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lich vorzubereiten. Es wird noch sehr 
lange dauern, bis wir in die Nähe der 
menschlichen Intelligenz kommen.

Die Frage, die 

sich viele stellen: 

Wird meinen 

Job ein Roboter 

übernehmen?

HORX_Es gibt eine simple Regel: Je 

sozialer, kommunikativer und komple-
xer wissensbasiert die Tätigkeit eines  
Menschen ist, desto größer wird ihre 
Bedeutung in Zukunft. Das heißt nicht, 
dass das Digitale dann keinen Ein-
fluss darauf hat – auch Künstler und 
Schriftsteller nutzen ja digitale Tech-
niken. Aber man kann sie nicht „weg-
digitalisieren“. Natürlich könnte man 
einen Barkeeper durch einen Roboter 
ersetzen, der genau dosierte Drinks 
schüttelt. Aber die Funktion eines Bar-
keepers ist eine Mischung aus Zuhören, 
Achtsamkeit und Diskretion, die eine 
Maschine nie beherrschen wird, auch 

wenn wir das immer in Science Fic-
tion lesen. Die Digitalisierung macht es 
möglich, auch Teile des Kognitiven zu 
rationalisieren, aber eben nur die Rou-
tinen, etwa das Autofahren. Dadurch 
werden aber nicht automatisch alle 
Lastwagenfahrer arbeitslos. Viele von 
ihnen werden „Transport-Manager“. 

LINDINGER_Roboter werden viele Ar-
beiten übernehmen. Bei vielfältigen 
und bereichernden Tätigkeiten gibt es 
jedoch keinen Grund für eine Über-
nahme durch einen Roboter. Wir sol-
len uns aber nicht fragen, welche Jobs 

ersetzt werden, sondern was wir uns 
nicht nehmen lassen wollen. Bei einem 
Forschungsprojekt über ein selbstfah-
rendes Auto mit einem großen Auto-
mobilkonzern haben wir im Futurelab 
die Erfahrung gemacht, dass Ingeni-
eure Dinge automatisieren wollen, nur 

weil man sie automatisieren kann. Das 
ist der falsche Zugang. Wir haben uns 

schließlich überlegt, was man auto-
matisieren sollte, um die Menschen zu 
unterstützen. Die Angst wird auch von 
den Bildern der menschenähnlich dar-
gestellten Roboter unterstützt. Und ge-
nauso ist es auch beim Begriff „Künst-
liche Intelligenz“, bei welchem es sofort 
die Assoziation zur menschlichen Intel-
ligenz gibt. Das sind aber nur Algorith-
men, also Computerprogramme. 

KURZ GEFRAGT. 

Auf welche Innovation hätten Sie 

gerne verzichtet?_Atomkraftwerke.

Welche Innovation sehnen Sie 

herbei?_Soziale Innovationen, die 

die weltweite Verteilungsproblematik 
lösen. 

Was sehen Sie als größte Chance 

der Digitalisierung?_
In den nächsten Jahren bekommen 
drei Milliarden Menschen in 
Entwicklungsländern durch 
Smartphones Zugang zum 

Weltwissen. Damit wird sich die 
Welt radikal verändern! 

Und was ist das größte Risiko?_

Künstliche Intelligenz. Sie kann 
letztendlich den Untergang des 
Menschen bedeuten. 

Glauben Sie, dass Sie die 

grundlegende berufliche Tätigkeit, 

der Sie heute nachgehen, in 

30 Jahren genauso ausüben 

könnten?_Ja, aber sicher mit ganz 

anderen Methoden.

Buchtipp

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HAINDL-GRUTSCH_Es hat noch mit je-
dem technologischen Fortschritt Job-
verluste gegeben, aber es haben sich 
mehr neue Jobs gebildet. In den letz-
ten Jahrzehnten sind so viele schlech-
te Jobs weggefallen, denen weint jetzt 
hoffentlich keiner mehr nach. Es gibt 
immer noch genügend Jobs, die schon 
längst dem Strukturwandel zum Opfer 
fallen sollten und durch bessere, an-
genehmere, hochwertigere, intelli-
gentere, leichtere Jobs ersetzt werden 
müssen – der Mensch ist nicht dazu 
da, monotone Tätigkeiten oder körper-
lich schwerste Arbeiten im 21. Jahr-
hundert auszuführen. Solange neue 

Technologien von uns entwickelt und 

produziert und nicht nur angewendet 
werden, führt das – so wie bei jeder 
bisherigen industriellen Revolution 

– zu mehr Arbeitsplätzen. Warum hat 

man Angst davor, dass Maschinen Ar-
beit wegnehmen? Weil die Menschen 
die neuen Technologien sehen, aber 
nicht, welche neuen Produkte und 
Dienstleistungen dadurch entstehen. 

KÜRNER_Die große Sorge, dass uns 
die Automatisierung in die Massenar-
beitslosigkeit bringt, geht immer davon 

aus, dass die Automatisierung kommt 
und die Menschheit sich aber nicht 
weiterentwickelt, was ja nicht richtig 
ist. Die Schwierigkeit wird nicht darin 
liegen, dass uns die Roboter wegratio-
nalisieren, sondern darin, wie wir einen 
großen Teil der Bevölkerung anders 
beschäftigen. Denn die körperlichen 

Tätigkeiten werden radikal abnehmen. 

Daher müssen wir am meisten darauf 
achten, wie wir für diese Tätigkeiten 

Jobs und Fähigkeiten finden, die für 

jeden Menschen passen. Dabei geht 
es nicht nur um Hilfsarbeiterjobs, son-
dern auch um Buchhalter, Controller, 
Versicherungsfachleute. Da müssen 
wir Möglichkeiten finden – und das