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„WIR SIND VORSICHTIG OPTIMISTISCH“
Im Herbst 2015 starteten die Fusionen
der bislang selbstständig geführten
oberösterreichischen Volksbanken zur
Volksbank Oberösterreich AG. Der Pro-
zess ist mit August 2017 abgeschlossen.
Fusionieren, aber wie?
Diese Fusionswelle wurde jedoch nicht
ganz freiwillig eingeleitet. Die Schwie-
rigkeiten des einstigen Spitzeninstituts
ÖVAG (heute Bad Bank Immigon) hatten
den regionalen Volksbanken einige Pro-
blemjahre beschert, der Staat musste
finanzielle Rückendeckung geben. Eine
der Vorgaben für die Abwicklung der
einstigen Volksbanken AG waren bun-
desweite Fusionen. Hätte man auch fu-
sioniert, wenn man den Druck und die
Vorgaben aus Wien nicht gehabt hätte?
„Es hätte definitiv eine Fusion zwischen
den Volksbanken Linz-Wels-Mühlvier-
tel und Schärding-Altheim-Braunau
gegeben und wir gehen davon aus, dass
sich dieser Fusion am Ende des Tages
die anderen Volksbanken angeschlos-
sen hätten“, so die Vorstandsdirekto-
ren Andreas Pirkelbauer und Richard
Ecker. Doch wie läuft eine Bankenfu-
sion ab? Martin Karollus vom Institut
für Unternehmensrecht an der JKU
Linz spricht von zwei Mustern bei Fusi-
onen. Bei der ersten Variante schluckt
ein Institut das andere einfach, bei der
zweiten Variante schließen sich zwei In-
stitute auf Augenhöhe zu einem neuen
zusammen. Die Fusionswelle der regio-
nalen Volksbanken fällt in die erste Ka-
tegorie. „Zuerst haben wir ein Konzept
entwickelt. Dabei war vor allem eine
technische und rechtliche Begleitung
wichtig“, so Pirkelbauer. „In dieser Zeit
haben wir die Fusion ausverhandelt
und geklärt, wer welches Gremium be-
REDAKTION_SEBASTIAN LUGER
KREATIV DIREKTION_ALEXANDRA AUBÖCK
FOTOGRAFIE_MARIO RIENER
„Wir wollen
keine Mitarbeiter
wegrationalisier
en,
sondern Standorte
zusammenlegen.“
Andreas Pirkelbauer
& Richard Ecker
Vorstände, Volksbank
Oberösterreich A
G
Wenn Anfang August der Zusammenschluss mit der Volksbank Bad Hall ansteht, wird dies das letzte
Puzzleteil eines über zweijährigen, nicht ganz freiwillig eingeleiteten
Fusionsprozesses für die
Volksbank sein. Mit weniger Standorten und effizienter eingesetzten Mitarbeitern wolle man Synergien
heben, so das Credo. Wie funktioniert aber eigentlich eine Fusion, warum ist sie betriebswirtschaftlich
relevant und bedeutet sie gleichzeitig eine Rationalisierung der Mitarbeiter?