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„Wir haben zu Beginn viele negative 

Reaktionen bekommen, wurden als 
Spinner bezeichnet. Die Leute haben 
gesagt, dass Stroh im Stall der Ver-
gangenheit angehört und das Konzept 
nicht funktionieren wird“, erinnert sich 
Florian Stadlmayr. Der 26-Jährige ar-
beitet Vollzeit am elterlichen Hof und 
wird diesen auch einmal übernehmen. 
Mittlerweile habe sich das Blatt aber 
gewendet, Familie Stadlmayr könne 
den Leuten den funktionierenden Be-
trieb zeigen und das Interesse dafür 
ist groß. 

Das steigende Interesse spürt auch 
die Firma Hütthaler. Mittlerweile mel-
deten sich fast 100 interessierte Land-
wirte. Wie viele davon Hütthaler noch 
unter Vertrag nehmen werde, hänge 
von der Nachfrage der Konsumenten 
ab. Diese war in den ersten Monaten 
sehr hoch, konnte zum Teil gar nicht 
erfüllt werden. Die Konsumenten 
müssen rund 25 Prozent mehr als für 
ein Produkt aus konventioneller Land-
wirtschaft bezahlen. Der Geschäfts-
führer ist überzeugt, dass die Öster-
reicher insgesamt stärker über die 
Herkunft ihres Fleisches nachdenken. 

„Billigprodukte werden vom Markt 

aber nicht verschwinden, Fleisch nach 

Tierwohl-Kriterien wird ein Teilbereich 

bleiben.“ In der Schweiz und in Eng-
land wird bereits seit einigen Jahren 
Fleisch von Tieren, die nach Tierwohl-
kriterien gehalten werden, verkauft, 
der Marktanteil liegt mittlerweile bei 
rund 30 Prozent. In Österreich ist die 
Firma Hütthaler Vorreiter, seit Anfang 
des Jahres gibt es auch das AMA-

Gütesiegel „Mehr Tierwohl“. Die Re-
gelungen bei der Marke „Hofkultur“ 
sind etwas enger gefasst. Martin Greßl 
von der Agrarmarkt Austria (AMA) 
prognostiziert auf längere Sicht einen 
Marktanteil von rund zehn Prozent 

Tierwohl-Fleisch in Österreich. 

Knapp vor Betriebsaus

Die Firma Hütthaler könnte die 
Schlachtkapazitäten für Produkte 
nach Tierwohl-Kriterien noch fast ver-
doppeln. Von den aktuell 25 Partnerhö-
fen bekommt Hütthaler jährlich 22.000 
Schweine. Rinder werden derzeit nur 
vom Musterhof geliefert, es werde 
aber bald eine Erweiterung geben. Die 
Bauern haben eine Abnahmegaran-
tie der Tiere für fünf Jahre. Hütthaler 
zahlt zum üblichen Preis, welcher sich 
an der Schweinebörse orientiert, einen 

Zuschlag und gleichzeitig gibt es einen 

Mindestpreis und somit eine Börsen-
preisabsicherung. „Die Landwirte be-
kommen im Jahresdurchschnitt rund 
30 Prozent mehr als üblich bezahlt“, 
sagt Hütthaler. Dazu Stadlmayr: „Die 
Mehrarbeit wird bezahlt.“ Die Span-
ne für Landwirte werde immer knap-
per, das Projekt von Hütthaler sei 
laut Stadlmayr eine Möglichkeit, dem 
Preisdruck zu entkommen. Laut 
Hütthaler seien acht von den 25 Part-
nerbetrieben knapp vor dem Betriebs-
aus gestanden: „Die junge Generation 
wollte den elterlichen Hof nicht über-
nehmen. Erst mit unserem Projekt 
haben sie für sich eine Zukunft in der 
Landwirtschaft gesehen und es wurde 
in den Hof investiert.“_

„Unsere 

Partnerbetriebe

 

bekommen im

 

Jahresdurchschnitt

 

rund 30 Prozent mehr

 

als üblich bezahlt.“

Florian Hütthal

er

Geschäftsführ

er, Hütthaler