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und noch dazu gescheiter. Die ha-
ben studiert, ich hatte beispielsweise
in meiner Kindheit sechs Jahre lang
nicht mal ein Spielzeug. Wenn man
das vergleicht, müssen die ja besser
sein. Meine Kinder können nicht so
weitermachen wie ich. Sie können sa-
gen, dass ich gewisse Dinge richtigge-
macht habe, aber Vieles müssen und
sollten sie nicht so machen wie ich,
denn die Zeiten ändern sich.“
Die Studie zeigt zudem, dass Innova-
tionen bei Familienunternehmen – wie
in allen anderen Unternehmen auch
– sehr wichtig sind, um sich weiter-
entwickeln zu können. Hat man bei
Backaldrin jemals einen Innovations-
stau gehabt? Wichtig sei es, dass man
in Familienbetrieben die Innovationen
nicht bremse, so Augendopler. Die
Kunst eines Familienbetriebes sei es,
die Firma unabhängig von der Familie
zu machen, denn es könne nicht sein,
dass die ganze Intelligenz in einer Fa-
milie versammelt sei. Darum muss
man sich Wissen und Können auch
von woanders holen. Das sei das Wich-
tigste beim Familienbetrieb: das Ma-
nagement nicht nur auf die Familie zu
beschränken. Wenn man innovativ sein
will, müsse man sich externe Leute in
die Firma holen. „Mein Job ist es, den
Erfolg nicht zu verhindern. Wir haben
viele gute Leute in der Firma, die et-
was erreichen wollen und ich muss
schauen, dass ich sie nicht behindere.
Wir sind ja auch in einer Branche, in
der es sehr viel Entwicklung gibt, auch
wenn die Bäckerei eine konservative
Branche ist. Wenn man schaut, wie
Brot vor 50 Jahren produziert wurde
und wie es heute produziert wird – da
sind Welten dazwischen. Es gibt sehr
viel Technik und alles ist besser ge-
worden. Wir müssen ständig innovativ
und kreativ sein, jeden Tag.“ Wie sehr
hilft bei der Weiterentwicklung und bei
wichtigen Zukunftsentscheidungen die
langjährige, familiäre Tradition? „Es
gibt eine gewisse Sicherheit. Die Tra-
dition ist eine Basis, aber: Alles muss
sich ändern, damit alles gleichbleibt.
Es gibt eine schöne Definition für Tra-
dition: Tradition ist jene Methode, die
verhindern soll, dass die Kinder er-
folgreicher sind, als man selbst“, sagt
Augendopler und lacht herzhaft. Eine
der wenigen Traditionen, die Augendo-
pler durch gekonnt eingesetzte Inno-
vationen offensichtlich nicht beherzigt.
Im selben Atemzug überreicht er uns
zum Abschied seine vielleicht größte
Innovation, ein ganzes Sackerl voller
frisch duftender Kornspitze. „Wenn Sie
heute nicht mehr alle essen, müssen
Sie sie einfrieren, damit sie frisch blei-
ben“, sagt er augenzwinkernd. Bei all
den Innovationen bleibt diese alte Tra-
dition wohl noch länger bestehen._
BACKALDRIN –
THE KORNSPITZ COMPANY
Gegründet_1964, Zentrale in Asten
Eigentümer_Peter Augendopler
Geschäftsführer_Harald Deller
Produkte_Mehr als 700 Produkte, darunter Weizen- und Brotbackmittel,
Sauerteige, spezielle Backgrundstoffe für Brot, Kleingebäck und Feine
Backwaren, Brotgewürze, Bio-Produkte
Produktionsstandorte_Asten, Amman (Jordanien), Winterthur
(Schweiz), Toluca (Mexiko), Kapstadt (Südafrika), Moskau (Russland),
Kiew (Ukraine)
Mitarbeiter_870 (weltweit)
Exportanteil_über 80 Prozent