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Start-ups mit Großunternehmen. Ein Erfolgsduo als Antwort auf die radikalen Veränderungen und die
damit verbundenen notwendigen Innovationen? Ein Überblick, wie es funktionieren kann und nicht David
gegen Goliath daraus wird.
Doch wie können Industrieunternehmen
Innovationen schaffen? „Wirkliche Inno-
vationen und bahnbrechende Verände-
rungen können nicht in den bestehen-
den Strukturen geschaffen werden“, ist
Kühner überzeugt. Und damit ist er nicht
REDAKTION_SABRINA KAINRAD
FOTOGRAFIE_ROBERT MAYBACH
ILLUSTRATION_ALEXANDRA AUBÖCK,
SIMON BERGSMANN, THINKSTOCK
DAVID MIT GOLIATH
Unternehmen in Mitteleuropa können
nur mit technologischem Vorsprung
überleben. Dieser wiederum lasse sich
nur mit Innovationen aufrechterhalten
und ausbauen, so Axel Kühner, Vor-
standsvorsitzender der Greiner Gruppe.
alleine: Die Zusammenarbeit von Groß-
unternehmen und Start-ups gewinnt
rasch an Bedeutung. Das hat auch eine
aktuelle österreichweite Untersuchung
des Instituts für Unternehmensgrün-
dung und Unternehmensentwicklung
der Johannes Kepler Universität Linz
im Auftrag von Österreichs Inkubatoren-
netzwerk „AplusB“ ergeben. Die Zusam-
menarbeit erfolge in vielfältigen Formen
und mit sehr unterschiedlichen Motiven,
fasst Norbert Kailer, Institutsvorstand
und einer der Studienleiter, zusammen.
Notwendige Strukturen
Die Greiner Gruppe hat vor vier Jahren
eine eigene Gesellschaft „Greiner Tech-
nology & Innovation“ (GTI) gegründet, die
neue Ideen entwickeln und die gesamte
Gruppe bei Innovationen unterstützen
soll. Seit eineinhalb Jahren arbeitet
die GTI auch im Sinne einer Innova-
tions- und Start-up-Betreuung. Kühner
ist überzeugt, dass ein Industrieunter-
nehmen ohne eigens dafür geschaffene
Rahmenbedingungen nicht mit einem
Start-up zusammenarbeiten kann: „Wir
brauchen Strukturen, wo kleine Pflänz-
chen wachsen können, ohne zerdrückt
zu werden.“ Alle Dinge, die in einem In-
dustrieunternehmen wichtig seien, kön-
ne und solle ein Start-up gar nicht leis-
ten. „Bei uns im Konzern geht es um die
stetige und schrittweise Verbesserung
vom Bestehenden – die inkrementelle
Innovation.“ Ein Start-up solle flexibel
und chaotisch sein, Dinge hinterfragen
VORTEILE FÜR
START-UPS
Verbesserung des Images
bei Kunden, Lieferanten
und Stakeholdern
Effizientere Marketings-
und Vertriebswege
Zeit- und Kostenvorteile
durch vorhandene
Ressourcen
Großunternehmen als
verlässlicher Partner
und Ruhepol
VORTEILE FÜR
GROSSUNTERNEHMEN
Verbesserung des
Innovationsklimas
Steigerung der
Innovationsfreudigkeit
Zugang zu neuen Kontak-
ten und Technologien
Outsourcing
Vorteile bei der
Rekrutierung
innovativer
Mitarbeiter
COVERSTORY