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BEZAHL
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Am 20. Mai fiel der Paukenschlag. Die neue
Spinnerei in Traun
eröffnete und spannt damit einen großen Kulturbogen über die Stadt.
Ein klares Bekenntnis
zur Kultur
Ein eigener kleiner Stadtteil mitten
im Zentrum: Rechtzeitig zum 20-jäh-
rigen Jubiläum der Trauner Spinnerei
ist mit der Neuerrichtung direkt neben
dem Schloss Traun ein großes Kultu-
rareal entstanden, das Raum für jedes
Publikum bietet. Und zwar Raum im
doppelten Sinne: Insgesamt 630 Sitz-
plätze oder 1.000 Stehplätze stehen
in der neuen Location zur Verfügung.
Die neuen Möglichkeiten schaffen
Raum für viele ambitionierte Projek-
te: „Wir haben neue Ideen entwickelt.
Die können nun auch verwirklicht wer-
den“, sagt Geschäftsführerin Manuela
Reichert. Sowohl im Vermietungs- als
auch im Open-Air-Bereich werde es
Synergieeffekte geben, die das vielfäl-
tige Angebot an Musik, Kabarett und
Kinderkultur abrunden. _
KULTUR.PARK.TRAUN
Highlight-Veranstaltungen im Juni
jeweils um 20 Uhr
2. Juni 2017_Musicalshow „Let’s fly away“
3. Juni 2017_Krautschädl
8. Juni 2017_RESET – Alles auf Anfang
www.kulturpark.at
bewilligen, folgt hier in der Regel aber
den Empfehlungen.
REICHERT_Es ist wichtig, dass sich
Menschen dazu Gedanken machen,
die etwas davon verstehen und es liegt
dann an der Politik, darüber zu ent-
scheiden. Ich bin aber keine Verfech-
terin der Gießkannenförderung, mit
der jede Gemeinde ein bisschen För-
derung bekommt und damit jeder ein
bisschen etwas macht – ohne Konzept
dahinter. Es soll gute Förderungen
für eine gute Sache geben. Das muss
nicht ortsgebunden sein, sondern
kann auch im kleinsten Dorf stattfin-
den – es braucht aber ein Alleinstel-
lungsmerkmal und etwas, das einen
Mehrwert für die ganze Region schafft.
Der Kulturpark Traun wird nur von
der Stadt Traun gefördert. Wie führt
man eine Kulturinstitution dieser
Größenordnung so erfolgreich, ohne
in Sachen Subventionen verwöhnt zu
sein?
REICHERT_Das liegt daran, dass wir
mit Geld umgehen können – wir haben
gelernt, aus weniger mehr zu machen,
auch aus der Not heraus
(lacht). Wir
sind ohne Frage ein Kulturhaus, ver-
schließen uns aber nicht davor, Ge-
winne zu erzielen und die wiederum
in den Kulturauftrag zu stecken. Man
darf aber auch die Soft Facts nicht
vergessen – das funktioniert nur mit
einem engagierten Team.
Axel Greiner
ist seit 2016 Vizepräsident
der Industriellenvereinigung
und seit 2013 Präsident der
Landesgruppe Oberösterreich.
Er studierte Chemie an der
Universität Stuttgart und ist
Teil des Gesellschafterrates der
Greiner Gruppe.
„Ohne Wirtschaft und Industrie
haben wir nicht das Steuer-
aufkommen, das wir benöti-
gen, um Kunst und Kultur zu
finanzieren.“
Wie wird sich die Digitalisierung auf
Angebot und Nachfrage von Kunst und
Kultur auswirken?
SCHNEIDER_Wir wissen nicht, was in
20 bis 30 Jahren sein wird. Vielleicht
werden wir weniger oder gar keinen
Stahl – oder viele andere Dinge, wo-
von Linz jetzt lebt – mehr produzieren.
Wenn wir es aber schaffen, im Dienst-
leistungs-Know-how und im gesam-
ten medizinisch-technischen EDV-Be-
reich die Nase vorne zu haben – so wie
es etwa mit Risc Hagenberg im Soft-
warebereich der Fall ist – dann haben
wir die Arbeitsplätze von morgen. Das
gelingt aber nur mit einer Mischung.
Damit die guten Firmen das Kreativi-
tätspotential des Standortes erkennen,
müssen wir auch im Kunst- und Kul-
turbereich attraktiv bleiben.
PICHLBAUER_Ich denke, dass der
Trend zur Digitalisierung jetzt einmal
sehr ungebremst weitergehen wird.
Es werden ständig neue Technologien
entstehen und es wird auch sehr spek-
takulär sein, diese umzusetzen. Paral-
lel dazu glaube ich aber auch, dass die
Sehnsucht nach dem Original – sei es
ein Exponat, ein Ort, ein Gebäude oder
auch die Schallplatte, die gerade wie-
der im Kommen ist – trotzdem bleiben
wird. Manche Dinge sind eben auch
durch noch so gute 3D-Konstruktio-
nen nicht vermittelbar. Die Mischung
aus beiden wird es machen._
FOTO_ERWIN RACHBAUER