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WENN MAN DEN WALD VOR 

LAUTER BÄUMEN NICHT SIEHT

Österreich liegt im Spitzenfeld der waldreichsten Länder der 
EU: 48 Prozent der Gesamtfläche Österreichs sind mit Wald 

bedeckt. 82 Prozent davon sind in Privatbesitz. Beim 

Wald 

wird oftmals von der Sparkasse der Bauern gesprochen: 

Für größere Investitionen wird geschlägert. Wie der Wald 

nicht nur anlassbezogen, sondern langfristig bewirtschaftet 
werden kann, um ihn vor lauter Bäumen nicht zu übersehen, 
erklären Forstwirte der 

Firma Silvana Forst und Agrar.

REDAKTION_SABRINA KAINRAD

ILLUSTRATION_ALEXANDRA AUBÖCK

FOTOGRAFIE_MARIO RIENER

ZAHLENGRAFIK_MARTIN ANDERL

QUELLEN_European Forest Institut, Eurostat, 

Firma Silvana, pro:Holz Arbeitsgemeinschaft der 

österreichischen Holzwirtschaft

Waldfläche

Der Strukturwandel in der Landwirt-

schaft führt auch zu einer Veränderung 

bei den Waldbesitzern. Es werden laufend 

mehr Laien zu Waldbesitzern – so genann-

te „urbane Waldbesitzer“. Diese haben weder 

die nötige Zeit, noch das Wissen, um ihren Wald 

selbst zu bewirtschaften. „Die Forstwirtschaft wird 

daher in immer professionellere Bahnen gelenkt, die 

Arbeiten mehr und mehr von Firmen erledigt“, weiß 

Forstwirtschaftsmeister Mario Ensmann. Er leitet ge-

meinsam mit Forstwirt Wolfgang Plessl den seit Anfang 

des Jahres bestehenden Forstbetrieb Silvana mit Sitz in 

St. Pantaleon, der als forstlicher Komplettanbieter tätig 

ist. Inhaber ist Karl Hasenöhrl, Eigentümer der gleichna-

migen Firma im Tief- und Straßenbau. Hasenöhrl ist be-

geisterter Jäger und nutzte 2007 die Gelegenheit, ein 600 

Hektar großes Waldstück in den Donauauen zu kaufen, das 

er zuvor gepachtet hatte. Der mittlerweile auf 750 Hekt-

ar angewachsene Waldbesitz im Most- und Mühlviertel 

wurde für die private Bewirtschaftung zu groß und damit 

entstand die Idee für die Gründung von Silvana. Von der 

Konkurrenz hebe man sich durch das Komplettangebot 

ab: „Viele Forstbetriebe bieten nur Holzschlägerungen 

an, wir übernehmen auf Wunsch die Bewirtschaftung 

über das gesamte Jahr und sind dabei als kleiner, 

privater Betrieb sehr flexibel.“ Der Wald braucht 

eine ständige Pflege und Bewirtschaftung, da-

mit er langfristig wirtschaftlich verwendbar 

ist: „Wenn jeder seine Arbeitsstunden und 

das Sicherheitsrisiko dabei genau be-

rechnet, zahlt sich bei vielen die ei-

gene Bewirtschaftung auch gar 

nicht mehr aus.“

48 % 

der Gesamtfläche Öster-

reichs sind mit Wald 

bedeckt. Das sind 4 

Millionen Hektar bei einer 

heimischen Gesamtfläche 

von 8,4 Millionen Hektar.

4 PROZENT

der weltweiten 

Waldflächen 

befinden sich 

in der Europäi-

schen Union.

4%

Nur

der 

EU-Wälder 

sind 

vom 

Menschen 

unberührt

Forst-

wirtschaft

Umso wichtiger sind 

gut ausgebildete Leu-

te für die Arbeit im Wald. 

Wolfgang Plessl, der bei 

Silvana für Waldbewirtschaf-

tung, Einsatzleitung, Holzhan-

del und Technische Planung 

zuständig ist, hat Forstwirt-

schaft an der Universität für Bo-

denkultur (BOKU) in Wien stu-

diert und erste Berufserfahrung 

bei den Bundesforsten gesam-

melt. Betriebsleiter Mario Ens-

mann hat die Forstwirtschafts-

meisterprüfung absolviert und 

schließt gerade den Universi-

tätslehrgang Jagdwirt an der 

BOKU ab. Insgesamt sind 

bei Silvana vier Mitarbeiter 

angestellt, weitere Leute 

werden je nach Bedarf 

von der Firma Ha-

senöhrl Bau ge-

least. 

des BIP der EU stellt 

der Forstsektor 

(Forstwirtschaft, Holz- 

und Papierindustrie) 

etwa dar. 

1 %

2,6

Rund

Millionen Menschen 

arbei-

ten EU-weit im Forstsektor

Die Berufsgruppe hat eine 

der 

höchsten Unfallraten 

bei den Arbeitnehmern in 

Österreich. 

Holzernte und Holzhandel

Silvana erledigt für ihre Kunden nicht nur die 

Holzernte, sondern übernimmt bei Bedarf 

auch die Vermarktung. Denn bei größe-

ren Holzmengen könne ein besse-

rer Holzpreis erzielt wer-

den, so Plessl.

Von der 

Holzernte 

gehen in die 

Sägeindustrie

53 %

,

18 %

gehen in die 

Papier-, 

Platten- und 

Zellstoff-

Industrie und

29 %

.

in die

energetische

Nutzung