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Gegründet
_1930, Sitz in Perg
Branche
_Mit über 140 eigenen LKW-Zügen gilt Petschl als führendes
Transport- und Logistikunternehmen mit Kernkompetenzen im Schwer-
und Sondertransportbereich sowie im nationalen und internationalen
Planen- und Tankwagenverkehr. Ein großes Anliegen ist es, ein anderes
Image der Branche zu vermitteln. „Das Image der Transportbranche ist
extrem schlecht, daher ist es schwer zu vermitteln, dass wir den LKW
brauchen. Der LKW war bei den Emissionswerten dem PKW immer weit
voraus. Wenn die LKWs bei den Abgaswerten so viel vertuschen würden
wie die PKWs, dann würde das als die größte Verteufelung seit Jesus
Christus hingestellt werden“, so Nikolaus Glisic senior.
Konstellation
_Ein Eigentümer (Nikolaus Glisic senior), zwei Gesellschaf-
ten (Transport und Werkstätte; Christian Spendel ist externer Geschäfts-
führer von Petschl Transporte, Nikolaus Glisic junior leitet die Petschl
Werkstätten)
PETSCHL TRANSPORTE
nem Unternehmen mit damals über 7.000
Beschäftigten und einer Milliarde Umsatz
einzusteigen, bekommt man nur einmal
und diese Chance wollte ich unbedingt
ergreifen. Außerdem sind die kulturellen
Unterschiede zwischen Oberbayern und
Oberösterreich nicht so groß.“ Es sei ein
positiver Wechsel gewesen, auch wenn
man viel lernen müsse: „Man muss sich
erst einmal daran gewöhnen, Ausländer
zu sein. Das ist aber Teil der Herausfor-
derung. Wenn man sich in Oberösterreich
nicht wohlfühlt, dann kann einem auch
keiner mehr helfen“, schmunzelt Kühner.
Bei Petschl Transporte hebt Christian
Spendel in diesem Kontext vor allem die
Liebe zum Geschäft hervor: „Man muss
zur Branche und zum Geschäft eine ge-
wisse Liebe haben, um es gut zu machen.
Eine positive Grundeinstellung sollte man
mitbringen, sonst klappt es nicht.“ In
den Familienverbund gut integriert sind
beide, ansonsten könne man auch keine
Geschäftsführerposition in einem Fami-
lienunternehmen bekleiden, wie Spendel
sagt: „Ich bin sehr stark integriert. Meine
Vorgänger waren immer nur Prokuristen,
ich bin der erste, der Prokurist und Ge-
schäftsführer ist. Das ist ein sehr großer
Vertrauensbeweis, der mir entgegenge-
bracht wird.“ Auch Kühner steht mit der
Familie Greiner in engem Austausch: „Bei
den Hauptversammlungen treffen wir uns
regelmäßig mit den Eigentümern. Es gibt
sehr viel Kontakt.“
Namen statt Nummern
Was unterscheidet eigentlich ein Famili-
enunternehmen von anderen Betrieben?
Die Unterschiede seien groß, so Kühner:
„In einem Familienunternehmen haben
die Werte rund um die Familie noch ei-
nen ganz anderen Stellenwert. Da kann
man wirklich noch auf das Individuum
eingehen und Rücksicht nehmen. Der Ge-
schäftserfolg ist zwar klarerweise immer
das oberste Ziel, aber in schwierigen Zei-
ten zählen auch andere Prioritäten.“ Ni-
kolaus Glisic junior meint: „Bei anderen
großen Unternehmen wechseln die Ge-
schäftsführer und das Management viel
öfter, wodurch bei den Mitarbeitern auch
Unsicherheit entsteht. Das ist bei Famili-
enunternehmen einfach stabiler und die
Linie gerader und transparenter. Zudem
haben bei uns die Mitarbeiter noch einen
Namen und sind keine Nummern. Auch
was Entscheidungsschnelligkeit und
Kompetenz angeht, können wir viel eher
klare Antworten liefern. In Konzernen
ist das oft schwieriger und langwieriger.“
Christian Spendel ergänzt: „Wie der Be-
griff schon sagt, endet die Struktur der
Familie nicht bei der Familie im biolo-
gischen Sinn, sondern geht durch bis zu
den Mitarbeitern. Dadurch fühlen sie sich
auch ein Stück geborgener als in irgend-
einem nüchternen Gebilde.“ Stefan Graf
schlägt in dieselbe Kerbe: „Was es wirk-
lich ausmacht, ist die Eigentümerführung
und die Tatsache, dass eine Familie da-
hintersteht und somit auf familiäre Werte
aufbaut. Aus einem Familienverband wer-
den Werte ins Unternehmen übertragen,
das ist das Wichtige.“ Eine interessante
Frage, die sich daraus ergibt, ist, wie pro-
fessionell die Entscheidungsfindung in
einem Familienunternehmen eigentlich
abläuft. Fliegen da auch mal die Fetzen
bei wichtigen Entscheidungen? Und kann
man sich bei gemeinsamen Familienfei-
ern überhaupt noch in die Augen schauen,
wenn man sich jeden Tag im Büro sieht?
Bei wichtigen Entscheidungen könne man
„Es kann nicht sein,
dass die nächs
te
Generation all
es
gleich macht wie die
Vorgänger, weil sons
t
würden wir all
e noch
mit dem Pferdefuhrw
erk
herumfahren.“
Christian Spendel
Geschäftsführ
er,
Petschl Transport
e
von links: Christian Spendel, Nikolaus Glisic junior und Nikolaus Glisic senior