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REDAKTION_SUSANNA WURM
KREATIVDIREKTION_ALEXANDRA AUBÖCK
FOTOGRAFIE_MARIO RIENER
Ziel eingeben: Zukunft. Das hat Jörg Gusenbauer,
Geschäftsführer von Mercedes Gusenbauer, wohl
seinem Navi diktiert, als er den Umbau von Schauraum und Werkstatt startete. Die Adresse, Boschgasse 2
in Linz Urfahr, ist gleichgeblieben, das Erlebnis ein völlig anderes geworden. Im Schauraum mit indirekter
Beleuchtung werden die neuesten Modelle in Szene gesetzt, beim Warten in der Kundenlounge kann man
durch das Sichtfenster Einblicke in die Werkstätte gewinnen – eine Werkstätte, die am neuesten Stand der
Technik ist. Beim persönlichen Gespräch im neuen Schauraum wollen wir seine Gedanken dazu (und zur
Zukunft der Mobilität generell) wissen.
GEDANKEN.SPRUNG
mit Jörg Gusenbauer
Wie erfüllend ist es, Unternehmer
zu sein?_Grundsätzlich sehr, wenn
man das macht, was man gut und
gerne macht. Allerdings ist das Klima in
Österreich sehr unternehmerfeindlich.
Beim Umbau wurde mir bewusst, wie
unglaublich viele Regelungen es in der
Gewerbeordnung gibt, die ein einzelner
Unternehmer gar nicht erfassen kann.
Diese Regelungen stammen zum Teil
aus den Siebzigerjahren und sind damit
völlig überholt. Dennoch muss man sie
erfüllen. Mein dringender Appell an die
Politik daher: Gewerbeordnung durch-
forsten und entrümpeln!
Neue Werkstatt, neuer Schauraum –
gelungen?_Die Rückmeldungen sind
sehr positiv. Auch von Mercedes Benz
Österreich – man hat bestätigt, dass
unser Schauraum und die Werkstatt,
wo wir auf einen italienischen System-
möbelhersteller gesetzt haben, zu den
modernsten in Österreich gehören.
Lange Arbeitstage sind für Sie positi-
ver Stress. Was ist negativer Stress?_
Wenn der Nachbar bei seiner Baustelle
das Hauptkabel vom Strom kappt – das
ist bereits zwei Mal passiert. Wenn dann
alle Autos auf der Hebebühne hängen,
kein Strom und kein Telefon funktioniert
und das alles an einem Freitag passiert,
dann stresst das negativ. Hat aber auch
etwas Positives (schmunzelt) ... man
muss immer lösungsorientiert den-
ken und erkennt, dass man auch ohne
Strom über den Tag kommt.
Mobilität der Zukunft._Ich glaube
nicht an den Tod des Verbrennungs-
motors. Elektroautos werden sich in
urbanen Gegenden durchsetzen, aber
eine flächendeckende Infrastruktur
für Elektroautos ist nicht so schnell
möglich. Auch in 20 Jahren wird es den
Verbrennungsmotor geben, im städti-
schen Bereich wird man hybrid fahren.
Für Mercedes stirbt der Verbrennungs-
motor demnach noch lange nicht, aber
Mercedes baut in Deutschland gerade
ein Batteriewerk um drei Milliarden
Euro. Nicht alle Hersteller werden es
schaffen, den Grenzwert von 95 Gramm
CO
2
pro Kilometer für alle neu zugelas-
senen PKW 2020 zu erfüllen, Mercedes
ist auf einem sehr guten Weg dorthin.
Formel 1 mit Elektroautos._Die
Formel 1 stirbt, bevor sie mit E-Fahr-
zeugen fährt.