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Ingrid
Trauner
Geschäftsführerin Trauner Verlag /
Managerin des Jahres 2010
Gleichberechtigung.
Optimistisch stimmt mich, dass Fa-
milienarbeit in der jungen Generation
schon viel besser zwischen Mann und
Frau aufgeteilt ist. Das schafft Freiräu-
me für die Karriere der Frauen. Kinder-
erziehung und Hausarbeit sind nicht
nur Sache der Frauen, da gehören auch
Männer in die Pflicht genommen.
Herausforderungen.
Am Beginn meiner beruflichen Tä-
tigkeit – das war 1979 – war es nicht
ganz einfach, Akzeptanz zu bekommen.
Einen guten Ruf musste man sich als
Frau damals noch hart erarbeiten. Die
Vereinbarkeit von Familie und Beruf war
natürlich auch ein großes Thema. Ich
war nach der Geburt einige Jahre zu
Hause und dann viele Jahre in Teil-
zeitarbeit. Man kann aber auch später
noch Karriere machen. Das wird in
Zukunft vielleicht noch leichter möglich
sein, weil die Menschen sowieso länger
arbeiten müssen. Die Herausforderun-
gen der Zukunft werden in dem sich
dramatisch ändernden Arbeitsalltag –
Stichwort Digitalisierung – liegen. Sind
die Menschen, auch wenn sie digital
natives sind, diesem immer größer wer-
denden Zeitdruck ein Arbeitsleben lang
gewachsen?
DIE GEFAHR, DASS BURN-
OUT DANN EINE ART VOLKSKRANK-
HEIT WIRD, IST DA SCHON GEGEBEN.
Wünsche.
Ich hoffe für die nächsten Generationen,
dass trotz steigendem Leistungsdruck
nicht jede Menschlichkeit auf der
Strecke bleibt, dass Kinder und alte
Menschen nicht generell in öffentliche
Betreuungseinrichtungen abgeschoben
werden, sondern nach wie vor gut in
Familien eingebettet sind. Und dass die
Gesellschaften Europas nicht wieder in
den alten „Kantönli-Geist“ zurückfallen,
sondern weiterhin offen, demokratisch,
emanzipiert, selbstbestimmt bleiben,
sodass ein Miteinander zwischen Män-
nern und Frauen auf Augenhöhe zur
Selbstverständlichkeit wird.
Anette Klinger
Geschäftsführerin der
IFN Beteiligungs GmbH /
Managerin des Jahres 2014
Gleichberechtigung.
Positive Beispiele zeigen die Stärken
von gemischten Führungsteams -
Frauen sind ein Potenzial, auf das
Unternehmen in Zukunft nicht ver-
zichten können. Die Vereinbarkeit von
Beruf und Familie wird ein Thema für
Männer und Frauen sein. Gesellschaf-
ten, denen es gelingt, dass Beruf und
Familie vereinbar sind, werden sich
deutlich erfolgreicher entwickeln. Sie
werden eine hohe Erwerbsquote haben
und eine ausgeglichene Altersstruktur
in der Bevölkerung. Möglicherweise
entstehen dann neue Gleichberechti-
gungsthemen – Jung und Alt, …
Herausforderungen.
In der Vergangenheit war für mich die
größte Herausforderung, Beruf und
Familie in der Kleinkinderphase zu
vereinen. Trotz Mithilfe meines Mannes
erreichte ich in dieser Phase oft meine
Grenzen und hinterfragte, ob ich den
richtigen Weg gewählt habe. +
IN ZUKUNFT SEHE ICH EINE GROSSE
HERAUSFORDERUNG IN DER STEI-
GENDEN GESCHWINDIGKEIT VON
VERÄNDERUNGEN.
Wir müssen mit
diesen permanenten Veränderungen
umgehen können und sie nicht als
Bedrohungen empfinden. Wir werden
lernen müssen, wie man in diesem
Umfeld richtige Entscheidungen trifft.
Eine weitere große Herausforderung
sehe ich in der steigenden Anzahl an
Informationen, die uns zur Verfügung
stehen. Die Frage, ob eine Information
richtig, objektiv, gefärbt oder gefaked
ist, wird uns permanent beschäftigen.
Das Problem wird nicht sein, wie ich zu
einer Information komme, sondern wie
ich mit der Masse an Informationen
umgehe und wie ich die beste Ent-
scheidung treffe.
Wünsche.
Für die Entwicklung der Menschheit
wünsche ich mir vor allem, dass sie
aus ihrer Geschichte und ihren Fehlern
lernt und sich weiterentwickelt. Ma-
nagerinnen von morgen sollen mutig
ihren Weg gehen, sich etwas zutrauen
und ihre Träume realisieren.
Traude
Wagner-Rathgeb
Marketingleiterin und Leiterin
des internen Verkaufsteams bei
Rubble Master /
Managerin des Jahres 2016
Gleichberechtigung.
Ich glaube, dass es auch in Zukunft
immer noch Diskussionen zur Gleichbe-
rechtigung geben wird, aber das Thema
„Väter und Mütter in Führungspositionen“
wird an Stellenwert gewinnen.
DIE
VEREINBARKEIT VON FAMILIE UND
BERUF WIRD SICH VERBESSERN
– AUCH MIT FLEXIBLEN ARBEITSZEI-
TEN.
Arbeitgeber wie Arbeitnehmer
wissen diese Flexibilität zu schätzen,
sie darf aber nicht nur einseitig gefor-
dert werden.
Herausforderungen.
Die Aneignung von Wissen und die
Erhöhung der Kompetenzen in diverse
Richtungen sind eine Herausforderung,
die viel zeitlichen und persönlichen
Einsatz fordert, aber genauso viel Spaß
und Freude macht. Dieses Engagement
wird immer nötig sein und ist sehr
bereichernd. Eine Herausforderung, mit
der man nicht rechnet, kann auch der
Gegenwind sein. Allen Managerinnen
von morgen rate ich daher: Auf Ge-
genwind gefasst sein, Hilfe selbstver-
ständlich annehmen – so wie Männer
sie auch selbstverständlich annehmen.
Und dranbleiben!
Wünsche.
Bezogen auf die Entwicklung der
Menschheit wünsche ich mir gegen-
seitige Wertschätzung. Bezogen auf
die Entwicklung im Management:
Dass Positionen nach fachlicher UND
sozialer Kompetenz vergeben werden.
Und Diversität als selbstverständlicher
Erfolgsfaktor wahrgenommen wird._