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Er ist Chef der Plus City und Lentia City, verantwortlich für das Projekt Schillerpark in Linz, Gesellschafter, 
Autorennfahrer, Missenmacher und „nebenbei“ noch Vater von zwei kleinen Kindern. Wie geht sich das 
alles aus? 

Ernst Kirchmayr im Gespräch über Work-Life-Balance,  das geplante Einkaufszentrum am 

Schillerpark  – und was ihn eigentlich antreibt. 

„NUR NUMMER EINS BLEIBEN 

IST MIR ZU WENIG“ 

Die Geschichte Kirchmayrs ist eng 
verknüpft mit der 1989 erbauten Plus 
City, hier findet auch unser Interview 
statt. Seit der Gründung wurde das Ein-
kaufszentrum immer wieder aus- und 
umgebaut. „Einkaufszentrum“ ist mitt-
lerweile schon fast ein Understatement 
für die gewaltige Einkaufswelt. Eines ist 
aber gleichgeblieben: Das Gehirn die-
ser gewaltigen, ständig gewachsenen 
Einkaufs- und Freizeitstadt sitzt immer 
noch dort, wo alles angefangen hat. 
Das Büro des Unternehmers befindet 
sich im ältesten Gebäudeteil. 

Man hört viel über Ihre Erfolge, darum 
fangen wir mit einer ungewöhnlichen 
Frage an: Was war Ihre härteste 
berufliche Niederlage?

KIRCHMAYR_Eine Vision, die wir gerne 
umgesetzt hätten, aber damals nicht 

zur richtigen Zeit zustande gebracht 

haben, war, die Uno-Shopping zu kau-
fen. Das war vor zehn Jahren, als diese 
noch Stellenwert und Potential hatte. 
Heute ist es natürlich zu spät. Das war 
damals schon eine Niederlage für uns 
als Plus City, aber auch für mich per-
sönlich, da wir mit der Idee des „Sky-
train“ – einer Verbindung von Plus City 
und Uno-Shopping - etwas Einmaliges 
hätten entwickeln können.

Auch die Plus City war kein Selbstläufer, 
zu Beginn war es ein beinharter Über-

lebenskampf mit der Uno-Shopping 
und der Ausgang war ungewiss. Heute 
hängt die Plus City die Konkurrenz ab. 

Was ist Ihr Erfolgsrezept?

KIRCHMAYR_Die Welt befindet sich in 

einer Phase von dramatischen Verän-
derungen. Dafür bringen wir die richti-
gen Konzepte zur richtigen Zeit: näm-

lich „Shopping, Dining & Entertaining“ 
in einer modernen Einkaufs- und Frei-

zeitstadt. Dieses Konzept haben wir 
auch konsequent umgesetzt, und es 

kommt extrem gut an. Mittlerweile ha-
ben wir 45 Gastronomielokale im Haus, 
damit ist etwa jedes fünfte Geschäft im 
Gastronomiebereich. Gerade eben hat 
die L´Osteria zum ersten Mal in einem 
Shopping Center bei uns eröffnet. Als 

Trendsetter und Pionier sind wir aber 

clever genug, um nicht zu kopieren, 
sondern um zu kapieren. Was in Los 
Angeles funktioniert, muss nicht zwin-
gend in Linz funktionieren. 

Von wie vielen Einkaufszentren lassen 

Sie sich denn jedes Jahr inspirieren?

KIRCHMAYR_Überall dort, wo neue, 
innovative Entwicklungen stattfinden. 
Wenn ich zum Beispiel Urlaub in Sin-
gapur mache, hänge ich zwei Tage an 
und schaue mir alle Einkaufszentren an 

– und das mache ich sehr gerne. Wenn 

ich etwas Tolles entdecke, lasse ich 
mein Team kurzfristig nachkommen. In 
London habe ich zum Beispiel eine tolle 
Kuppel entdeckt, die sich mein Projekt-
team gleich am nächsten Tag angesehen 
hat. Learning from the best – obwohl 
wir mittlerweile selbst definitiv in der 
Champions League spielen.  Das sagen 
uns die Manager internationaler Marken, 
die tausende Filialen weltweit betreiben.

Auch das Projekt am Schillerpark 

wollen Sie zum Einkaufszentrum 
umbauen, schon jetzt gibt es aber
massive Proteste gegen das Projekt. 
Sind Sie optimistisch, dass es da 
noch eine Lösung geben wird?

KIRCHMAYR_Grundsätzlich bin ich 
nach wie vor sehr optimistisch, bei 

REDAKTION_VALENTIN LISCHKA

KREATIV DIREKTION_ALEXANDRA AUBÖCK

FOTOGRAFIE_MARIO RIENER

LOCATION_PLUS CITY

der Lentia City und Plus City war es 
ja am Anfang nicht anders. Was ich 
nur schwer verstehe, ist, warum jetzt 
schon Vereine dagegen gegründet 
werden, wo man noch nicht einmal die 
Konzepte kennt. Es gibt noch nicht ein-
mal konkrete Pläne, da man ja vorher 
zuerst Grundlagenforschung betreiben 
muss. Wir haben daher Probebohrun-
gen durchgeführt und werden Ver-
kehrs- und Lärmgutachten erstellen. 
Davor braucht man gar nicht darüber 
nachdenken, denn diese Grundlagen 
legen die Rahmenbedingungen fest. 
Wenn man etwas ordentlich macht, ge-
winnt man auch die Umgebung dafür. 
Es geht darum, Mehrwert zu schaffen. 
In der Lentia City wohnen 2.000 Men-
schen und 100 Prozent haben letztend-
lich unser Vorhaben unterschrieben, 
das Einkaufszentrum zu integrieren. 
Die Quadratmeterpreise der Wohnun-
gen haben sich seitdem von 1.500 Euro 
auf 3.000 Euro im Schnitt verdoppelt – 
eine klare Win-Win-Situation.

Weg von den Einkaufszentren und di-

rekt zu Ihnen: Woher kommt eigentlich 
die Motivation für all diese Dinge?

KIRCHMAYR_Wenn ich am Schiller-
park vorbei gehe, dann habe ich ein 
Bild vor mir, eine Vision. Diese Visio-
nen dann umzusetzen, das ist meine 
Motivation. 

Welche Visionen und Ziele haben 

Sie für die Zukunft?

KIRCHMAYR_Der Fokus liegt auf dem 
Schillerpark-Projekt. Wir müssen je-
doch auch den Erfolgskurs der Plus 
City und Lentia City weiterführen. Das 
ist eine Aufgabe, die man nicht un-
terschätzen darf. Man ist schnell ein-