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Oberbank. Nicht wie jede Bank.

Die 

Oberbank 

ist auf der 

Überholspur.

Dr. Franz Gasselsberger, MBA 

Generaldirektor Oberbank AG

Dipl.-Ing. Stefan Pierer

CEO KTM Industries AG

Wirtschaft braucht Speed.

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war ein ganz schwerer Sanierungsfall, 
das habe ich aber auch erst gemerkt, 
als ich dort war. Und in solchen Fäl-
len bekommst du sehr früh Führungs-
verantwortung. Mit 25 Jahren wurde 
ich Vertriebsleiter, verantwortlich für 

70 bis 80 Leute. So lernt man, wie 

Management funktioniert. Entweder 
gehst du oder du schwimmst. Und 
nach einigen Jahren fühlte ich mich fit, 
mit einem Partner zusammen unser 
eigenes Ding zu machen. 

Wie kamen Sie zu dem Partner?

STEFAN_Er war der Geschäftsführer 
dieser Firma. Ohne diese Erfahrung 
im Beruf wäre ich nicht diesen unter-
nehmerischen Weg gegangen. Unsere 
Start-up-Idee von damals war, Unter-
nehmen günstig zu kaufen, wenn sie 
halbpleite oder schon pleite sind, diese 
dann zu restrukturieren und teuer zu 
verkaufen. 

Ihr Sohn hat vorhin gesagt, der Begriff 
Start-up werde oft mit Lottospielen 
verwechselt. Aus Ihrer Idee wurde 
dann aber dennoch so etwas wie ein 
Lottogewinn.   

STEFAN_Da gebe ich meinem Sohn 

zu 100 Prozent recht: Ein Start-up 
zum Erfolg zu führen ist keine Lotterie, 
sondern viel Fleiß, Mühe, Versuch und 
Irrtum. Und: nie die Flinte ins Korn 

werfen! Dann kommt der Selbstan-
trieb und dann läuft’s. 

ALEX_Und jeder Erfolgsschritt moti-
viert, weiterzumachen. Aber es ist har-
te Arbeit! 

Die könntet ihr beide euch theoretisch 
ersparen. Und trotzdem lehnt ihr euch 
nicht zurück. Was treibt euch an?

ALEX_Es war lange für mich nicht 
denkbar, im Unternehmen meines Va-
ters mitzuwirken – also denkbar schon, 
aber der Glaube daran, darin gestal-
tend so mitzuwirken, dass es für mich 
erfüllend ist, daran hab ich zunächst 
gezweifelt. Weil mir die Authentizität 
sehr wichtig ist und mir anfangs nicht 
klar war, wo mein Zutun anfangen und 
aufhören kann. Klar, ich kann jetzt ir-
gendwo ans andere Ende der Welt zie-
hen, tabula rasa machen und von vor-
ne beginnen, um dieses Gefühl „Das 
ist mein alleiniges Werk“ zu erhalten. 

Aber mir kam schließlich die Erkennt-
nis, dass das auf’s Gleiche hinauslaufen 

würde. Mit dem Unterschied, dass die 
Gestaltungsmöglichkeiten in dem Um-
feld, das ich hier vorfinde, wesentlich 
vielfältiger sind und ich mehr bewegen 
kann, als wenn ich von vorne beginne. 

Dazu braucht es aber eine gute Vater-
Sohn-Beziehung, oder?

STEFAN_Man muss ihm die Freiheit 
lassen. Es ist sein Leben, er kann be-

stimmen. Egal, was er gemacht hät-
te, ich hätte es akzeptiert. Erstens 
sind meine Söhne sehr eigenständige 
und selbstbestimmte Menschen, und 
zweitens: Ich habe natürlich einen 
sehr großen Schatten geworfen mit 
dem, was ich geschaffen habe. Für die 
nächste Generation ist es dann nicht 
einfach, einen Weg außerhalb dieses 
Schattens zu finden. Aber den hat er 
gefunden. Auf eine unheimlich ver-
stärkende Art und Weise, weil er die 

Zukunftsthemen in der Gruppe voran-

treibt. Dazu braucht man – das muss 
ich ganz offen und ehrlich sagen – die 
nächste Generation. Und dabei kann er 
vieles bewegen.