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Wie mich ein Freund in maximal
drei Worten beschreibt_lustig,
fleißig, voller Tatendrang
Wie mich ein Feind in maximal
drei Worten beschreibt_redet zu
viel, zu neugierig
Das Lachen vergeht mir_wenn
ich nichts zum Essen bekomme.
Wie erklären Sie einem fünf-
jährigen Kind mit maximal zwei
Sätzen Ihren Beruf? Ich rede mit
vielen Menschen, damit wir dir ge-
meinsam ein Spielzeug bauen und
versuche dann, dir das schönste
Spielzeug mit nach Hause zu
nehmen.
Was Tiere besser können als
Menschen_Sie haben von Natur
aus einen besseren Instinkt.
Landwirtschaft in Österreich in
30 Jahren_Regionale Produkte
werden wieder in den Vordergrund
rücken.
Die Wahl im Oktober wird_ein
Erfolg für die Liste Kurz – die
neue Volkspartei.
man auch die gesellschaftliche Aner-
kennung und Wertigkeit der Mütter und
Väter steigern, egal, wie eine Familie
ihr Leben gestaltet, sagt Kirchmayr:
„Uns ist noch viel zu wenig bewusst, was
Eltern leisten. Die Kindererziehung ist
eine Grundlage für unsere Zukunft. Die
Gesellschaft lebt ja davon, dass Kinder
zur Welt kommen und das muss uns
mehr wert sein.“ Kirchmayr beweist,
dass sich Karriere und Kind nicht aus-
schließen müssen. Wie funktioniert
denn der politische Alltag und das Ar-
beiten mit der Tochter tatsächlich? „Es
ist eine riesige Herausforderung, so-
wohl für mich persönlich, als auch für
das gesamte Team. Zum Glück kann
man heutzutage viel mit E-Mails, Te-
lefonaten und online erledigen. Ich bin
aber auch sehr dankbar, dass ich einen
Partner habe, mit dem ich mir die Auf-
gaben aufteilen kann und die Oma ist
ebenso eine große Hilfe – so wie ein gut
organisiertes Team, das zusammenhält.
Die oberste Priorität hat natürlich im-
mer Magdalena – ich hatte bei der ers-
ten Landtagssitzung nach der Geburt
große Gewissensbisse, weil ich nicht
bei meiner Tochter sein konnte.“
Kirchmayr will mit ihrer gestalterischen
Kraft dazu beitragen, dass es ihrer Toch-
ter später mindestens genauso gut geht
wie ihr jetzt. Wie blickt sie in die Zukunft,
wie viel Angst oder Sorge um die zukünf-
tigen Generationen schwingen dabei mit?
„Zukunftsängste habe ich keine. Es bedarf
des Engagements der richtigen Leute.
Für mich ist beispielsweise die Europä-
ische Union ein wichtiges und richtiges
Projekt, auch wenn es viel kritisiert wird.
Man muss sich überlegen, wie man die
anfallenden Themen gemeinschaftlich
regeln kann, ein Rückfall in national-
staatliche Denkmuster ist nicht hilfreich.
Ich wünsche mir für meine Tochter eine
große und gemeinsame Europäische
Union.“ Der Terminus der „richtigen
Leute“ liegt natürlich subjektiv im Auge
des Betrachters. Kirchmayr meint junge,
vor Elan strotzende Politiker, welche die
Grundwerte und Idee der EU vehement
verfechten: „Das sind etwa eine Angela
Merkel, ein Emmanuel Macron und na-
türlich auch ein Sebastian Kurz, die brin-
gen als glühende Europäer frischen Wind
in die Szene.“ Sebastian Kurz werde mit
einem neuen, dynamischen Zugang sei-
ner eigenen Partei und der heimischen
Politik Füße machen. „Er steht für eine
sehr junge Politik, verpasst der ÖVP mo-
mentan den richtigen Tritt, den die Partei
dringend brauchte. Ein Tritt in den Hin-
tern schadet nie“, sagt Kirchmayr und
lacht. Ist er wirklich der messiasartige
Wunderwuzzi, für den ihn alle halten?
„Ich kenne ihn schon seit Jahren. Er war
Bundesobmann der JVP, ich war seine
Stellvertreterin. Er macht das hervorra-
gend. Er ist ein engagierter junger Mann
mit Ehrgeiz bei seiner Arbeit und Klarheit
in seinen Aussagen. Der weiß, was er will.
Er führt jetzt beides zusammen: die alte
ÖVP-Garde und die neue Generation. Er
wird einen neuen Zugang bringen.“
Partei der alten Männer
Mit einem jungen und dynamischen
Politikansatz kennt sich Kirchmayr
ebenfalls aus, immerhin war sie erst
fünfzehn Jahre alt, als sie der JVP bei-
getreten ist. Damals hat es in Oberös-
terreich immer geheißen: Die ÖVP, die
Partei der alten Männer. Wie reagiert
man als junge Nachwuchspolitikerin
darauf? „Wenn es manche älteren Her-
ren wie Josef Pühringer oder Wolfgang
Stanek nicht gegeben hätte, hätte ich
gar nicht für ein politisches Amt kandi-
diert. Wir waren in der JVP auch lange
mit dem Slogan ‚Überlasst Politik nicht
den alten Hasen’ unterwegs. Nicht ganz
charmant, aber sehr ehrlich“, sagt
Kirchmayr und schmunzelt. Aber natür-
lich hätten damals viele gefragt, warum
sie sich den Posten als OÖVP-Klubob-
frau antue und wie sie mit dem Vorwurf
der „Quotenfrau“ umgehe. Nach der
Wahl im Herbst 2016 habe es immer
wieder geheißen, Kirchmayr hätte den
Posten als Klubobfrau nur bekommen,
weil zumindest ein Job mit einer Frau
besetzt werden musste, nachdem Doris
Hummer als Landesrätin gehen muss-
te. „Innerlich nagt das schon, aber ich
bemühe mich immer, nach vorne zu
schauen. Wenn ich stets im Sud der
Quotenfrau schwimmen würde, wäre
ich selber nur unglücklich“, so Kirch-
mayr. Im Zuge der Quotenfrau-Debatte
drängt sich natürlich die Frage auf, ob
es Frauen in der Politik schwerer haben
als Männer. Dazu Kirchmayr: „Schwerer
ist relativ. Ich glaube, Frauen machen
anders Politik, gehen anders an Her-
ausforderungen heran. Männer sind in
der Politik seit Jahrzehnten gut vertre-
ten und haben große Netzwerke. Das ist
sicherlich momentan noch ein Nachteil,
wird sich über die Zeit hinweg aber auf-
lösen.“
Inwiefern muss sich aber die Politik ins-
gesamt ändern, um zukunftsfähig zu
sein? Oder anders gefragt: Wie schaut
die Politik der Zukunft aus? „Auch in
der Politik spielt die Digitalisierung eine
große Rolle. Wir leben jetzt davon, dass
es Urnengänge gibt, dass man als Per-
son zur Wahl geht. Ich glaube, dass sich
diese Dinge in Zukunft online abspielen
werden und kaum mehr jemand in eine
Wahlzelle geht. Ich denke hier an On-
lineabstimmungen oder die Einbindung
der Bevölkerung mittels Apps“ Auch
die Frage, wie die Demokratie zukünftig
ausgelegt wird, beschäftigt Kirchmayr:
„Eine Art von Demokratie wird es hoffent-
lich auch in Zukunft geben. Ich glaube
nicht, dass man es sich gefallen lassen
wird, wenn einer ansagt und das war
es dann.“ Wie lange hat die 34-Jährige
selbst noch vor, in der Politik zu bleiben?
„Jetzt einmal bis zu den nächsten Wahlen
in Oberösterreich 2021, dann werden die
Karten neu gemischt.“_