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REDAKTION_SEBASTIAN LUGER
KREATIV DIREKTION_ALEXANDRA AUBÖCK
FOTOGRAFIE_MARIO RIENER
Wie man mit einem Jus- und Soziologiestudium in der obersten Führungsetage einer Bank landet,
wie das allgemeine stereotype Bild des profitmaximierenden Bankers mit einem sozialen Empfinden
zusammenpasst und warum es trotz seiner vielseitigen Talente nicht zum Opernsänger gereicht hätte –
davon hat uns der passionierte Freizeitsportler mit spürbarem sozialem Hausverstand,
VKB-Generaldirektor Christoph Wurm, in einem persönlichen Gespräch erzählt.
GEDANKEN.SPRUNG
mit Christoph Wurm
Wie lange, glauben Sie, wird die
Niedrigzinsphase noch anhalten?_So
wie es jetzt aussieht, wird uns die
Niedrigzinsphase noch einige Zeit
beschäftigen. Die EZB hat zwar Signale
gegeben, dass möglicherweise der
Tiefpunkt der Zinsen erreicht ist und
dass dies das Ende dieser Entwicklung
war. Ich glaube aber, dass uns die
Jahre 2017 und 2018 in einzelnen Zins-
satzsegmenten mit negativen Vorzei-
chen weiterhin beschäftigen werden.
Sie machen in Ihrer Freizeit Raf-
ting, Canyoning, sind Hochseiltrai-
ner – welche Parallelen gibt es im
Risikomanagement zwischen Ihren
Hobbys und dem Bankensektor?_Im
Risikomanagement gibt es zwischen
beiden Seiten sehr große Parallelen.
Das beginnt mit dem Zugang, der ein
Stück weit auch mein Motto dafür
darstellt – „no risk, no fun“. Man darf
aber auch nicht vergessen: „no limit,
no life“. Das ist der erste Zugang
zu Freizeit und Sport, aber auch zur
Wirtschaft und dem Bankgeschäft.
Man muss wissen, wo die Grenzen sind
und ab wann es nicht sinnvoll ist, diese
zu überschreiten. Die sind beim Sport
dort, wo das eigene Leben in Gefahr
ist. Beim Geschäft sind sie dort, wo
man die Substanz eines Unternehmens
in Frage stellt. Im Bankgeschäft ist
dies alles, was mit den spezifischen
Risiken des Geschäfts zu tun hat, etwa
mit Kredit- und Zinsrisiken. Ich glaube,
wenn man diese Grundeinstellung
verinnerlicht hat, tut man sich bei
beidem leichter. Im Sport kann man
manches unmittelbarer spüren, vieles
im Geschäft ist verzögert.
Wie müssen sich Banken in der
Zukunft neu aufstellen, um weiterhin
konkurrenzfähig zu sein?_Ich kann
nur sagen, was aus unserer Sicht
wichtig ist, nämlich dass die anderen
hoffentlich nicht allzu sehr nachma-
chen (
lacht). Für uns ist es wichtig,
dass der Kunde im Mittelpunkt all
unserer Überlegungen steht. Wir sind
dafür da, dem Kunden dabei zu helfen,
finanzielle Themen zu lösen und ihn
damit wirtschaftlich erfolgreich zu
machen. Wir wollen das in der Region
Oberösterreich mitgestalten.