16

VOLLGAS IN DIE ZUKUNFT

Die Autobranche steht vor gravierenden Veränderungen. Digitalisierung, Industrie 4.0 und alternative 
Antriebskonzepte sind die großen Themen, denen sich die Betriebe des automotiven Sektors jetzt 
stellen müssen. Der

 Zulieferkonzern Miba macht dies mit einer klaren Digitalisierungsstrategie. 

Vorstandsvorsitzender Mitterbauer über die dabei auftretenden Herausforderungen und was das 
Unternehmen bald mit Google und Facebook gemeinsam hat.

REDAKTION_SABRINA KAINRAD

ILLUSTRATION_AKLEXANDRA AUBÖCK

FOTOGRAFIE_MARIO RIENER, KUKA

WACHSTUM

MITTELSTAND

HERAUSFORDERUNG 

WIRTSCHAFT 4.0

Gleitlager sind ein sehr lebenskritischer 

Teil in einem Motor und können einen 

Motorschaden verursachen, wenn die Le-
bensdauer überschritten wird. Passiert 
das etwa bei einem Containerschiff auf 
dem offenen Meer, sind die Reparatur-
kosten enorm. Wenn man das Lager aber 
noch vor dem Ende seiner Lebensdauer 
und damit zu früh auswechselt, werden 
ebenso unnötige Kosten verursacht. Digi-
talisierung und Industrie 4.0 bieten genau 
da Chancen, spricht F. Peter Mitterbauer, 
Vorstandsvorsitzender der Miba AG, über 
ein aktuelles Forschungsprojekt. Dabei 
versuche man, einen Sensor einzubauen, 
der rechtzeitig über das bevorstehende 
Ende der Lebensdauer informiert. Die 
Miba bezeichnet solche, mit Sensoren 
ausgestattete Komponenten, als „intel-
ligent components“. Einen ähnlichen 
Mehrwert möchte der Zulieferer der Mo-
toren- und Fahrzeugindustrie für Kun-
den auch bei Reibbelägen anbieten: Ein 
Sensor soll Rückmeldung zur Reibung 
geben. Die Forschungsprojekte, mit de-
nen man Mehrwert für die Kunden gene-
rieren möchte und die somit nach außen 
gerichtet sind, gehören zur ersten Säule 

der Digitalisierungsstrategie des welt-
weit tätigen Konzerns. In der zweiten 
Säule geht es um die Verbesserung der 
internen Wertschöpfung. Als Stichwörter 
nennt Mitterbauer, der das Familien-
unternehmen mit Sitz in Laakirchen in 
dritter Generation führt, Logistik und pa-
pierlose Fabrik: „Wir haben ein größeres 
Intralogistikprojekt mit der Vision, dass in 
unseren Werken einmal keine Gabelstap-
ler mehr herumfahren und weniger bis 
keine Papiere zur Dokumentation mehr 
notwendig sind, weil die Waren über 
mehrere Produktionsschritte hinweg 
digital verfolgt werden.“ Bei dieser Aus-
sage drängt sich das Bild von menschen-
leeren Fabrikshallen auf, von dem oft bei 
Studien über mögliche Jobverluste we-
gen Industrie 4.0 die Rede ist. Dazu Mit-
terbauer: „Es ist noch völlig unklar, wie 
schnell die Vision Realität wird. Wenn es 
zu einer Umsetzung kommt, werden wir 
die Mitarbeiter aber für andere Tätigkei-
ten brauchen.“ Die Ausbildung und Wei-
terbildung von Mitarbeitern sei deshalb 
eine der großen Herausforderungen bei 
den aktuellen Veränderungen. Der Ge-
schäftsführer fordert daher auch von der 

in Kooperation mit