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Ort Unterstützung von den Unternehmen.
In Österreich sieht man es mehr als in
anderen Ländern zusätzlich auch als eine
Aufgabe des Staates an, einzugreifen: „Es
wird eine Menge Unterstützung vom Staat
erwartet und gefordert.“ Interviewpartne-
rinnen aus Kolumbien, Mexico oder Taiwan,
aber auch aus Kroatien oder Serbien, se-
hen es nicht als Aufgabe von Unternehmen
an, sie in Kinderbetreuung oder bei der Ver-
einbarung von Familie und Karriere zu un-
terstützen. Bei solchen Vergleichen müsse
man aber immer die kulturellen und insti-
tutionellen Gegebenheiten in den Ländern
berücksichtigen. Wo von den Unternehmen
keine Unterstützung erwartet wird, ist die
Großfamilie weit verbreitet und übernimmt
große Teile der Kinderbetreuung. Ebenso
sind Kindermädchen relativ günstig und
viele Familien beschäftigen Personen für
die Hilfe im Haushalt und die Kinderbetreu-
ung. Die Rolle des Staates sei daher ganz
unterschiedlich.
Flexible Regelungen
Wegen der unterschiedlichen Rahmen-
bedingungen könne man auch keine
www.leuwico.at
3 der SINN-haften
Grunde, uns taglich
um unsere Kunden
zu kummern
… aber manchmal
auch nicht
erreichbar zu sein.
Ing. Herbert Truetsch, Geschaftsfuhrung
Brogestaltung – nachhaltig und reprsentativ.
Best-practice-Modelle
von
anderen
Ländern für Österreich ableiten. Für
eine gute Vereinbarkeit von Familie und
Beruf sei ein Zusammenspiel von vielen
verschiedenen Faktoren – darunter die
soziale Akzeptanz von unterschiedlichen
Karriere- und Familienmodellen, die po-
litischen Rahmenbedingungen und die
Unternehmenskultur – notwendig. „Die
Maßnahmen funktionieren nicht nach
dem Gießkannenprinzip“, weiß Fischl-
mayr. Die Professorin plädiert für flexible
Regelungen. Jedes Unternehmen solle
sich genau anschauen, was seinen Mitar-
beitern hilft: „Es reicht nicht, nur irgend-
welche Maßnahmen auf seiner Home-
page anzuführen – das muss von Herzen
kommen und gelebt werden.“ Mehr Fle-
xibilität und eine bessere Aufteilung der
Kinderbetreuung zwischen den Partnern
soll auch die Kindergeld-Reform bringen.
Die vier Pauschalvarianten werden bei
Geburten ab dem 1. März 2017 zu einem
flexiblen Kindergeld-Konto mit einer fi-
xen Geldsumme. Die Bezugsdauer kann
flexibel gewählt werden. Wenn sich beide
Elternteile die Karenz teilen, gibt es eine
längere Bezugsdauer und einen Part-
nerschaftsbonus. Das einkommensab-
hängige Kindergeld bleibt in der bisheri-
gen Form bestehen. Weiters kommt der
Papa-Monat, aber ohne Rechtsanspruch.
2016 haben sich 19 Prozent der Väter am
Kinderbetreuungsgeldbezug beteiligt.
In punkto familienfreundliche Unterneh-
men gibt Sozialpädagoge Kapella zu be-
denken, dass es in Österreich viele KMUs
gebe und da Dinge schwieriger umzu-
setzen seien als in Großbetrieben. Es
müsse aber nicht immer gleich ein Be-
triebskindergarten angeboten werden, so
Fischlmayr. Die Lösungen müssten nicht
automatisch mit hohen Geldleistungen
verbunden sein, häufig würden bereits
kleine Initiativen Frauen bei der Verein-
barkeit von Familie und Beruf helfen. Und
dies hätte auch wiederum einen positiven
Effekt auf das Wirtschaftswachstum: Der
Women in Work-Index von PwC prognos-
tiziert Österreich bei einer Steigerung von
derzeit 71 auf 79 Prozent der Beschäfti-
gungszahlen von Frauen einen BIP-An-
stieg von rund neun Prozent._