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Hier hat die Forschung in den letzten
Jahren und Jahrzehnten enorme Fort-
schritte gemacht“, so Lukas Schinko,
Vorstandsvorsitzender von Neuroth
Hörgeräte. Die Verkaufsschlager sind
dabei in erster Linie Hörgeräte und Ge-
hörschutzprodukte sowie Zubehör, zum
Beispiel zum Telefonieren oder Fernse-
hen. Neuroth hat den Wirtschaftsfaktor
Senioren längst erkannt: „Gutes Hören
ist an sich keine Frage des Alters. Die
Gruppe der Senioren wird aber immer
größer, ihr Anteil in unserem Kunden-
stamm beträgt etwa 90 Prozent. Die
Bedeutung als Kundengruppe steigt
stetig, das Potential ist sehr groß“, sagt
Schinko.
Rüstig übers Tanzparkett
Hat man sich wieder ein Stück Lebens-
qualität zurückgeholt, will auch der
Körper in Schuss gehalten werden. Wo
wäre man dafür besser aufgehoben als
beim Seniorentanz? Hier hat man nicht
nur ein körperliches, sondern auch ein
geistiges Work-Out. „Unser Hauptau-
genmerk liegt bei Personen zwischen
50 und 70 Jahren. Es geht aber darum,
wie ich mit dem Alterungsprozess um-
gehe. Im Judo etwa kann ich auch mit
18 Jahren bereits Senior sein“, sagt die
Vorsitzende des Seniorentanzes, Ga-
briele Wießner. Takt für Takt will man
Vitalität und Lebensfreude vermitteln
und auch gegen einen drohenden Pen-
sionsschock antanzen. Neben Lebens-
freude wolle man eine gewisse Struktur
im Alltag zurückgeben. Somit wird das
„Tanzen ab der Lebensmitte“ zum unver-
zichtbaren gesellschaftlichen Faktor,
nämlich gegen die Vereinsamung und
für soziale Inklusion und Kompatibilität.
Auch die gesundheitliche Prävention ist
nicht außer Acht zu lassen: Je länger
die Älteren fit und vital sind, desto län-
ger können sie alleine zu Hause bleiben
und desto weniger Pflege brauchen sie,
was im Umkehrschluss den Sozial-
versicherungsträgern wiederum Geld
spart. Das beweist auch die älteste Teil-
nehmerin, die mit 92 Jahren rüstig über
das Tanzparkett schwingt. Über 20.000
Menschen in 1.000 Tanzgruppen nutzen
jährlich in Österreich dieses Angebot.
Für die Tanzleiter selbst ist es mehr
als ehrenamtliche Aufgabe zu betrach-
ten: „Die Tanzleiteraus- und fortbildung
ist nicht billig. Viele machen keinen
Gewinn damit, sondern weisen eine
ausgeglichene Einnahmen-Ausgaben-
Rechnung vor“, so Wießner. Betrachtet
man die Zahlen einer Befragung über
freiwilliges Engagement in Österreich
vom Bundesministerium für Arbeit, So-
ziales und Konsumentenschutz, fällt
ins Auge, dass mehr als jeder zweite
50- bis 69-Jährige ehrenamtlich tätig
ist. Laut der GfK sind die Pensionis-
ten der größte Freiwilligendienst des
Landes. Bevorzugt wird eine freiwillige
Tätigkeit, die mit Menschen zu tun hat,
also Betreuung von Kindern, Opfern
von Naturkatastrophen oder von Men-
schen mit Beeinträchtigungen.
Betreuung daheim
So fleißig die Senioren auch mithelfen,
irgendwann ist der emsigste Pensionist
selbst auf Hilfe und Betreuung ange-
wiesen. Dann kommt die Personenbe-