123

Gegründet

_1868 in Deutschland, 1899 in Österreich, 

Sitz in Kremsmünster

Branche

_Greiner Packaging (Kunststoff), Greiner Bio-One 

(Medizintechnik), Greiner Foam (Schaumstoff), Greiner Extrusion Group 
(Extrusionswerkzeuge)

Konstellation

_Die Greiner Holding AG ist zu 100 Prozent in Familienbe-

sitz. Mit Axel Kühner wurde im Jahr 2009 der erste externe Vorstand der 
Familiengeschichte eingestellt.

GREINER HOLDING

Pferdefuhrwerk herumfahren. Ein Bei-
spiel: Unser Seniorchef, Nikolaus Glisic 
senior, ärgert sich oft, wenn er in die 
Disposition runtergeht und nach 17 Uhr 
keiner mehr dort sitzt, weil die könnten 
ja noch was arbeiten. Früher war es so, 
dass vor 18 Uhr keiner heimgegangen 
ist. Mein Zugang ist ein anderer, weil 
ich mir denke, die sind gut organisiert 
und sollen um 17 Uhr heimgehen und 
ihre Freizeit genießen.“ Auch Stefan 
Graf bestätigt die Notwendigkeit eines 
anderen Führungsstils als den der Vor-
gängergeneration: „Mein Führungsstil 
ist definitiv ein anderer. Mein Vater und 
ich haben unterschiedliche Persönlich-
keiten und daher auch unterschiedliche 
Führungsstile, was auch gut so ist. Ich 
mache es definitiv anders. Ich behaupte, 
nicht besser oder schlechter, aber an-
ders. Was das unternehmerische Risiko 
anbelangt, schlage ich einen ähnlichen 
Weg wie mein Vater ein. Ich bin in meiner 

Wahrnehmung weder risikoaffiner noch 
risikoscheuer. Die wirklich weittragen-
den Entscheidungen müssen ohnedies 
mit dem Aufsichtsrat gemeinsam dis-
kutiert werden. Aber grundsätzlich gilt: 
Es braucht Mut zum Risiko, sonst gibt es 
keinen Erfolg.“ Auch Kühner findet die 
Studienergebnisse nachvollziehbar: „Ein 
neuer Führungsstil liegt ja häufig quasi 
auf der Hand. Auch für externe Investi-
tionen waren wir schon immer offen.“  
Eine der größten Herausforderungen 
sei zudem, trotz einer professionellen 
Marktausrichtung den Familiencharak-
ter des Unternehmens zu erhalten. Wie 
kann das gelingen? Genau das sei die 
hohe Kunst, so Graf: „Damit beschäfti-
ge ich mich schon sehr lange. Wir sind 
mittlerweile in einer Größenordnung, wo 
wir Konzernstrukturen brauchen, was 
die Gefahr birgt, dass Mitarbeiter zur 
Nummer degradiert werden. Das ist bei 
uns im Unternehmen allerdings nicht 

„In einem 

Familienunternehmen

 

läuft alles viel

 

menschlicher ab. Da is

es nur natürlich, w

enn 

man sich auch einmal

 

zofft.“

Axel Kühner

Vorstandsvorsitzender,

 

Greiner Gruppe