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(Legal Compliance) hinausgeht und 
es sich gegenüber dem Wohl seiner 
Mitarbeiter besonders verantwortlich 
fühlt (Corporate Social Responsibili-
ty). Wissenschaftlicher formuliert es 
der stellvertretende Institutsvorstand 
für betriebliche und regionale Um-
weltwirtschaft der JKU, Reinhold Prie-
wasser: „Nachhaltigkeit lässt sich als 
Weiterentwicklung des klassischen 
betrieblichen 

Umweltmanagements 

verstehen. Dazu zählen die Rücksicht-
nahme auf die Grenzen der Puffer-
funktion von Ökosystemen gegenüber 
Emissionen, wie etwa Luftschadstoffe, 

Abwässer oder Abfälle.“ Ebenso solle 
man die Ressourcengrenzen bei Roh-
stoffen, Energieträgern oder Wasser 
besser beachten. Ein nachhaltiges 
Unternehmenskonzept versuche den 
Schulterschluss zwischen der Trias 
der Erhaltung des Ökosystems, der 

wirtschaftlichen Rentabilität und der 
gesellschaftlichen und sozialen Ver-
antwortung herzustellen. Will heißen, 
man versucht neben einer Sicherung 
der Umwelt auch die wirtschaftliche 
Wettbewerbsfähigkeit sowie die ge-

sellschaftliche Verantwortung der Un-
ternehmen zu berücksichtigen.

Carlowitz’sche Erben

Das sieht man auch bei Scheuch so, 
wo man seit über 50 Jahren für inno-

vative und nachhaltige Luft- und Um-
welttechnik steht: „Nachhaltigkeit ist 
tief in unseren Werten verankert. Wir 
verstehen darunter auch, dass wir mit 
den Mitarbeitern aus der Region groß 
werden und nachhaltig Arbeitsplätze 
in der Region sichern.“ Die Tätigkeit 
im Umweltschutz sei ein Grundwert, 
den man verfolge und weiterentwickle, 
auch weil man dem Kunden innovative 
Produkte mit Mehrwert anbieten wolle. 
Die Produkte sollen ressourcenscho-
nend hergestellt sein und nicht alle 

zwei, drei Jahre ausgetauscht wer-
den, sondern im besten Fall mindes-
tens zwei Jahrzehnte lang halten. Ab 

wann gilt denn ein Unternehmen als 
nachhaltig? „Nachhaltigkeit basiert 
auf einer langfristigen Perspektive 
über mehrere Jahre. Wir bemerken 
das an den wiederkehrenden Kunden 
im Vertrieb, an unserem soliden Kun-
denstamm, der uns nicht nur über drei 

Jahre, sondern über drei Jahrzehnte 

hinweg erhalten bleibt. Solche erfolg-
reiche, langfristige Partnerschaften 
haben wir im Fokus unseres nachhal-
tigen Wirtschaftens.“ Auch der Na-
turmöbelhersteller Team 7 lebt die 
Nachhaltigkeitsmaxime seit mehr als 

40 Jahren, denn „umweltgerechtes 
Handeln bedeutet viel mehr als eine 
Lebenseinstellung. Es ist der Wille 

und die Bereitschaft, Verantwortung 
zu übernehmen, sein Wirtschaften so 

zu gestalten, dass auch die nachkom-
menden Generationen einen lebens-

werten Planeten vorfinden“, so Ge-

schäftsführer und Eigentümer Georg 
Emprechtinger. Was bringt einem als 
Unternehmen aber die Nachhaltigkeit? 
Es ist doch finanziell gesehen sicher 
um einiges teurer. Warum speziali-
siert man sich nicht einfach auf billi-
ge Wegwerfprodukte? Bei Scheuch ist 
dies eine Frage der Einstellung und 
der Authentizität. „Wir können nicht 
sagen, dass wir Produkte herstellen, 
die dem Umweltschutz dienen, um 
dann Wegwerfprodukte zu produzie-
ren, das passt nicht. Man muss als Un-
ternehmen authentisch sein. Für uns 
ist es wichtig, Produkte nachhaltig zu 
erzeugen und trotzdem wirtschaftlich 
zu sein, das ist kein Widerspruch“, so 
Geschäftsführer Stefan Scheuch. Mehr 
noch: Man sieht eine sich gegensei-
tig verstärkende Korrelation zwischen 
langer Lebensdauer, authentischen 
Produkten und dem wirtschaftlichen 
Kundennutzen. Einerseits, weil man 
seine zur Verfügung stehenden Res-
sourcen gut nutze, und andererseits 
könne man Kunden nur dann langfris-
tig überzeugen und binden, wenn man 
nachhaltig gefertigte Qualitätsproduk-
te liefere. Diese seien wirtschaftlicher 
und der Kunde müsse sich um diesen 
Aspekt seiner Produktion keine Ge-
danken mehr machen.

„Für uns ist es wichtig,

 

Produkte nachhaltig zu

 

erzeugen und tr

otzdem 

wirtschaftlich zu sein, das

 

ist kein Wider

spruch.“

Jörg Jeliniewski &

 

Stefan Scheuch

 

Geschäftsführ

er, 

Scheuch GmbH