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Die größte Herausforderung … als Landeshauptmann_ist
es, im Land den Zusammenhalt über alle politischen und
sonstigen Grenzen und Barrieren hinweg zu schaffen.
… als Mensch_Immer gerecht und fair zu sein.
… als Familienvater_Trotz eines herausfordernden Jobs die
eigenen Leute nicht zu vergessen und ihnen auch die ent-
scheidende und entsprechende Aufmerksamkeit zu geben.
Die härteste Niederlage als LH_Wahrscheinlich die Volks-
abstimmung über das Musiktheater. Aber auch die letzte
Wahl war kein Erfolgserlebnis.
Was ich aus meiner Zeit als LH vermisse_Meine Mitarbeiter.
Soziale Kontakte, die der Position und nicht der Person
galten, fallen in der Pension weg. Diese Erfahrung_gibt
es. Aber das tut erstens nicht weh und zweitens wird man
nur von ganz wenigen Einladungslisten gestrichen. Das ist
vielleicht beim Landeshauptmann ein wenig anders als in
anderen Positionen.
Was ich aus meiner Zeit als LH nicht vermisse_Stress,
Druck, übervolle Terminkalender.
heißt, es muss 24-Stunden-Pflege, mo-
bile Hauskrankenpflege und stationäre
Pflegeheime geben. Wobei der Grund-
satz "mobil vor stationär" gelten muss.
Wer fit ist, möchte natürlich auch das
Leben genießen – Sport, Urlaube und
Freizeitbeschäftigungen kosten aber
meist Geld. Nun steigen jedoch die
Pensionszahlungen nicht gleich hoch
wie die Lebenskosten. Eine Erhöhung
ist aber nicht finanzierbar, oder?
PÜHRINGER_Als Interessensvertreter
müsste ich sofort sagen: Jawohl, die
Pensionen müssen steigen. Als einer,
der aus der Politik kommt und die Situ-
ation kennt, muss ich sagen: Jawohl, wir
brauchen eine laufende Steigerung der
Pensionen, sie muss aber finanzierbar
sein, sie darf nicht die Zukunft der Ju-
gend verbauen, indem unfairerweise in
die Zukunftskassen gegriffen wird. Wir
müssen darauf achten, dass die Pensi-
onen immer ordentlich dotiert werden
können, auch dann, wenn jetzt sehr viele
weitere Pensionisten ins System kom-
men. Wir müssen darauf achten, dass
die Pflege für die Menschen finanzier-
bar bleibt, das ist ganz entscheidend.
Das sind ziemliche Herausforderungen
für die öffentliche Hand. Das dürfen wir
nicht übersehen, daher müssen auch
wir als Seniorenvertreter sagen: Jawohl,
Pensionen müssen steigen – aber in
dem Ausmaß, in dem das verantwortbar
ist.
Nicht nur für Sie hat eine neue Zeit
begonnen, auch für die Österreichische
Volkspartei. Sebastian Kurz bricht Ideo-
logien auf und geht einen „neuen Weg“.
Wie geht es jenen damit, die an diesen
Ideologien jahrzehntelang festgehalten
haben?
PÜHRINGER_Ich würde nicht sagen,
dass er Ideologien aufbricht – er bricht
mit manch Konventionellem, und das
ist höchst an der Zeit, das muss jede
Generation tun. Ich bin froh, dass er es
macht – Spuren kann nur hinterlassen,
wer eigene Wege geht und nicht, wer
die eingefrorenen Wege weitergeht. Es
ist unbestritten, dass wir in diesem
Land einen gewissen Reformstau ha-
ben, wir haben eine überwuchernde
Bürokratie, wir hatten in den letzten
Jahrzehnten eine Regelungswut, die
kaum überbietbar war. Das bindet ja
alles viel Steuergeld, das man für kre-
ative Dinge einsetzen könnte. Ich hoffe,
dass er erstens den Mut hat, diesen
Weg konsequent zu gehen und zweitens
hoffe ich, dass es viele gibt, die ihn auf
diesem Weg begleiten._
Die Digitalisierung verändert die Politik_weil die Politik
auch mit den Möglichkeiten und Methoden lebt, die eine
Zeit hervorbringt. Wir müssen nur aufpassen, dass all die
Dinge, die mit der Digitalisierung verbunden sind, nicht den
persönlichen Kontakt umbringen.
Herausforderungen, denen sich die Politik in 20 Jahren
stellen wird müssen?_Ich bin kein Prophet. Wer hat vor 20
Jahren über die Digitalisierung geredet?
Sorgen für die Zukunft macht mir_der internationale
Terrorismus.
Mein Rat an junge Menschen, die erfolgreich werden
wollen_Nehmt die besten Ausbildungsmöglichkeiten wahr,
die es gibt.
In Zukunft freu ich mich am meisten_wenn es mir gelingt,
genügend Zeit für meine Familie zu reservieren und ich
genügend Zeit habe, um in die schöne Bergwelt unseres
Landes zu gehen. Und wenn es mir gelingt, meine Aufga-
ben, die ich zum Teil neu übertragen bekommen habe – ich
habe ja neben dem Seniorenbund-Obmann noch eine Reihe
anderer Funktionen – gut erfüllen zu können.
RÜCKBLICK
AUSBLICK
PÜHRINGER_Vorweg: Ich habe heute
in der Früh die oberösterreichischen
Tennismeisterschaften des Senioren-
bundes eröffnet. Da waren Leute zwi-
schen 60 und 80 und darüber – die
spielen sagenhaft gut Tennis. Das sind
die Älteren von heute. Das Geburtsda-
tum sagt wenig über die körperliche
und geistige Frische aus. Was ich da-
mit sagen will: Man muss die älteren
Menschen mindestens in zwei oder
gar drei Gruppen einteilen. In die so-
genannten „jungen Alten“ ab 60 bis 80
oder darüber hinaus. Die zweite Grup-
pe wird jene sein, die hochbetagt ist,
sagen wir ab 85. Dann kann man noch
von einer dritten Gruppe sprechen –
von jenen Menschen, die unabhängig
vom Alter – zur Verrichtung ihrer täg-
lichen Tätigkeiten fremde Hilfe brau-
chen. Natürlich ist für diese Gruppe
ganz besonders vorzusorgen, denn das
Leben muss immer würdig bleiben. Das