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Das ist die Idee eines Kernstückes von
Industrie 4.0, der „Factory“ – der intelli-
genten Fabrik, wo sich Fertigungsanlagen
und Logistiksysteme weitgehend ohne
menschliche Eingriffe selbst organisieren.
„Was vor wenigen Jahren noch sehr visio-
när geklungen hat, ist mit heutiger Technik
bereits umsetzbar“, sagt Reinhard Nagler,
Sales Manager von Kuka Roboter CEE mit
Sitz in Linz. Der deutsche Roboter- und
Anlagenbauer mit weltweit über 12.000
Mitarbeitern gilt als Vorreiter in der Robo-
tik und Automationstechnologie. Als ak-
tuelle Herausforderungen für die Umset-
zung der Fabrik der Zukunft nennt Nagler
die Standardisierung der Kommunikation
zwischen vorhandenen Maschinen und
den Umgang mit der riesigen Datenmenge
– Stichwort Big Data. Kuka sei Mitglied in
allen maßgeblichen internationalen Inter-
Den steinigen Weg haben wir
schon hinter uns – das Ziel von
Industrie 4.0 ist in Reichweite.
REINHARD NAGLER
Sales Manager, Kuka Roboter CEE
BEZAHL
TE ANZEIGE
Mechatronik-Cluster der
OÖ. Wirtschaftsagentur
Business Upper Austria entwickelt Reifegradmodell.
Industrie 4.0: Fitness-Check
für Unternehmen
Advanced Manufacturing, Industrie 4.0 –
jedes (Produktions)-Unternehmen muss
sich heute mit diesen Themen ausein-
andersetzen. Offen bleibt dabei oft die
Frage, wie erfolgreich man damit schon
ist. Hier schafft das „Reifegradmodell
Industrie 4.0“, das vom OÖ. Mechatro-
nik-Cluster in Zusammenarbeit mit dem
Institut für Intelligente Produktion der
FH OÖ/Campus Steyr entwickelt wur-
de, Klarheit. Es misst anhand der drei
Dimensionen Daten, Intelligenz und Di-
gitale Transformation die „Industrie-4.0-
Reife“ und unterstützt die Unternehmen
dabei, Verbesserungspotenziale zu fin-
den und zu realisieren. „Man kann sich
das Reifegradmodell als Navigationssys-
tem vorstellen. Das Unternehmen legt
ein Entwicklungsziel fest und wird unter-
DETAILS UND
BERATUNG ZUM
REIFEGRADMODELL
www.mechatronik-cluster.at
OÖ. WIRTSCHAFTS-
AGENTUR BUSINESS
UPPER AUSTRIA
www.biz-up.at
FOTO_FOTO STROBL
DIE AUTOMATISIERTE
FABRIK DER ZUKUNFT
essensvertretungen und Gremien um die
Standardisierung voranzutreiben und hat
sich am Silicon-Valley-Start-up Nebbiolo
Technologies beteiligt, das als Pionier in
Sachen Fog Computing gilt. Diese Techno-
logie ist essentiell für das Datenhandling.
Kuka ist im Zusammenhang mit Industrie
4.0 auch stark im Bereich Sensitive Robo-
tik aktiv und hat mit dem „LBR iiwa“ den
ersten industrietauglichen sensitiven Ro-
boter im Programm. In den nächsten Jah-
ren werde es im Bereich Robotik erhebli-
che Weiterentwicklungen geben - so soll
etwa die Bedienung wesentlich einfacher
werden. „Es werden nach und nach die
fehlenden Puzzlesteine ergänzt“, so Nag-
ler über den Fortschritt im Bereich Indus-
trie 4.0 bei Kuka. Den steinigen Weg habe
man aber schon geschafft: „Das Ziel ist in
Reichweite.“_
Das Werkstück wird an einem Ende der Produktionshalle in die Fertigung
entlassen, kommt am anderen Ende fertig produziert
nach den
Wünschen der Kunden wieder raus. Es sucht sich selbstständig den
Weg durch die Halle, erkennt welche Maschinen ausgelastet sind.
stützt, den besten Weg dorthin zu finden“,
erklärt Werner Pamminger, Geschäfts-
führer von Business Upper Austria.
Unternehmen
erhalten konkrete
Maßnahmenvorschläge
Befragungen in oö. Produktionsunterneh-
men haben gezeigt, dass das Thema In-
dustrie 4.0 zwar als künftiges Wachstums-
feld, aber noch zu wenig als möglicher
Erfolgsfaktor gesehen wird. Da setzt das
Reifegradmodell an: In einem Workshop
mit Experten des Mechatronik-Clusters
werden die Potenziale im Unternehmen
identifiziert und daraus konkrete Maß-
nahmenvorschläge zur Verbesserung der
Industrie 4.0-Reife abgeleitet.