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Kunden heute frei wählen. „Wir versor-
gen derzeit 118 Gemeinden und müssen
dort jeden Auftrag gewinnen“, sagt der
Generaldirektor. Aus dem staatlichen
Monopolbetrieb sei ein wettbewerbsfä-
higes Unternehmen geworden. Auch die
Anforderungen der Kunden hätten sich
geändert. Sie wollen ein effektives Ver-
kehrssystem und informieren sich über
Themen wie Nachhaltigkeit, sagt Haider.
Doch nicht alles ist anders als früher:
Unverändert wichtig und hoch sei die
technische Kompetenz im Unternehmen.
„Wir haben etwa eine Methode entwickelt,
mit der wir an 90 Stellen in Linz den
Wasserverbrauch messen und sofort
Rohrbrüche erkennen, so können wir
den Wasserverlust auf fünf Prozent mi-
nimieren“, sagt Haider. Die Vergleichs-
zahlen hat er auch gleich parat: 30 Pro-
zent in Rom, zehn Prozent in Städten mit
ausgezeichnetem Wassersystem. In der
Stahlstadt entwickelte die Linz AG spezi-
elle 3D-Kameras, welche die Kanalsys-
teme mit Hilfe von Geodaten vermessen.
Haider: „Mit einem hydrodynamischen
Berechnungsmodell können wir ge-
nau prognostizieren, welche Kanäle bei
Hochwasser stärker beansprucht sind,
wo sich das Wasser hinbewegt, auch
dieses Berechnungsmodell haben wir
erfunden“. Der Generaldirektor scheint
Zahlen und Statistiken zu lieben, seine
Abschlussarbeit an der JKU schrieb er
über die Anwendung der schnellen Fo-
raytransformation. „Ich bin ein großer
Anhänger von Zahlen- und Prognose-
systemen“, sagt er, „die Mitarbeiter wis-
sen auch genau, dass sie besser nicht
unvorbereitet kommen, denn ich merke
mir die Details.“
Die Verlängerung der Straßenbahn-
achse bis nach Traun konnte Haider
bereits durchsetzen, in Zukunft warten
zwei weitere Großprojekte auf ihn und
das Unternehmen. Erstens der Bau der
zweiten Schienenachse durch Linz. „Da-
durch werden das AKH, die Frauenklinik,
das Unfallkrankenhaus, die Polizeischu-
le und das Parkbad an das Straßenbahn-
Netz angebunden und der neue Stadtteil
Grüne Mitte aufgewertet“, sagt er. Man
will die Kundenorientierung weiter stei-
gern. Zweites Großprojekt ist der völlige
Umbau des Hafenviertels. „Wir werden
die Infrastruktur erneuern, geplant ist
eine innovative Kultur- und Freizeitach-
se“, sagt Haider. Dabei behilft man sich
mit einem Trick. Normalerweise ist das
Betreten des Hafengeländes für Fremde
verboten. Durch ein geplantes gewalti-
Gedanken
Erich Haider
Mein erster Berufswunsch war_Pilot oder Pfarrer
Darauf bin ich besonders stolz_auf LIBE, mein erstes großes Projekt, auf den
neuen Linzer Hauptbahnhof, die umgesetzten Verkehrsprojekte, auf die Einfüh-
rung des betreuten Wohnens in Oberösterreich. Und, dass ich viele große Per-
sönlichkeiten kennen gelernt habe: zum Beispiel Kreisky, Kofi Annan, Schröder,
Mitterand, Merkel oder Putin.
Wenn ich heute am Anfang meiner Karriere stehen würde_würde ich wieder
Technische Informatik studieren, aber auch Rechtswissenschaften, weil das
wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben sehr stark durch die EU-Gerichts-
barkeit und Gesetze bestimmt wird.
Krawatte trage ich_erst seit ich 40 bin.
Wenn ich nicht Tarock spiele oder lese_habe ich oft Enkerldienst. Wir haben
einen neunjährigen Enkel, der uns ziemlich auf Trab hält, was sehr schön ist.
fahren die Straßen-
bahnen der Linz AG
jährlich
gemeinsam
um die Welt.
400.000
Personen &
Unternehmen
versorgt die
Linz AG
mit Wasser
50 Millionen Euro
beträgt der direkte finanzielle Nutzen der Stadt Linz durch die Linz AG
109 Mio.
Fahrgäste
transportiert die Linz AG jährlich.
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x
ges Grün-Dach werden sich die zukünf-
tigen Besucher aber nicht direkt im Ha-
fengelände selbst befinden.
„Denk- und Handlungs-
weisen verstehen“
Vom Spitzenpolitiker ins Management –
welche Parallelen gibt es? „Wir bewegen
uns mit unseren Angeboten im öffentli-
chen Raum, deswegen ist es besonders
nützlich, die Denk- und Handlungswei-
se der Gemeinden zu verstehen“, sagt