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Ich habe mir meine Mitarbeiter 

selbst ausgesucht, aber nicht 

nach dem Parteibuch.

MICHAEL STRUGL
Landeshauptmann-Stellvertreter

ist keine Nervosität dabei, weil ich das 
Geschäft kenne. Das einzige, das sich 
geändert hat, ist die Aufgabenfülle.“

Alles eine Frage des 

Managements

Ein wahres Wort: Mit neun unterschied-
lichen Aufgabenbereichen (Wirtschaft 
und Arbeit, Technologie und Innovation, 
Wissenschaft und Forschung, Energie, 

Tourismus, Raumordnung, Landeshol-

ding, Europa, Sport) ist der Arbeits-
aufwand nicht kleiner geworden. „Wir 
haben eine zusätzliche Mitarbeiterin 
bekommen. Jetzt sind wir acht Fach-
referenten und Frau Jenatschek, die 

Fachreferentin und Büroleiterin in Per-
sonalunion ist“, so Strugl. Der Stab ist 
also im Wesentlichen gleichgeblieben, 
die Fülle an Aufgaben macht sich in der 
täglichen Arbeit dennoch bemerkbar: 

„Wir müssen anders arbeiten als bisher, 

das fängt bereits beim Informationsma-
nagement an. Ich kann zu einem ein-
zigen Sachverhalt nicht mehr vier- bis 
fünfseitige Informationen lesen, son-
dern maximal eine Seite Handout.“ Die 
erfolgreiche Aufgabenbewältigung stehe 
und falle mit der Leistungsbereitschaft 
und dem Charakter des Teams. „Es geht 
nur, weil unsere Mitarbeiter extrem leis-
tungsbereit und hoch kompetent sind. 
Das sind Rennpferde und die muss man 
gut behandeln. Aber dafür sind sie hoch 
effizient“, sagt Strugl mit einem Augen-
zwinkern. Die Frage, die sich dabei stellt, 
ist jene der Arbeitsteilung. In der Öffent-
lichkeit steht ja zumeist nur der Politiker 
als Einzelperson. Wie viel von der Arbeit, 
die nach außen kommuniziert wird, ist 

GEDANKEN

Michael Strugl

Wie könnte es mit der Digitalisierung zu einer 

Verwaltungsvereinfachung kommen?
Es werden immer mehr Prozesse digitalisiert, etwa durch 
den elektronischen Akt. Wir geben alle Schriftstücke von den 
Regierungssitzungen nur mehr digital frei. Zudem werden die Punkte 
digital wählen, abstimmen und administrieren immer diskutiert. Autonom 
ins Büro fahren werden wir dann sowieso (lacht).

Wie ist das Team altersmäßig durchmischt?
Das ist sehr breit gestreut. Der Jüngste ist 25 Jahre, der Älteste ist 55. Aber 
die meisten sind eher jünger, ich bin da die ältere Ausnahme. Es ist ein 
junges Team, aber trotzdem nicht unerfahren.

Wie holt man das Beste aus seinen Mitarbeitern raus?
Meine Philosophie ist es, den Mitarbeitern Eigenverantwortung zu 
übertragen. Wenn sie selbstständig arbeiten können, ist das eine starke 
intrinsische Motivation.

demnach „Strugl himself“ und wie viel 
ist vom Team? „Wenn man so ein Aufga-
benspektrum hat, kann man sich nicht 
um alles selbst kümmern. Man muss 
aufpassen, dass sich die Entscheidun-
gen nicht stauen, denn sie werden von 
den Mitarbeitern gebraucht. Im Grunde 
bereiten meine Leute die Arbeit vor und 
ich bringe die nötigen Entscheidungen 
ein“, erklärt Strugl. Alles eine Frage der 
Delegation und des Zeitmanagements 
also. 

(Polit-)büroalltag

Wie funktioniert nun die Arbeit in einem 
Regierungsbüro hinter den Kulissen des 
Politikers? Wie arbeitet man zusammen 
und wie laufen die Prozesse ab? Dazu 
Büroleiterin und Fachreferentin Karin 

Jenatschek: „Die Anliegen kommen zu 

uns ins Büro, ich verschaffe mir einen 
Überblick und treffe dann die Entschei-
dung: Welchem Referenten ordne ich