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„Bei der Zusammen-

arbeit von Start-ups und

 

Industrieunternehmen

 

braucht es viel T

oleranz, 

Respekt und V

erständnis 

für die Bedürfnisse des

 

anderen.“

Axel Kühner

Vorstandsvorsitzender,

 

Greiner Holding

PROJEKT MULTI CORPORATE VENTURING VON TECH2B

Der OÖ Inkubator tech2b will die Zusammenarbeit von Industriebetrieben 

und Start-ups in Oberösterreich mit dem neuen Projekt „Multi Corporate 

Venturing“ forcieren. Dabei schließen sich Leitbetriebe zusammen und 
tech2b sucht für die Betriebe nach geeigneten Start-ups. „Wir haben 
eine super Pipeline zur Start-up-Welt“, streicht Markus Manz, tech2b-
Geschäftsführer, die Vorteile des Projektes für die Industrieunternehmen 
hervor. Start-ups wiederum hätten den Vorteil, sich gleich mehreren 
Industrieunternehmen gleichzeitig präsentieren zu können. 

Es gebe bereits Gespräche mit sehr heterogenen oberösterreichischen 
Leitbetrieben. Diese seien im Kerngeschäft keine Konkurrenten und 
könnten dann jeweils für sich selbst und auch gemeinsam die Kriterien, 
nach denen tech2b nach Start-ups suchen soll, definieren. Außerdem gebe 
es beim Projekt einen Finanzpartner, der Geld zur Verfügung stellt und 
damit am Anfang Risiko übernehmen könne. Große Unternehmen mit ihren 
starren Strukturen sind oft gerade am Beginn einer Zusammenarbeit mit 
Start-ups noch wenig flexibel was Cash-Investments betrifft und mit dem 
Finanzpartner kann schneller reagiert werden. „Wir starten Pilotprojekte 
zwischen Unternehmen und Start-ups und mit dem Finanzpartner 
können wir die finanziellen Investments hebeln – eine Win-Win-Situation 
und jeder bleibt bei seinen Kernkompetenzen", so Manz. Sobald fünf 
Industrieunternehmen den Vertrag mit tech2b unterzeichnet haben, werde 
das Projekt in naher Zukunft gestartet.

und Sachen tun, von denen man eigent-
lich im Vorfeld überzeugt sei, dass sie 
so nicht funktionieren würden. Es wer-
de jeden Tag alles aus unterschiedli-
chen Perspektiven betrachtet und dabei 
könne nicht alles professionell geplant 
und durch Verträge abgesichert werden. 
Das Gegenüber muss das verstehen, so 
Kühner: „Es braucht viel Toleranz, Re-
spekt und Verständnis für die Bedürf-
nisse des anderen.“ Wenn Greiner eine 
Maschine kauft, dann werde im Vor-
feld genau geplant und berechnet, was 
man mit dieser mache und wie lange 
es dauern werde, bis sie wieder abbe-
zahlt ist. Bei einem Start-up gehe das 
nicht. Gleichzeitig seien Beträge wie 
etwa 100.000 Euro, die für eine Unter-
nehmensgruppe mit einem jährlichen 
Gesamtinvestitionsvolumen von über 

100 Millionen Euro eine kleinere Inves-

tition seien, für ein Start-up bereits ein 
kleines Vermögen. „Dafür braucht man 
im Unternehmen Strukturen und Mitar-
beiter, die mit dieser Kultur umgehen 
können“, sagt Kühner und sieht diesen 
Punkt als eine große Herausforderung 
und als wesentliches Kriterium für In-
novation.

Unterschiedliche 
Bedürfnisse

Eva Tatschl-Unterberger, vom ver-
antwortlichen Geschäftsbereich bei  

Primetals, der mit Start-ups koope-
riert, nennt als größte Herausforde-
rung die unterschiedlichen Bedürfnis-
se der Start-ups. Primetals arbeitet mit 
drei Start-ups zusammen. Eigentlich 
sei ein formeller Accelerator-Prozess 
geplant gewesen, aber dieser sei nicht 
zielführend, dafür seien die Start-ups 
zu unterschiedlich: „Wir müssen viel 
flexibler sein und mit jedem einzelnen 
Start-up überlegen, was es braucht, 
damit die Zusammenarbeit am Ende 
für beide Sinn macht.“ Dementspre-
chend setze Primetals Zeit und Res-
souren, anders als ursprünglich ge-
plant, individuell für jedes Projekt, ein. 

Die beiden völlig unterschiedlichen 
Unternehmen müssen sich gegen-
seitig vertrauen. Ängste beim Start-
up vor dem Großunternehmen seien 
laut Kühner „verständlicherweise da“, 
umso wichtiger seien neutrale Platt-
formen wie etwa der OÖ Inkubator 
tech2b oder die Venture-Firma Pio-
neers: „Dort kann man sich auf neu-
tralem Boden kennenlernen.“ Später 
brauche es ordentliche Regelungen 
und das gegenseitige Vertrauen müsse 
langsam aufgebaut werden. „Am Ende 
des Tages müssen aber immer beide 
verstehen, dass man sich gegenseitig 
braucht“, so Kühner. Es geht nur David 
mit Goliath._