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den Dateien noch per Mail hin- und her-
geschickt, das war unübersichtlich und 
kostete Zeit. Nun läuft die Abwicklung 
flüssig und einfacher. Je nach Berechti-
gung kann auf Daten zugegriffen werden, 
nicht nur andere Marketing-Abteilungen, 
sondern auch Händler oder Journalisten 
können auf ihrer eigenen Ebene unkom-
pliziert auf Dateien zugreifen. „Vor zwei 

Jahren haben uns unsere Märkte sehr 

gefordert, weil ständig Broschüren oder 
Videos angefordert wurden“, erinnert sich 
Mouton, „nun ist es umkehrt: Durch das 
neue System können wir Content schon 
im Vorhinein verfügbar machen und die 
anderen Stellen können selbstständiger 
agieren.“

Optimierung ist nie 

abgeschlossen 

Insgesamt ein Jahr dauerte die Vorbe-
reitung auf die Umsetzung des neuen 
Management-Systems. „Zuerst muss 
man den gegenwärtigen Prozess genau 
kennenlernen, denn wenn man von ei-
ner falschen Ausgangssituation ausgeht, 
kommen Fehler auf“, weiß Lindinger. 

Anfangs müsse evaluiert werden, welche 
Stärken und Schwächen die aktuelle Ar-

beitsweise habe. Er analysierte die Vor-
gänge und einzelnen Stationen bei Mar-
keting-Prozessen bei Case IH. „Dabei 

das Unternehmen Case IH schon vorher 
genau kannten und deswegen nicht bei 
Null anfangen mussten“, erklärt Lindin-
ger, „wenn man schon vorher Einblick 
in die Prozesse hat, ist es viel leichter, 
gleich merkliche Resultate zu erzielen.“  
Gegenseitiges Vertrauen bei solchen 
Optimierungsprozessen sei unabdingbar. 

„Ohne die Mithilfe des Unternehmens 

selbst und eine ganz enge, intensive Ko-
operation funktioniert das nicht.“

Je größer und internationaler das Un-

ternehmen, desto wichtiger sei die Pro-
zessoptimierung im Marketing und ein 
zentrales Asset-System. „Den größten 
Effekt gibt es sicher bei einer komple-
xen Vertriebsstruktur und vielen unter-
schiedlichen Märkten, so kann durch 
Standardisierung am meisten Komple-
xität herausgenommen werden“, sagt 
Lindinger. Die Grenze zieht er bei großen 
KMUs: Darunter sind die Unternehmen 
zu klein und die Prozesse zu wenig auf-
wendig, um Systeme wie jenes von Case 
IH rentabel zu machen. Für den Trakto-
renhersteller dürfte sich die Umstellung 
auf jeden Fall gelohnt haben. „Wir haben 
jetzt viel mehr Zeit, die wir in andere 
Kanäle wie etwa Facebook investieren 
können, dadurch dass wir unsere Haus-
aufgaben schneller als früher erledigen 
können“, sagt Mouton._

CONQUEST WERBEAGENTUR

Die Leondinger Werbeagentur wird von Klaus Lindinger in zweiter Generation 

geführt und ist auf technische Unternehmen spezialisiert. Insgesamt zwölf Mit-

arbeiter entwickeln Strategien. Lindinger setzt auf intensive Kundenbindung: 

„Unser Ziel sind lange Geschäftsbeziehungen und enger Kontakt zum Kunden.“

Man darf sich nicht erwarten, 

dass man heute eine 

Optimierung beschließt und 

morgen perfekt aufgestellt ist.

KLAUS LINDINGER

Geschäftsführer, Conquest Werbeagentur

ist ein kompliziertes, dichtes Netz von 
unterschiedlichen Stationen herausge-
kommen“, sagt Lindinger. Kein Wunder, 
spielen doch bei Marketingprozessen 
zahlreiche Teilnehmer mit, nicht nur die 
Werbeagentur und der Auftraggeber, 
sondern auch Übersetzungsagenturen, 
Märkte, Journalisten, Fotografen, Dru-
ckereien, Endkunden und Vertriebsnetz-
werke.

Generell sei es ein schwerer Fehler, bei 
der Prozessoptimierung zu ungeduldig 
zu sein. „Man darf sich nicht erwarten, 
dass man heute eine Optimierung be-
schließt und morgen perfekt aufgestellt 
ist, das braucht eine Vorlaufzeit“, erklärt 
der Geschäftsführer. Und: Prozessopti-
mierung ist nie mit einem bestimmten 

Tag X abgeschlossen. Ständig müsse 

der Prozess an neue Zielgruppen und 
technologische Möglichkeiten adaptiert 
werden. Insgesamt dauerte der Um-
stieg bei Case IH auf das neue System 
ein komplettes Jahr. Die meisten Märkte 
arbeiteten zwar schon nach zwei Mona-
ten problemlos mit dem neuen System. 

„Ein Land hat aber ein lokales Content-

Management-System verwendet, da war 
es etwas komplizierter und wir mussten 
erst Überzeugungsarbeit leisten“, er-
innert sich Mouton und lacht. „Großer 
Vorteil des Projekts war es, dass wir