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Es ist ein völliger Irrglaube, 

dass man die Asylberechtigten 

auf dem Arbeitsmarkt 

integrieren kann.

MANFRED HAIMBUCHNER
LH-Stellvertreter und 
FPÖ-Chef in Oberösterreich

WORDRAP

mit Manfred Haimbuchner.  

Willkommenskultur_ein völlig utopischer Begriff. Für Leute, die sich 

nicht legal in unserem Land aufhalten, brauchen wir eine Abschiedskultur. 

Integration_ist keine Bringschuld des Staates, sondern hier haben sich 

Migranten, die zu uns kommen, äußerst zu bemühen.

Terror_in den Feuern des Terrors verbrennen gerade die 

Multikulti-Märchen der Linken. 

Sozial_ein vielfach falsch verstandener und demagogisch verwendeter 

Begriff. Richtig benutzt: Hilfe für Menschen, die sich unverschuldet 

in einer schwierigen Situation befinden. 

Gutmensch_bin ich keiner und ist das Gegenteil von guter Mensch. 

Religion_spielt in den westlichen Ländern betreffend dem Christentum 

eine immer geringere Rolle, wogegen für Einwanderer aus dem 

arabischen Bereich Religion zum Teil ein politischer Kampfbegriff ist. 

Kulturschock_haben manche Reisende nach einem längeren 

Auslandsaufenthalt.

Inländerkriminalität_gibt es auch.

Reiselust_verspüre ich noch immer, auch wenn der Terror diese ein 

wenig einschränkt. 

meinderat sitzen, erfüllt die 1,5 Prozent 

Asylquartiersplätze im Verhältnis zur 

Bevölkerungsanzahl nicht und beher-
bergt keinen einzigen Flüchtling.

HAIMBUCHNER_Es ist kein Gesetz, dass 
wir eine Quote zu erfüllen haben. Das 
Durchgriffsrecht des Bundes gegenüber 
den Ländern und der Länder gegenüber 
den Gemeinden ist höchst undemokra-
tisch. Es gibt auch keine Möglichkeit in 
meiner Heimatgemeinde und die Vertei-
lung von Flüchtlingen innerhalb von Ös-
terreich löst kein einziges Problem. 

Waren Sie schon einmal in einer 

Flüchtlingsunterkunft?

HAIMBUCHNER_Ich war noch nie in ei-
ner Flüchtlingsunterkunft, weil ich muss 
Politik für die Österreicher machen. Die 
Welcome-Refuges-Fraktion ist eh massiv 
vertreten, es muss noch Leute geben, die 
sich in erste Linie für die heimischen Fa-
milien einsetzen und das tue ich. Ich sage 
das beinhart. 

Was bedeutet Integration für Sie persön-

lich? Welche Integrationsmaßnahmen 
sind am dringendsten notwendig?

HAIMBUCHNER_Für mich ist der wich-
tigste Punkt, dass diese illegale Einwande-
rung gestoppt wird. Die Leute kommen aus 
sicheren Drittstaaten. Der zweite Punkt ist, 
dass Asyl nur etwas auf Zeit ist. Sobald in 
den Krisenregionen wieder Ruhe und Si-

cherheit herrscht, müssen die geflüchte-
ten Leute zurückgeführt werden. Davon 
muss man die Leute unterscheiden, die 
politisch verfolgt werden. Drittens müssen 
sich diejenigen, die einen Daueraufenthalt 
und rechtskräftig Asyl zugesprochen be-
kommen haben, bewusst sein, dass sie 
ihre Kultur und ihre Lebensart nicht in 
einer Parallelgesellschaft weiterführen 
können. Sie müssen sich anpassen und 
mit unserem Staat und unseren Werten 
identifizieren. Leute, die sich tatsächlich 
bemühen, sollen dableiben dürfen – unab-
hängig von Asyl auf Zeit. Aber wir wissen, 
dass dies 80 Prozent von denjenigen, die 
auf Grund des aktuellen Flüchtlingsstro-
mes zu uns kommen, nicht tun. Integra-
tionsprobleme gibt es insbesondere mit 
Personen aus islamischen Ländern. Die 
jungen Leute müssen selbst wissen, dass 
man sich bei uns an Gesetze zu halten hat. 
Wir sollen uns nicht vormachen, dass die 
Leute unbeschriebene Blätter sind und 
sie nur genug Kurse machen müssen und 
dann gelingt die Integration. Alle Men-
schen haben die gleiche Würde, aber alle 
sind auch unterschiedlich. Menschen, die 
aus völlig anderen Kulturkreisen kommen 
sind anders geprägt. Man kann Menschen 
sehr schwer beibringen, sich in einem 
anderen Staat, in dessen Kultur und Wer-
tegesellschaft einzubringen. Bildung ist 
nur ein gewisser Erfolgsfaktor, weil die 
Leute geprägt sind von Herkunft, Familie, 

Religion und Kultur und anders denken. 
Deswegen werden Lehrer oder Psycho-
logen das Problem nicht lösen können. 
Es braucht einen starken Staat, der alle 
Rechtsverstöße beinhart sanktioniert und 
zeigt, wenn du dich in diesem Land nicht 
rechtskonform verhältst, bekommst du 
keine Sozialleistung. Und dann geht es 
wieder zurück in die Heimat oder in ein 
Land, das diese Leute aufnimmt. Es ist die 
absolute rechtsstaatliche Härte des Staa-
tes gefragt. 

Experten befürchten aber, dass Asyl auf 
Zeit die Integration erschweren würde. 

HAIMBUCHNER_Das sind jene Experten, 
die davon leben, dass möglichst viele Leu-
te zu uns kommen und dass man ihre Ver-

eine und Organisationen unterstützt. 

Integrationslandesrat Rudi Anschober 
von den Grünen hat als Ziel genannt, 
dass 75 Prozent der Asylberechtigten in 

Oberösterreich nach zehn Jahren eine 

Arbeit haben – ist das realistisch? 

HAIMBUCHNER_Mein Ziel ist, dass 75 Pro-

zent der Asylberechtigten möglichst bald 

wieder in die Heimat zurückgeführt werden, 
wenn es dort wieder sicherer geworden ist. 
Das ist der Unterschied zu Landesrat An-

schober, dass die Grünen und die Sozialis-
ten hier neue Wählergruppen erschließen 

wollen und ich mich für die Sicherheit in 
diesem Land einsetze. Ich bin sogar bereit, 
Geldmittel für den Wiederaufbau vor Ort für 
Schulen und die Infrastruktur einzusetzen. 
Ich halte es für fatal, dass man die finanzi-

ellen Mittel für Flüchtlingslager im Libanon 
massiv gekürzt hat – dieser Punkt ist wohl 
der einzige, der mich mit dem Kollegen 
Anschober verbindet. Aber es ist ein völ-
liger Irrglaube, dass man diese Leute auf 
dem Arbeitsmarkt integrieren kann. Klar 
spricht Herr Anschober von den nächsten 
zehn Jahren, denn da gibt es ihn politisch 
nicht mehr. Leute in der Politik setzen sich 
oft Ziele, die dann nicht mehr überprüfbar 
sind. Bei mir ist es überprüfbar, denn ich 
bin noch ein paar Jahre in der Politik.