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der Bierwürze und somit aus einem 
biologischen Prozess: „Wir koppeln die 
Abwärme mit Wärmetauschern aus der 
Kühlanlage aus. Ein Teil der Abwärme 
hat 75 Grad Celsius, diese Wärme kön-
nen wir direkt nutzen. Ein weiterer Teil 
hat ein niedrigeres Temperaturniveau – 
wir setzen deshalb unterstützend eine 
Wärmepumpe ein, um die Abwärme 
auf die notwendige Temperatur von 
50 bis 70 Grad zu bringen, bevor wir 
sie zu unseren Kunden leiten“, erklärt 
Adolf Melcher, Geschäftsführer von 
Kelag Wärme, das in Österreich ein-
zigartige Energieversorgungs-Konzept. 
Als Ausfallsreserve und für die Spit-
zenabdeckung dient Energie aus der 
bestehenden Dampfanlage der Brau-
erei. Die Kelag Wärme investiert rund 

1,5 Millionen Euro in dieses innovative 

Wärmeprojekt.

Wie es zu dieser partnerschaftlichen 
Dreier-Konstellation zwischen Brau 
Union Österreich, Kelag Wärme und 
C&P Immobilien gekommen ist? Durch 
das gemeinsame Know-how: Als ös-
terreichweit tätiges Energiedienstleis-
tungsunternehmen hat Kelag Wärme 
Erfahrung mit urbanen Wärmeversor-
gungen und arbeitet seit vielen Jah-
ren erfolgreich mit der Brau Union  
Österreich zusammen. So hat das 
Brauereiunternehmen dem Wärme-

dienstleister etwa den Betrieb und 
das Management der Wärmemeerzeu-
gungseinrichtungen an den Standor-
ten Leoben-Göss und Puntigam in Graz 
übertragen. „Aus dieser Zusammenar-
beit ist dann auch die Idee entstanden, 
die Gärwärme am Standort Puntigam 
für das neu entstehende Brauquartier 
zu nutzen. Auf diese Weise können wir 
unsere Umweltbilanz weiter verbes-
sern“, sagt Gerald Zanker.

Nutzen statt besitzen

Eine wichtige Voraussetzung für die 
Nutzung der Brauwärme schafft C&P 
Immobilien, es dämmt die Gebäude 
im Brauquartier und installiert auf 
der Nutzfläche Niedertemperatur-
heizungssysteme in Form von Fußbo-
denheizungen. „So ist es möglich, die 
Abwärme aus dem Gärprozess optimal 
zu nutzen“, erklärt Markus Ritter, Vor-
standsvorsitzender von C&P Immobili-
en. Das Brauquartier Puntigam gilt als 
das bisher größte Bauvorhaben des 
Unternehmens, das nicht nur als neu-
er Stadtteil in Graz konzipiert, sondern 
auch ein Projekt internationalen Maß-
stabs ist. Der Gedanke der Vernetzung 
und Nachhaltigkeit wird dabei beson-
ders in den Vordergrund gestellt. „Das 
Projekt ist einzigartig und hat ein noch 
nie dagewesenes Konzept, welches