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BEZAHL
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Wirtschaftsagentur Business Upper Austria unterstützt
digitale Transformation am Standort OÖ
Digitalregion OÖ: Aufbruch
ins digitale Zeitalter
Oberösterreich als starker Produkti-
onsstandort hat gute Karten, aus der
digitalen Transformation der kom-
menden Jahre gestärkt hervorzuge-
hen. Um auf diesem Weg möglichst
viele Unternehmen aktiv zu unter-
stützen, hat das Land OÖ bereits
2016 die Leitinitiative Digitalisierung
gestartet. Damit wird der Standort
Oberösterreich zur Digitalregion. Die
Fäden laufen bei der oö. Wirtschafts-
agentur Business Upper Austria zu-
sammen, wo die Umsetzung der Lei-
tinitiative koordiniert wird.
Mit den Clustern gibt es beispiels-
weise eine bewährte Struktur, um die
digitale Transformation in den Un-
ternehmen gezielt zu unterstützen.
„Die Nachfrage der Unternehmen
nach konkreten Unterstützungs-
FOTOGRAFIE_FOTO STROBL
angeboten steigt. Aktuelle Schwer-
punktthemen heuer sind neben dem
Breitbandausbau als Infrastruktur-
maßnahme Informationssicherheit,
generative Fertigung/3D-Druck, Pro-
duktion, vernetztes Fahren und Fach-
kräfte“, sagt Geschäftsführer Werner
Pamminger.
Wirtschaft und Forschung
im Paarlauf
Oberösterreich kann beim Thema Di-
gitalisierung sowohl mit international
erfolgreichen und konkurrenzfähigen
Unternehmen als auch mit geballter
Forschungskompetenz punkten. Im
strategischen Ansatz der Vernetzung
von Bildung, Forschung und Wirt-
schaft – wie es das strategische Wirt-
schafts- und Forschungsprogramm
Innovatives OÖ 2020 vorsieht – liegt
auch die Chance Oberösterreichs,
die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
BUSINESS UPPER
AUSTRIA
digitalregion.at
BEDINGUNGSLOS GELD FÜR ALLE?
Als Reaktion auf die zu erwartenden radikalen
Veränderungen und die damit einhergehenden Jobverluste
wird immer wieder die Einführung eines
bedingungslosen
Grundeinkommens (BGE) gefordert. Christopher Lindinger
vom AEC-Futurelab ist für eine wertfreie Diskussion: „Egal,
wie man dazu steht, wir müssen überlegen, wie das
gesellschaftliche Zusammenleben funktionieren kann.“
Laut Patrick Rammerstorfer, Geschäftsführer des Linzer
Beratungsunternehmen Pro Active, sei das Thema BGE
bisher noch wenig in Österreich angekommen und daher
organisierte er eine Veranstaltung in Linz mit Daniel Häni,
Grundeinkommens-Initiator in der Schweiz, und Chris-
tian Tod, Linzer Regisseur vom aktuellen Kinofilm „Free
Lunch Society – Komm Komm Grundeinkommen“. „Der
Wohlfahrtsstaat war eine gute Antwort auf das Indus-
triezeitalter, im digitalisierten Zeitalter braucht man
andere Lösungsansätze“, fordert Rammerstorfer ein
BGE. Laut Tod ist es eine „ethisch-moralische Verpflich-
tung“, weil dieser Planet allen gehört und damit jeder
etwas ohne Bedingungen bekommen sollte: „Früher hatte
jeder ein Stück Land, womit er sich selbst versorgen
konnte. Das BGE ist eine Kompensationsleistung für die
entstehenden Gewinne, die von anderen gemacht werden.“
Häni ergänzt: „Man kann nur gegen das BGE sein, wenn
man will, dass die Leute fremdbestimmt und verführ-
bar sind.“ Das BGE sei eine Machtumverteilung, die
Politik aber dagegen, weil sie Macht verlieren würde.
Friedrich Schneider teilt diese Meinung nicht: „Ich sehe
das bei den jetzigen Regierungsparteien nicht, die sind
nur skeptisch und bringen sofort das Finanzierungsargu-
ment.“ Das Thema sei einfach noch nicht auf der Agenda.
Schneider und Elisabeth Dreer von der Johannes Kepler
Universität (JKU) in Linz machten im Auftrag der Initiati-
ve Wirtschaftsstandort OÖ (IWS) eine Grundlagenstudie
über ein mögliches Grundeinkommen in Österreich. Die
Frage nach der Finanzierung ist laut Schneider auch
entscheidend: „Es ist die juristische Frage abzuklären,
welche Personen ab wann Anspruch auf ein BGE haben.“
Für die drei BGE-Befürworter ist die Finanzierung kein
Thema: Es sei genug Geld vorhanden, einen konkreten
Vorschlag für eine Finanzierung wollen sie nicht machen:
„Das muss gesamtgesellschaftlich diskutiert werden.“
Während die Gegner mit arbeitsunwilligen Menschen
und damit schwer besetzbaren, schlecht bezahlten
Arbeitsplätzen argumentieren, erwarten die Befürworter
eine Stärkung der Wirtschaft. „Das BGE führt zu einer
Explosion der Kreativität. Die Menschen trauen sich
mehr zu, weil sie keinen finanziellen Druck mehr haben
und das führt schlussendlich zu einer Stärkung der
Marktwirtschaft“, so Tod. JKU-Professor Schneider emp-
fiehlt ein österreichweites Feldexperiment, so wie aktu-
ell auch in einigen anderen Ländern, da sich Menschen
das BGE kaum vorstellen könnten und schlichtweg die
Erfahrungen dazu fehlen würden. Würden die Ergebnisse
positiv, sollte man vor einer eventuellen Einführung auf
alle Fälle eine Volksabstimmung abhalten: „Die Bürger
müssen das BGE mit einer zwei Drittel Mehrheit befür-
worten, weil das elementar in das Leben jedes Einzelnen
eingreifen würde.“