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Die Brau Union Österreich wird zum Energielieferanten: 900 neue Wohnungen in Schwechat werden direkt 
über eine Wärmepumpe mit der Gärwärme aus dem Brauprozess der nahegelegenen Brauerei versorgt. 
Eine 

Win-Win-Situation für alle Beteiligten.

KÜHLES BIER, DAS WÄRMT 

Wer den Namen „Schwechat“ hört, 
denkt zuerst an den dortigen Flugha-
fen – und natürlich an das Schwechater 
Bier. Schon 1632 wurde das Schwecha-
ter Brauhaus gegründet, mittlerwei-
le werden hier jährlich etwa 800.000 
Hektoliter Bier gebraut. Zukünftig wird 
das Getränk – und damit die Brau Uni-
on Österreich – durch das neue Ener-
gieprojekt noch tiefer mit der Stadtge-
meinde südöstlich von Wien verbunden 
sein. Zuerst sollte die neue Wohnsied-
lung eigentlich durch ein Biomasse-
Heizwerk mit Wärme versorgt werden. 
Dieser Plan stieß aber auf massiven 
Widerstand aller Parteien und vieler 

Anrainer. „Einerseits wäre es zu einer 
Verkehrsbelastung durch LKWs ge-
kommen, andererseits hätte es Staub- 
und Lärmemissionen gegeben“, sagt 
Schwechats Bürgermeisterin, Karin 
Baier. Gemeinsam mit der EVN, dem 
größten Strom-, Gas- und Wärmever-
sorger Niederösterreichs, entwickelte 
die Brau Union Österreich Mitte Juli 

eine alternative Lösung. Die Abwärme, 
die beim Vergären des Schwechater 
Bieres in den Tanks der Brauerei ent-
steht, wird durch eine Wärmepumpe 
direkt in die Wohnungen weitergeleitet, 
um sie zu heizen und mit Warmwasser 
zu versorgen. Das ist unkompliziert: 
Die Wärmepumpe wird direkt bei der 
Brauerei gebaut, von dort aus werden 
dann wenige hundert Meter Wärme-
leitungen in die Wohnungen verlegt. 
Ein kleines Gebäude der EVN dient 
als Pufferspeicher für produzierte 
Wärme. Baier freut sich, dass schnell 
Bewegung in die Sache gekommen ist 
und ein neuer Ansatz ermöglicht wur-
de: „Wir sehen das als gute Lösung für 
unsere Stadt.“ Statt dem Biomasse-
heizwerk installiert die EVN nur einen 
Gaskessel als Ausfallsreserve. „So ist 
gewährleistet, dass jederzeit Wärme 
für die Kunden vorhanden ist“, sagt 
EVN-Sprecher Stefan Zach. Die EVN 
spricht von einem „kompetenten und 
verlässlichen“ Partner. 

REDAKTION_VALENTIN LISCHKA

FOTOGRAFIE_THINKSTOCK, BRAU UNION ÖSTERREICH, 

STADTGEMEINDE SCHWECHAT

ILLUSTRATION_ALEXANDRA AUBÖCK