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INVESTITIONEN TROTZ RUSSLAND-KRISE

Die Zustände für ausländische Firmen in Russland werden nicht mehr zurückkommen. Der Höhenflug der 
Wirtschaft ist vorbei: Ein jährliches Wachstum von bis zu zehn Prozent wird es nicht mehr geben. Und doch 
gibt es 

große Chancen für ausländische Investoren, weiß Dietmar Fellner, Wirtschaftsdelegierter in 

Russland. Er rät heimischen Firmen, sich die Entscheidung vom Backgrundstoff-Hersteller Backaldrin zum 
Vorbild zu nehmen.

Es gibt Siedlungen ohne Straßenverbin-
dungen und auch die Eisenbahn fährt 
nicht hin. Manche Dörfer sind nur zwei 
Mal im Jahr für einen kurzen Zeitraum 
auf dem Landweg erreichbar. Im Som-
mer sind die Straßen einige Wochen 
befahrbar und im Winter kann man auf 
den zugefrorenen Flüssen hinfahren. 
Willkommen im flächenmäßig größten 
Staat der Erde: Russland. Mit elf Pro-
zent der Fläche der gesamten Welt ist 
Russland fast so groß wie Europa und 
Australien zusammen. Es gibt eine 
durchschnittliche Bevölkerungsdichte 
von 8,3 Einwohnern pro Quadratkilome-
ter. Zum Vergleich: In Österreich wohnen 
je Quadratkilometer rund 104 Einwoh-
ner. Russland ist mit circa 144 Millionen 
Einwohnern auf etwa siebzehn Millionen 
Quadratkilometern einer von den welt-
weit am dünnsten besiedelten Flächen-
staaten. Es sind fast alle Klima- und elf 

Zeitzonen vorhanden. Russland hat 85 

lokale Regionen.

„Das Land ist riesengroß und bietet wun-

derbare Möglichkeiten sich wirtschaft-
lich zu betätigen“, sagt Dietmar Fellner. 
Er ist seit 2008 als Wirtschaftsdelegier-
ter in Russland. Seine Aussage kommt 
angesichts der aktuellen wirtschaftli-
chen Lage ein wenig überraschend. Der 

Verfall des Ölpreises, die Abwertung 
des Rubels und die Sanktionen seitens 
der USA und der EU machen dem Land 
zu schaffen. Nach einem durchschnitt-
lichen Wirtschaftswachstum von rund 
sieben Prozent zwischen 2000 und 2013 
kam es zu einem extremen Einbruch. 
Die Russen erlitten durch die erhöhte 
Inflation Einkommenseinbußen von bis 
zu zehn Prozent. Auch wenn „die para-
diesischen Zustände von 2000 bis 2013 
nicht mehr kommen“ werden, gebe es 
Anzeichen für einen Wirtschaftsauf-
schwung, so Fellner. Der Internationale 
Währungsfonds (IWF) sagt Russland für 
2017 ein Plus des BIP von rund einem 
Prozent voraus. Im vergangenen Jahr 
ist das BIP noch um 3,7 Prozent gesun-
ken, heuer soll das Minus 1,2 Prozent  
betragen. 

Keine große Flucht

Die russische Politik habe sich in der Zwi-
schenzeit auf einen Ersatz der von den 
russischen Gegensanktionen betroffenen 
landwirtschaftlichen Produkte einge-
stellt. Es seien andere Lieferquellen er-
schlossen worden und man habe kräftig 
in eigene Produktionsstätten investiert. 
Es gebe auch bereits erste, große Erfol-
ge. In den vergangenen zwei Jahren sind 

REDAKTION_SABRINA KAINRAD

FOTOGRAFIE_BACKALDRIN, AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA 

ILLUSTRATION_ALEXANDRA AUBÖCK