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Oberbank. Nicht wie jede Bank.

Die 

Oberbank 

ist auf der 

Überholspur.

Dr. Franz Gasselsberger, MBA 

Generaldirektor Oberbank AG

Dipl.-Ing. Stefan Pierer

CEO KTM Industries AG

Wirtschaft braucht Speed.

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25.07.17   10:15

Was genau möchten Sie bewegen?

ALEX_Wir haben einen sehr offenen 
Dialog darüber, wie es mit dem er-
schaffenen Unternehmen nach Stefan 
Pierer aussieht. Die Zielsetzung ist, 
daran weiterzuarbeiten, das ist ein 
fortlaufender Prozess. Und da gilt es 
sicher an vielen Orten im Unterneh-
men, die Organisation auch zu verän-
dern. Aber – und das ist für mich ex-
trem wichtig – die Kultur zu erhalten, 
von der halte ich sehr viel. Das ist et-

was, das wir beide von unserem Vater 
mitbekommen haben: die Bereitschaft, 
das Risiko anzunehmen. Wenn man 

zwei, drei Schritte in einem Thema 
drin ist, dann ist man viel schlauer, als 

wenn man davor steht. 

STEFAN_Ich habe viele Familienge-

sellschaften miterlebt und habe Din-
ge gesehen, die gut laufen und die 
schlecht laufen. Meine beiden Söhne 
sind aktiv im Unternehmen, Alex mit 
seinen Zukunftsthemen natürlich akti-
ver. Wir haben also gemeinsam in der 
Familie die Aufgabenstellung, weiter 
zu denken – unabhängig davon, was 
in drei Jahren ist. Daher ist es wichtig, 

dass sie die Leute in Führungspositio-
nen kennen, das muss ja auch bezie-
hungstechnisch passen. Wir diskutie-
ren die Themen sehr offen und sehr 
intensiv – ihrer beider Meinung ist mir 
wichtig, weil sie eine sehr gute Ein-
schätzungsqualität in der Menschen-
beurteilung haben. 

Clemens, Sie haben auch nicht immer 
den einfacheren Weg gewählt – für 
Ihre Diplomarbeit „Das friedliche 

Atom“ sind Sie in die Todeszone von 
Tschernobyl gereist. Braucht es solche 

Mutproben, um weiterzukommen?

CLEMENS_Es war ein einschneiden-
des Erlebnis und ging ziemlich an die 
Substanz. Nicht nur wegen der Strah-
lengefahr, vor allem auch wegen der 
dort herrschenden sozialen Konflikte. 
Danach kehrt man mit Demut und Re-
spekt nach Hause zurück und ist froh, 
dass man in einem friedlichen Land 
lebt. Beruflich hat mich diese Erfah-
rung insofern weitergebracht, weil die 
dort entstandenen Bilder ein wichti-
ger Teil meines Portfolios sind. Diese 
Reise ist ein Benchmark für mich und 
hat mich sehr geprägt. Vor allem auch, 

weil ich über meinen eigenen Schat-
ten gesprungen bin und den Mut hatte, 

eine Idee zu verfolgen, von der ich jah-
relang besessen war. Ich glaub, diese 
Besessenheit hat mir die Kraft und den 
Mut gegeben, das auch durchzuziehen. 
Und das kann man auf alle Lebensbe-
reiche umlegen – was man wirklich 

will, das schafft man auch. Mein Vater 
hat mir das so vorgelebt – man muss 

seine eigene Leidenschaft finden, über 

Jahre perfektionieren und dann ist es 

egal, ob Wochenende ist oder nicht – 
man hat einfach Spaß an dem, was 
man macht. Ich habe meine Leiden-
schaft zum Beruf gemacht. 

Und machen damit etwas ganz 
anderes als Ihr Vater.

CLEMENS_Es wurde nie von uns ver-
langt, innerhalb der Gruppe weiterzu-
machen. Ich erinnere mich, dass der 
Papa davon erzählt hat, dass er in den 

90er Jahren öfter sanierungsbedürf-
tige Familienunternehmen erlebt hat, 

wo die Erbfolge festgeschrieben war 
und die deswegen den Bach runterge-
gangen sind. Der Alex hat das für sich 
als Ziel entdeckt, aber ohne Zwang.