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BESCHEIDEN, NORMAL, ALLTAGSTAUGLICH
So beschreibt der Eigentümer des Backgrundstoffherstellers Backaldrin, Peter Augendopler, das
Bäckerhandwerk und dessen wichtigstes und ältestes Produkt, das Brot. Welche bewegte Geschichte
dieses bereits hinter sich hat, kann man nun in einer – in
Österreich einzigartigen – Ausstellung
erkunden. Warum das „Paneum“ auch eine Herzensangelegenheit ist und wie es sich anfühlt, in einem
Familienbetrieb zu arbeiten, den man gemeinsam mit den Eltern aufgebaut hat, verrät uns Augendopler in
der neuen "Wunderkammer des Brotes".
Von weitem sieht es aus wie eine Wolke.
Wenn man aber näherkommt, könnte es
sich auch um einen in die Höhe gehobe-
nen Brotlaib handeln oder an einen auf-
gehenden Teig erinnern. „Nach der Idee
des Architekten soll es sich um einen
Teig handeln, der geknetet wird“, erklärt
Augendopler, der gerade aus dem neu-
en, futuristisch wirkenden Backaldrin-
Prunkstück „Paneum“ kommt.
Wunderkammer des Brotes
Das Paneum, die „Wunderkammer des
Brotes“, ist allerdings mehr als nur
eine Ausstellung rund um das Brot. Es
besteht aus zwei Baukörpern: einem
Kundeninformationszentrum und der
Wunderkammer, in der die von Backal-
drin gesammelten Exponate aus allen
Epochen der bewegten Geschichte des
Brotes sowie des Bäckerhandwerks, der
REDAKTION_SEBASTIAN LUGER
KREATIV DIREKTION_ALEXANDRA AUBÖCK
FOTOGRAFIE_MARIO RIENER, BACKALDRIN
ILLUSTRATIONEN_ALEXANDRA AUBÖCK
Müllerei, Konditorei und dem Ackerbau
ausgestellt sind. Das darunterliegen-
de, mit einer Wendeltreppe verbundene
Veranstaltungsforum – ein quaderför-
miges Sockelgebäude mit Foyer und
Veranstaltungsräumen – bietet bis zu
120 Menschen Platz. Zusätzlich beher-
bergt das Paneum eine Bibliothek mit
Fachpublikationen sowie weitere Aus-
stellungsräume. Hier laden über 6.000
Bücher zum Thema Brot und Bäckerei
zum Schmökern ein, auch eines der
besonderen Unikate Augendoplers: das
zweitälteste Bäckerbuch der Welt. Die
Idee des Paneums ist einerseits aus der
Liebe zum Brot und zur Bäckerei, ande-
rerseits aus einer simplen Überlegung
heraus entstanden, wie Augendopler
sagt: „Wir haben im deutschsprachigen
Raum die höchste Brotkultur weltweit.
In Deutschland gibt es ein sehr schönes
Museum, das sich diesem Thema an-
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