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# 01
Oder eben zu Ihrer Zielgruppe. Denn
eines gilt im Marketing immer, egal
welche Technik oder welcher Kommu-
nikationskanal zum Einsatz kommt:
„Wenn ich zur Kommunikation nicht diesel-
ben Kanäle wie meine Zielgruppe nutze,
dann hilft mir das beste Video nichts“, gibt
Paul Lanzerstorfer, CEO bei Pulpmedia,
zu bedenken. Es gehe also zuallererst da-
rum, sich mit seinem Produkt auseinan-
derzusetzen, dessen Nutzen sowie Image
herauszufinden, um dann zu entscheiden,
wen man mit dem Video erreichen möchte.
„Einen Fünfzehnjährigen spricht man na-
türlich ganz anders an als einen 35-Jähri-
gen, eine Mutter anders als einen Rentner.
Je genauer ich mich mit dem Produktnut-
zen beschäftigt habe, desto besser lässt
sich das Video planen und die Zielgruppe
erreichen“, so Lanzerstorfer. Das Wis-
sen, wo sich verschiedene Zielgruppen
im Netz bewegen, ist einer der wichtigs-
ten Erfolgsfaktoren einer Online-Medien
Agentur. Aber nicht nur das „Wo“ spielt
eine entscheidende Rolle, auch das „Wie“.
„Man muss wissen, für welche Kanäle man
das Video produziert, weil es verschiedene
technische Voraussetzungen zu beachten
gibt“, erklärt Robert Bogner. Galt früher
etwa, dass ein Video zur Hälfte vom Ton
lebt, muss es heute auch ohne funktionie-
ren, denn Plattformen wie Facebook oder
Instagram sind vor allem optische Medien,
die meist tonlos genutzt werden. „Außer-
dem kommt jetzt auch das Hochformat
hinzu – das war früher ein absolutes No-
Go und ist mit Snapchat sowie Instagram
plötzlich salonfähig geworden.“ Übrigens,
wo wir schon beim Thema Zielgruppe
sind: Sie wollen die Generation 50-Plus
erreichen und sind deshalb überzeugt, auf
Online Marketing verzichten zu können?
„Auch wenn diese Generation vielleicht
nicht durchgehend ein Facebook-Profil
hat, so gibt es kaum noch jemanden, der
Youtube nicht als Suchmaschine nutzt, um
die Lösung zu einem Problem zu finden,
etwa die Anleitung zu einer Anwendung
oder Montage“, ist Bogner überzeugt.
Finden Sie heraus,
welcher Weg wirklich
nach Rom führt.
# 02
Oder anders ausgedrückt: Online
Videos sollen keine Werbespots sein!
Weil man bekanntlich Äpfel nicht mit
Birnen vergleichen sollte, will Bogner
auch nicht gern den Vergleich zwischen
Online Videos und Fernsehspots ziehen.
Obwohl sich diese von der Produktion
an sich nicht wesentlich unterschei-
den: „Technik, Kamera, Licht, Maske und
Schauspieler kommen meist in beiden
Fällen ähnlich zum Einsatz. Der Unter-
schied ist natürlich der, dass jeder, der
ein Handy mit einer Kamera hat, ein
Online-Video produzieren kann“, erklärt
sein Geschäftspartner Lanzerstorfer. Der
wirklich große Unterschied liege aber
darin, dass Online-Videos einen Nut-
zen schaffen müssen, sonst werden sie
schlichtweg nicht konsumiert. „Einen
Werbespot kann man 100mal vorspie-
len, irgendwann werden die Leute schon
glauben, dass es das beste Parfum ist.
Online habe ich die Chance nur einmal.“
Wenn der User keinen Mehrwert findet,
Märchen waren
gestern. Geschichten
sind heute.
und sei dieser einfach nur gute Unterhal-
tung, dann werde er den Film nie wieder
ansehen. Nicht umsonst habe ein Drit-
tel aller User einen Ad-Blocker – Wer-
bung wird als störend empfunden und
will nicht freiwillig gesehen werden. „Ich
muss mir als Unternehmen also über-
legen, wie ich für die Leute etwas Rele-
vantes schaffe und die Antwort darauf ist
Content Marketing, zum Beispiel in Form
von Content Videos“, so die beiden Online
Marketing-Experten. Während also Fern-
sehspots aufgedrängt werden können,
müssen Online Videos ein Benutzerer-
lebnis oder einen Nutzen schaffen. „Der
Versuch, einen Fernsehspot ins Internet
zu verlagern, scheitert aber auch schon
daran, dass es online ein anderes For-
mat braucht“, erklärt Bogner. Im Inter-
net sollte zum Beispiel eine Interaktion
mit dem Benutzer stattfinden – am Ende
des Films kann der User zum nächsten
Schritt geführt werden.
Robert Bogner (links) und Paul Lanzerstorfer wissen,
worauf es bei Online Marketing ankommt.