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haus – dabei wird vom Haus mehr Ener-
gie produziert als verbraucht. 

Technische Vorreiter

Nicht nur bei Energieeffizienz will man 
zu den Vorreitern der Branche gehören. 

„Die Technik ist unsere große Stärke“, 

sagt Möseneder stolz. Als erster Fertig-
hausproduzent hat man 1991 moderne 
Beschattungssysteme in die Wand ein-
gebaut, 1995 erstmals Komfortlüfungs-
anlagen, die im Haus permanent die 
Luftqualität überwachen und bei Bedarf 
reagieren. Vor fünfzehn Jahren instal-
lierte man die ersten Bus-Systeme für 
Smart-Homes. „Außerdem können wir 
seit mehr als 20 Jahren Betonfertigteil-
treppen in unsere Projekte integrieren“, 
sagt Möseneder. Auch in den vergange-
nen Jahren brachte man zahlreiche Neu-
heiten auf den Markt. Derzeit beschäfti-
ge man sich mit Wohnformen, erklärt der 
Geschäftsführer. 2011 wurde der erste 
barrierefreie Bungalow entwickelt,in 
dem Menschen bis ins hohe Alter kom-
fortabel leben können. 2014 wurde dann 
das „mitwachsende“ Haus entworfen, 
das die Besitzer bei Bedarf zurückbauen 
oder erweitern können. „Damit liefern 

wir Antworten auf die neuen Lebensge-
wohnheiten der Menschen und erhöhte 
Mobilität“, erklärt Möseneder. Für diese 

schnelllebige Zeit wurde auch das Mi-
crohome entworfen: Es ist ein Haus „to 
go“ und wohl das spannendste Projekt 
von Genböck. Die zwischen 45 und 70 
Quadratmeter großen Gebäude können 
an nur einem Tag errichtet werden und 
sind etwa ideale Erweiterungen bei Fa-
milienzuwachs, können aber auch ein-
fach mitübersiedelt werden. „Genauso 
schnell wie es aufgebaut ist, kann es 
auch wieder rückgebaut und mithil-
fe eines Tiefladers an einen neuen Ort 
gebracht werden“, erklärt Möseneder. 
Aber nicht alle Trends – wie etwa hohe 
Mobilität – kommen Genböck Haus zu-
gute. Weil das Unternehmen vorwiegend 

im ländlichen Raum aktiv ist, leidet man 
etwas unter der zunehmenden Urba-
nisierung und Landflucht. „Allerdings 
gibt es nach wie vor viele Menschen, die 
auch gerne im Grünen wohnen – hier 
eine Verbindung zu schaffen, wird in Zu-
kunft spannend“, sagt Möseneder. Die 
Hauptabsatzgebiete des Bauunterneh-
mens sind in Oberösterreich, Nieder-
österreich und Wien, dort sind auch die 
Vertriebsstellen. „Am aktivsten sind wir 
quasi entlang der A1“, sagt Möseneder. 
Weniger bekannt ist sein Unternehmen 
für Umsetzungen im Gewerbebereich, 
doch auch Bürogebäude werden nach 
dem Fertigprinzip gebaut. Hier würden 
auch im urbanen Raum Aufstockungen 
und Umbauten immer beliebter. 

Häuser für die 

eigenen Mitarbeiter 

Woher nimmt man eigentlich die Ideen 
für neue Projekte, wie bleibt man inno-
vativ? „Wir halten immer die Augen und 
Ohren offen und greifen neue Trends 
auf“, sagt Möseneder. Oft würden neue 
Produkte auch erst durch Nachfragen 
von Kunden entstehen.  Um diese Nach-
fragen kümmert sich ein eigenes Ser-
viceteam. Wenn das Fertighaus einmal 
steht, ist die Kundendatei damit noch 
lange nicht geschlossen, im Gegenteil. 
Mit Wartungsverträgen sollen die Kun-

den langfristig betreut und gebunden 
werden. Alle zwei Jahre können bei Be-
darf die Häuser kontrolliert und gewar-
tet werden. „Dabei werden etwa Fenster 
neu eingestellt, Silikonfugen nachge-
bessert, das Dach kontrolliert oder die 
Regenrinne gereinigt“, sagt Möseneder. 
In einer Checkliste werden alle Änderun-
gen vermerkt. „Unsere wichtigsten Wer-
te sind Ehrlichkeit in der Beratung und 
Abwicklung, saubere Arbeit und Qualität, 
das geht über den Verkauf des Hauses 
hinaus’“, erklärt der Geschäftsführer. 
Man habe eine große Verantwortung. 

„Schließlich verwirklichen wir Träume, 

die oft mit viel Geld verbunden sind. Wir 
schaffen ein neues Zuhause für die Zu-
kunft.“

Schlüssel dafür sind die Mitarbeiter. 90 
bis 95 beschäftigt man im Jahresschnitt, 
Fachkräftemangel gibt es keinen. Das 
hat einen einfachen Grund: „Wir bilden 
unsere Fachkräfte selbst aus, jedes 

Jahr beginnen zwei bis drei Lehrlinge 

in der Produktion“, sagt Möseneder. 
Wie sehr die Mitarbeiter sich mit dem 
Unternehmen identifizieren, zeigt eine 

Zahl: Mehr als 40 Häuser wurden bisher 

direkt an die eigenen Mitarbeiter ver-
kauft, die dann in der Halle gemeinsam 
mit den Kollegen am eigenen Heim 
arbeiteten. Eine Win-Win-Situation für 
beide Seiten._

„Wir müssen 

Antworten lief

ern 

auf die neuen

 

Lebensgewohnheiten

 

der Menschen und die

 

erhöhte Mobilität“

Helmut Möseneder

Geschäftsleitung, Genböck Haus