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Stellen Sie sich vor, Sie betreten ein großes Messegelände. Vor Ihnen befinden sich unzählige Aussteller, die
um Ihre Aufmerksamkeit buhlen. Die Entscheidung, nun auf einen von vielen Messeständen zuzusteuern,
kann von vielen Faktoren abhängen. Wie lange man dort verweilt, hängt jedoch oft von etwas ganz
Bestimmtem ab, weiß Axl Strobl, Geschäftsführer von Salitec. Es sei vor allem die Beleuchtung, auf die im
Messebau zu wenig geachtet werde – und genau darauf gründete er sein Geschäftsmodell.
WIE MAN ANDERE IN DEN
SCHATTEN STELLT
Eine Tonne Aluminium. Diese Menge an
Leichtmetall hat Axl Strobl gerade ent-
sorgt, als er zu unserem Interviewter-
min erscheint. Dabei handelte es sich
um alte Messewände aus Alurahmen,
die dünne, meist weiße Holzbretter um-
fassen. „Schon vor 20 Jahren hat man
mit diesen Systemwänden Messestände
gebaut, teilweise werden sie auch heu-
te noch verwendet, weil sie so günstig
sind“, sagt Strobl, der sich seit vielen
Jahren auf die Ausstattung von Messen
spezialisiert. Neue Entwicklungen im
Messebau würden diese Systeme jedoch
immer mehr ablösen, der Trend gehe in
Richtung individuelles Design.
Der Messestand von heute
Als Beispiel dafür nennt Strobl etwa
Messewände in Form von großen grafi-
schen Flächen. „Dabei werden Textilien
in große Alurahmen eingespannt und
diese Flächen dann mit LEDs hinter-
leuchtet“, beschreibt Strobl eine Alter-
native zu den weißen Systemwänden, die
wenig individuell sind. „Textile Architek-
tur“ werde dieser Trend genannt, wobei
grundsätzlich zwischen Individual- und
Systemmessebau zu unterscheiden sei:
„Individualstände sind die oberste Liga
im Messebau. Sie werden aufwändig
geplant und dann vom Tischler aus Holz
gebaut. Das macht wirklich etwas her,
man muss dafür aber auch ein kleines
Vermögen ausgeben.“ Im internationa-
len Vergleich sei der Individualmesse-
bau in Österreich mengenmäßig noch
relativ unterrepräsentiert, man sehe ihn
nur bei Big Playern wie etwa Silhouette,
Voest, Polytec oder Ke Kelit. Durch die
Möglichkeit, mit großen Grafikwänden
aus fertigen Systemen zu arbeiten, kön-
ne sich aber auch ein kleineres Unter-
nehmen mit weniger Budget professio-
nell auf der Messe präsentieren. „Hier
kommen die neuartigen hinterleuchte-
ten textilen Systemwände zum Einsatz,
man hat einen tollen Auftritt und kann
sich trotzdem relativ günstig bedienen“,
REDAKTION_MICHAELA ALBRECHT
FOTOGRAFIE_STROBL: MS FOTOGROUP / MESSESTAND PLATINE:
VISUALS UNITED AG / MESSESTAND SONNLEITNER:
SONNLEITNER LEONDING
ILLUSTRATION_ALEXANDRA AUBÖCK
SCHWERPUNKT
MESSE