht sich als Vermittler für 
Start-ups in Richtung Corporates, aber 
auch umgekehrt für große Unterneh-
men in Richtung Start-ups: „Die großen 
Corporates vertrauen uns schon sehr 
lange und bevor ich zu Personen gehe, 
die ich nicht kenne, frage ich lieber je-
manden, mit dem ich bereits jahrelang 
zusammenarbeite.“ In Start-ups gibt 
es andere Strukturen, Think300 will 
gemeinsam mit Content-Partnern wie 
KPMG Unternehmen langsam in das 
Start-up-Ökosystem einführen. Dazu 
Eisler: „Die etablierten Unternehmen 
sind alle recht unterschiedlich weit. 
Eine Energie AG, die plötzlich Bitcoins 
akzeptiert, gehört etwa zu den Vorrei-
tern und braucht daher ganz andere 
Angebote als ein Unternehmen, das 
überhaupt einmal die Start-up-Welt 
kennenlernen will und dazu zum Bei-
spiel eine Veranstaltung besuchen 
kann.“ 

Über den Schatten springen

KPMG kennt beide Welten. Für die Zu-
sammenarbeit mit Jungunternehmen 
wurde vor einigen Jahren auch das ös-

terreichweite Programm „KPMG Smart 
Start“ gegründet. Als das größte Wirt-
schaftsprüfungs- und Beratungsun-
ternehmen in Österreich könne KPMG 
gleichzeitig aber auch viel von den 
Start-ups lernen. „Von Corporates ist 
man es gewohnt, dass es exakte Busi-
ness- und Projektpläne gibt, die immer 
wieder kontrolliert werden. Bei Start-
ups gibt es das auch, aber da werden 
schneller alte Pläne verworfen und 
neue gemacht“, so Weidinger. Es sei 
ganz wesentlich, dass sich große Un-
ternehmen Tugenden wie Agilität und 
Dynamik von den Start-ups abschauen 
und gleichzeitig sollten auch Start-
ups gewisse Strukturen ähnlich denen 
eines großen Unternehmens mitauf-
bauen, damit sich ein Investor am 
Ende des Tages auch beteiligen könne. 

„Das Gefährliche ist immer, im eige-

nen Saft zu kochen – das gilt sowohl 
für Start-ups als auch für etablierte 
Unternehmen. Man muss sich öffnen 
und neue Dinge zulassen. Dafür muss 
man hin und wieder über seinen eige-
nen Schatten springen und bei diesem 
Sprung wollen wir sowohl Start-ups 
als auch Corporates entsprechend un-
terstützen“, so Weidinger. 

Die Partner an der Seite des Busi-
ness Angel-Netzwerks Startup300 un-
terstützen dessen Struktur mit dem 
Start-up-Campus Factory300, der Un-
ternehmensberatung Think300 sowie 
dem VC-Fonds Capital300 auch finan-
ziell. „Wir bekommen keine öffentli-
chen Förderungen oder Zuschüsse. Es 
ist für uns ganz wesentlich, dass wir 
ein privates Unternehmen bleiben und 
darauf achten, dass für die Start-ups 
das Beste rauskommt und es kein Zoo-
betrieb für Leitbetriebe wird, wo sie 
sich ansehen können, wie junge Leute 
arbeiten“, sagt Eisler über die Helden 
mit den 300 spartanischen Kriegern 
als Vorbild._

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Start-ups schaff en Innovationen und Arbeitsplätze. 
4.602 Unternehmensgründungen 2016 sind Rekord. Mit dem 
neuen Gründerprogramm des Wirtschaftslandesrates.

Erfahrung ist

 

fast immer eine

 

Parodie auf 

die Idee. 

(von Goethe)

Michael Eisl

er

Vorstand, Busines

s Angel-

Netzwerk St

artup300

„Im größten Start-up-

Ökosystem in Ös

terreich 

finden innovativ

Unternehmen und

 

Leitbetriebe Antw

orten 

auf Fragen über

 

Innovationen und die

 

digitale Transf

ormation.“

Michael Eisler

Vorstand, Busines

s Angel-Netzw

erk 

Startup300