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GRETA BACH,
SCHÜLERIN, 16 JAHRE
LINA EBMER,
SCHÜLERIN, 16 JAHRE
BERNHARD
BRAUNSBERGER
LANDWIRT, ÜBERNAHM
2014 DEN ELTERLICHEN
SCHWEINEZUCHTBETRIEB
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Warum haben Sie sich dazu
entschlossen, dieses Amt anzutreten
?
STELZER
_
Weil ich unser Land
weiterentwickeln und an die Spitze 
führen möchte. Oberösterreich und 
die Menschen, die hier leben, liegen 
mir am Herzen. Ich habe eine Vision 
von einem Oberösterreich, das 
wirtschaftlich noch erfolgreicher ist, 
mit noch mehr Arbeitsplätzen und noch 
mehr Wohlstand. Die Oberösterreicher 
sollen auch in Zukunft zufrieden leben 
und stolz auf ihr Land sein können. 
Oberösterreich soll ein Anziehungspunkt 
in Österreich und Europa werden. Die 
Menschen sollen hier Möglichkeiten 
haben, die ihnen andere Länder nicht 
bieten können.
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Sind Sie der Meinung, dass die
derzeit sichtbaren Tendenzen 
zum Rechtspopulismus in Europa 
auch eine Gefahr für die Jugend in 
Oberösterreich darstellen? Wenn ja, 
haben Sie Maßnahmen vorgesehen, 
um die Jugendlichen hierzulande über 
die Entstehung und die Auswirkungen 
des Rechtspopulismus aufzuklären
?
STELZER
_
Eine Tendenz zum
Rechtspopulismus ist sicher auch 
unter Oberösterreichs Jugendlichen 
spürbar. Ein Grund dafür ist bestimmt, 
dass auch Jugendliche verängstigt 
und verunsichert sind. Ich sehe einen 
Lösungsansatz darin, diese Sorgen und 
Ängste offen anzusprechen und darauf 
einzugehen, aber auch in Aufklärung 
und Bildung, etwa mit einem eigenen 
Schulfach politische Bildung. 
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Viele junge Menschen übernehmen
den elterlichen Betrieb nicht mehr. 
Wie will Ihre Politik den Jungbauern 
den Einstieg in die Landwirtschaft 
wieder attraktiver machen
?
STELZER
_
Zunächst, die Bauern sind
mir wirklich ein großes Anliegen. 
Darum ist es mir wichtig, dass die 
oberösterreichische Agrarpolitik ein 
verlässlicher Partner ist, der die Bauern 
begleitet und unterstützt.
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Die Rede ist immer von landwirt-
schaftlichen Familienbetrieben, 
man ist stolz auf die heimische 
kleinstrukturierte Landwirtschaft. 
Um wirtschaftlich zu bleiben, sind die 
Betriebe aber zunehmend gefordert 
zu wachsen. Wie passt das zusammen? 
Welche Maßnahmen werden dagegen 
unternommen
?
STELZER
_
Im europäischen Vergleich
ist die heimische Landwirtschaft 
immer noch klein strukturiert. Mir 
ist auch bewusst, dass viele kleine 
Betriebe nur mit sehr viel Idealismus 
weitergeführt werden können. Das ist 
diesen Bauern sehr hoch anzurechnen. 
Wir arbeiten seit Jahren an einer 
Bewusstseinsbildung für den Wert von 
heimischen Lebensmitteln und die 
Bedeutung der Landwirtschaft für die 
Pflege unserer Kulturlandschaft.  Diese 
Maßnahmen gilt es zu verstärken, 
aber gerade auch der Handel muss 
hinsichtlich seiner Preispolitik in die 
Pflicht genommen werden.
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Sprechende Schweine und
lila Kühe: Wie will Ihre Politik 
für ein realistischeres Bild der 
Landwirtschaft sorgen
?
STELZER
_
Auch hier ist es wieder
Bewusstseinsbildung, die schon bei den
Jüngsten ansetzen muss. Die Kinder
müssen schon früh den Bezug zum 
Lebensmittel und zur Landwirtschaft 
lernen. Ich werde mich für einen 
diesbezüglichen Schwerpunkt an den 
Pflichtschulen einsetzen. 
„Oberösterreich soll
ein Anziehungspunkt
in Österreich und
Europa werden. Die
Menschen soll
en hier
Möglichkeiten haben,
die ihnen ander
e Länder
nicht bieten können.“
Thomas Stelzer
OÖ-Landeshauptmann