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STEFAN_Ich bin froh und auch stolz, 
dass sie sehr bescheiden geblieben sind 
und mit beiden Beinen im Leben stehen. 
Ich blicke sehr positiv in die Zukunft. 

Gab es im Laufe Ihrer Karriere Mo-
mente, in denen das Positivdenken 
verdammt schwer fiel?

STEFAN_In über 30 Jahren vergisst 
man vieles, aber die Finanzkrise habe 
ich mir schon gemerkt. Und die werde 
ich mir sicher bis an mein Lebensende 
merken. Über Nacht ist alles hinunter-
gefallen, man wusste nicht, wie weit 
geht’s noch runter, der Kapitalmarkt 
war tot, die Banken waren am Ende und 
dann hast du die Verantwortung für Tau-
sende Leute. Das war eine harte Zeit.

Was haben Sie daraus gelernt?

STEFAN_Dass man eine möglichst 
hohe Eigenkapitalquote haben sollte, 
um bankenunabhängig zu sein. Ob-
wohl ich dazu sage, dass sich damals 
vor allem unsere Regionalbanken hier 
in Oberösterreich unheimlich profes-

sionell und korrekt verhalten haben. 
Manche aus der Wiener Szene nicht. 
Das merkt man sich. Also unnötige 
Abhängigkeiten ab einer bestimmten 
Größe sollte man vermeiden. 

Welche Erfahrungen können Sie noch 

weitergeben?

STEFAN_Just do it! Oder im Volks-
mund: Probieren geht über Studieren. 
Wenn du’s nicht probierst, weißt du 
nicht, ob es funktioniert. 

ALEX_Ich glaube, eine gute Methode ist 
auch, wenn man sich fünf Jahre in die 

Zukunft denkt: Würde man’s dann be-

reuen, wenn man’s nicht versucht hätte? 
Wenn man ständig mit dem Gedanken 
spielt, die Fähigkeiten dazu hat und sich 
ausrechnet, dass man sich das leisten 
kann, dann sollte man’s versuchen. 

Wie stellen Sie sich die Welt in 30 
Jahren vor?

CLEMENS_Es wird unheimlich span-
nend! Ich glaube, wir werden Chips 
implementiert haben, das Gesund-
heitswesen wird sich stark weiter-
entwickelt haben, viele Berufszweige 
werden nicht mehr existieren und viele 
neue werden kommen.

STEFAN_Diese Veränderungen werden 

eine Herausforderung sein. Aber so viel 
sich auch verändert, ich bin ganz sicher, 
dass es in 30 Jahren immer noch einen 

Verbrennungsmotor geben wird – der 
aber fast sauber ist. Und ich glaube an 
die Brennstoffzelle anstatt umweltzer-
störender Lithium-Ionen-Batterien. Da-
von bin ich als Techniker überzeugt! Der 
momentane Elektro-Hype ist ein Irrweg 

– in Nischen angewandt, also bei leich-

ten Fahrzeugen in der Stadt wie Fahrrad, 
Roller und Motorrad, natürlich absolut 
sinnvoll. Alles andere ist Schwachsinn. 

Warum Schwachsinn?

STEFAN_Weil der Gesamtzusammen-
hang nicht betrachtet wird: Wie wird 
der Strom weltweit erzeugt? Und war-
um kommt dieser dann in eine Batterie, 
die eigentlich ineffizient ist? Und das 

Thema Feinstaub! Sie müssen wissen, 

dass nur dreizehn Prozent davon vom 
Motor kommen, den Rest verursachen 
die Reifen und die Bremsen. Also ist 
die Elektromobilität reiner Schwach-
sinn – Medien und Politik machen da 
ihren Hype daraus, weil sie selbst keine 
Ahnung haben und naturwissenschaft-
lich ungebildet sind. Das ist ja genau 
das Problem: Wir haben zu wenige 
MINT-Absolventen, die Dinge wie das 
Ohm’sche Gesetz beherrschen. 

ALEX_Ich glaube, der Grund, warum 
Elektromobilität in der Gesellschaft 

so gut ankommt, ist, weil jeder etwas 
gegen die Verschmutzung der Erde tun 
möchte – auf den schmutzigen Ver-
brenner zu verzichten, scheint die Lö-
sung zu sein. Aber diese Bereitschaft 
der Bevölkerung, den Planeten zu ret-
ten, sollte anders genutzt werden. Ich 
finde die Technologie grundsätzlich gut 
und glaube, dass wir Akkus nie wie-
der aus den Autos verlieren werden. 
Sie werden kleiner werden, aber nicht 
primär das Fahrzeug antreiben. Ich 
finde es schade, wie diese Technologie 
jetzt instrumentalisiert wird. Es geht 
vielmehr darum, dass wir unser Mo-
bilitätsdenken verändern und uns von 
dem Gedanken lösen, dass jeder seinen 
PKW hat und von A nach B fährt. Dann 
brauchen wir in Bezug auf Elektromo-
bilität auch nicht mehr die Diskussion 
über Reichweiten führen, was ja absurd 
ist, weil das nicht die Stärke des Elek-
troantriebs ist. Ach ja, und zum Thema 

„Die Welt in 30 Jahren“: Sie ist facetten-

reich, prosperierend und besser.

Inwiefern besser?

ALEX_Weil ich daran glaube, dass die 
Menschen dazu verdammt sind, sich 

weiterzuentwickeln, so wie das ganze 
Universum eine einzige Evolutionsma-

schine ist._

GEDANKEN.

Eine Innovation, die ich dringend herbeisehne ...

ALEX_Essen aus Energie herstellen zu können. 

CLEMENS_Einen Fluganzug, mit dem ich in die Lüfte abheben kann.

STEFAN_„Beam me up, Scotty!“ Das wäre eine Innovation, die das 
Problem des Flugverkehrs lösen würde. Wenn du darauf ein 
Patent hast, dann hast du ausgesorgt (

lacht).

Geteilter Meinung sind wir ...

ALEX_in vielem. Aber wir streiten dann nicht, sondern 
diskutieren und akzeptieren die Standpunkte.

Wenn ich mir ein Talent dazukaufen könnte, dann wäre das ...

STEFAN_Geduld.

CLEMENS_Oh ja, das könnten wir alle gut gebrauchen (lacht).

Vielleicht hat diese Ungeduld aber auch zum Erfolg beigetragen.

STEFAN_Ja, aber das ist natürlich für manche nicht leicht zu 

ertragen. Muss ich fairerweise zugeben.

ALEX_Ich würde wahnsinnig gern ein musikalisches Talent 
haben. Ich mag Musik wirklich gerne, sie ist etwas ganz 
Wesentliches in meinem Leben, aber ich kann sie nicht 
selbst produzieren, ich bin vollkommen taktlos. 

Beeindrucken kann man mich ...

CLEMENS_mit Ehrlichkeit.

STEFAN_mit Aufrichtigkeit.

ALEX_Da pflichte ich euch beiden bei.